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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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warten.
    »Geduld!«, befahl Howard.
    »Da.« Grinsend drückte ihm Pavel den abgegriffenen Ball in die Hand. Keine Ahnung, woher er ihn schon wieder hatte. Oder war das ein neuer?
    »Idiot!«
    »Sieht so weit gut aus«, sagte Giselle. »Alles deutet auf pflanzliches Leben in der näheren Umgebung hin, auch zumindest primitives tierisches. Der Sauerstoffanteil in der Atmosphäre ist auch nach zweimaliger Kontrolle ausreichend, wenn auch nicht üppig. Bekannte gefährliche Stoffe hat der Rechner noch keine herausgefiltert, doch es sind erst 89 Prozent der Analyse abgeschlossen.«
    »Und warum ist der Nebel gelb?«
    »Wahrscheinlich Schwefel.«
    »Und das nennst du unbedenklich?«
    »Von der schwachen Konzentration her, ja.«
    Aleksej starrte aus der Frontscheibe. Unbedenklich, so, so. Es gefiel ihm trotzdem nicht. Er hatte schon alles Mögliche eingeatmet, aber das meiste war unsichtbar gewesen, nicht so giftig gelb. Das Auge isst mit, sagte man, und wenn man ihn fragte, atmete es auch mit.
    In diesem Moment klatschte etwas gegen die blank geputzte Scheibe, schwarz und höchstens so groß wie ein Daumen. Ein leises Plopp ertönte, dann war es wieder verschwunden, ohne den geringsten Fleck zu hinterlassen.
    »Was war das?«, stieß Aleksej hervor.
    »Was?«, fragte Howard.
    »An der Scheibe.«
    Alle zuckten mit den Achseln, sie hatten auf die Anzeigen geachtet.
    »Ein schwarzes Ding, fast so groß wie mein Daumen.«
    »Vielleicht ein Steinchen oder ein Ast. Es windet draußen«, sagte Giselle.
    »Oder eins von den primitiven Tieren«, sagte Aragorn. »Hast du Angst?«
    Gennaro grölte. »Angst vor einem fliegenden schwarzen Daumen.«
    »Blödsinn.«
    »Hundert Prozent«, verkündete Howard und pochte mit dem rechten Zeigefinger gebieterisch auf die Anzeige. »Und keine rote Warnleuchte. Wir können raus.«
    »Ich würde gern noch einen Kontrolllauf machen«, sagte Giselle. »Nur um absolut sicher zu gehen.«
    »Wie lang?«, fragte Howard.
    »Zehn Minuten, höchstens fünfzehn.«
    Howard seufzte. Sie wussten alle, dass Giselle pedantisch war und ihre Kontrollläufe stets das erste Ergebnis bestätigten. Doch austreiben wollte ihr diese Marotte niemand, immerhin versprach ihre Gründlichkeit korrekte Ergebnisse. Däumchendrehend warteten sie, bis Giselle sagte: »Alles okay.«
    »Gut«, sagte Howard. »Dann brauche ich jetzt einen Freiwilligen für die Vorhut.«
    »Einen? Nicht zwei?«
    »Nein. Nur den, der Aleksej begleitet. Aleksej hat schon seit Tagen Hummeln im Hintern und lautstark verkündet, keine Angst zu haben. Er geht auf jeden Fall.«
    Alle lachten, selbst Aleksej verzog den Mund zu einem Grinsen. Sollte Howard seine Machtdemonstrationen doch weiter durchziehen, er hatte nichts dagegen, etwas zu tun zu bekommen. Irgendwann würde er seinen Posten schon zurückbekommen. Und wenn er ihn sich selbst zurückholen musste.
    »Angst hab ich auch keine«, sagte Pavel. »Und ich komme auch ohne Hummeln mit.«
    »Brücke, bitte kommen!«, meldete sich da einer der eigentlichen Schiffsbesatzung, die Romanow ihnen mitgegeben hatte. Während der Woche im Interim hatten diese sieben Männer und fünf Frauen kaum Kontakt zu den Justifiers gehabt, Justifiers und Angestellte gingen sich üblicherweise aus dem Weg. Lediglich Aleksej kommunizierte als Pilot bei Abflug und Ankunft zwangsweise mit ihnen, doch er erkannte die Stimme nicht.
    Wegen der Romanowschen Sodomiegesetze hielt er stets Abstand zu den Frauen, damit nicht eines zum anderen führen konnte. Und auch wenn die Blicke der Männer zum Schluss weniger feindselig gewesen waren, sie schienen durch die Bank Langweiler in maßgeschneiderten Uniformen zu sein, die Gesichter so glatt und makellos wie die täglich polierten Knöpfe. Sie hatten gerahmte Familienbilder dabei und durften bei solchen Missionen Überstunden aufschreiben und sie nach der Rückkehr abfeiern – wo also waren die verbindenden Gemeinsamkeiten? Worüber sollte Aleksej mit ihnen reden? Die meisten hielten Justifiers eh für Dreck. Schmunzelnd erinnerte er sich an einen Einsatz in einem ähnlichen Schiff vor vier Jahren, als Pavel das gerahmte Bild zweier Ellermeierkolben an seinem Platz auf der Brücke platziert hatte. Keiner der Angestellten hatte darüber lachen können, nur Aragorn hatte grinsend gefragt: »Wer von beiden ist der Vater?«
    »Was gibt’s?«, fragte nun Howard in den Bordkommunikator.
    »Wir haben ein Problem.« Der Sprecher klang angespannt. »Hoffmann hier scheint am

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