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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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aufmerksam nach oben gerichtet, zog er sich noch ein Stück weit hinauf, er wollte sich vergewissern. Pavel deckte ihn. Kaum war er einen Meter weiter gestiegen, da schälte sich ein undeutlicher Felsvorsprung aus der gelblich-grauen Suppe. Er wirkte fast wie ein buckliger Wasserspeier mit großer Knollennase.
    So, so, du hast also keine Angst, nur vor Steinen , dachte Aleksej sarkastisch und kletterte langsam wieder zurück.
    Unvermittelt frischte der Wind auf und fegte an der Felswand entlang. Aleksej krallte sich fest, um nicht fortgeweht zu werden. Ein scharfkantiger kleiner Kiesel prallte auf seinen Kopf. Rasch blickte er nach oben, doch der Wind hatte keinen größeren Stein aus der Wand gerissen. Nichts kam durch den Nebel herabgestürzt. Trotzdem beeilte er sich, herunterzukommen.
    »Und?«, fragte Pavel.
    »Nichts Besonderes. Man kommt gut voran.« Aleksej würde bestimmt nicht zugeben, dass er einen buckligen Felsen für eine Bedrohung gehalten hatte. Trotzdem behielt er die Hand an der Waffe, während sie zum Schiff zurückkehrten.

14
    17. November 3 041 (Erdzeit)
    Ort: Starluck
    Die Strahlen der tief stehenden Sonne fielen durch das Fenster ins Krankenzimmer und brachten die vielen bunten Blumen zum Leuchten. Mit schwerem Kopf lag Lydia im weichen Bett ihres Einzelzimmers, einen Tropf an der Aufhängung neben sich, der die Schmerzmittelzufuhr in ihre Venen automatisch regulierte. Sie hatte Besuch von der Starluck-Security, sie wusste nicht, zum wievielten Mal. An die ersten Besuche erinnerte sie sich nur undeutlich, alles verschwamm in einem Nebel aus Medikamenten, Schlaf und Schmerz.
    »Frau Lemont, sagen Sie uns endlich die Wahrheit«, forderte Kommissar Omar erneut. Er war ein Hüne von einem Mann mit zweifach geflochtenem Spitzbart, in den sieben würfelförmige weiße Steinchen eingearbeitet waren, und großen braunen Augen. »Wir sind nicht Ihr Feind.«
    »Aber ich verberge nichts! Wie oft denn noch? Es waren vier zugedröhnte Spinner von der Liga.« Mit dem gesunden Auge starrte sie Omar an, das andere war unter einem dicken Verband verborgen, eiterte ausgiebig und würde wieder heilen. Zumindest so weit, dass man mit Lasern und künstlicher Linse ihre Sehfähigkeit wieder vollständig herstellen konnte. Wie überhaupt alles an ihr heilen würde. Laut den Ärzten würde es noch Wochen dauern, vielleicht Monate, aber es würde werden. Sie würde nicht einmal sichtbare Narben behalten, nicht auf dem Körper, und das Fell, das sie ihr an verschiedenen Stellen hatten abrasieren müssen, würde wieder nachwachsen, so dicht wie zuvor. Doch bis zur ihrer vollständigen Gesundung war es noch lange hin, im Augenblick war sie derart mit Schmerzmitteln vollgepumpt, dass sie nichts spürte außer einem dumpfen Pochen über der Niere und dem ständigen Druck im Kopf.
    »Hören Sie. Ihre Geschichte ging ausführlich durch die Medien, Sie können uns nichts vorspielen. Ihr Chef hat tagelang öffentlich mehr offenbart als Sie uns im vertraulichen Gespräch. Unsere Kollegin Nakamura wurde ermordet, und wir wollen die Kerle schnappen. Wir wissen, dass es dieselben sind, die auch Sie in die Mangel genommen haben, alles andere ist purer Blödsinn. Ich glaube Ihnen nicht. Ich weiß, dass Sie Angst haben, und Sie haben auch jedes Recht dazu, aber meine Kollegin ist tot, ich lasse Sie nicht einfach so davonkommen.«
    »Ich habe keine Angst«, sagte Lydia, aber sie fühlte überhaupt nichts. Zumindest fürchtete sie nicht die drei Männer im Anzug, die sie nach Omars Meinung fürchtete. Nun, es war nicht nur seine Meinung. Während sie tagelang mit dem Tod gerungen hatte, hatte Sörensen eine dramatische Geschichte in Umlauf gebracht, über den brutalen Mord an der pflichtbewussten, sympathischen und hübschen – Frauen mussten in solchen Fällen immer hübsch sein – Mitarbeiterin von Starluck-Security und dem kurz darauf erfolgten, hinterhältigem Angriff auf sie, Lydia Lemont, seine in diesem Fall engagierteste Mitarbeiterin, die ihm half, Licht in das Rätsel um Schmidts Entführung und den TTMA -Vorfall zu bringen. Zwei Frauen, die mehr über die Hintergründe des Ganzen wussten, zwei junge Frauen, die für ihr Wissen büßen mussten, die ihr Wohl für das der Allgemeinheit aufs Spiel gesetzt hatten.
    »Zwei Heldinnen, die im Kampf für Recht und die ungeheuerliche Wahrheit ihr Leben oder ihre Gesundheit ließen«, hatte er mehr als einmal gesagt, und dass Lydia Lemont auf einer ganz heißen Spur gewesen war, als

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