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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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sie schrie, und der nächste Tritt traf sie genau im Auge, ihr Kopf wurde auf den Asphalt geschmettert.
    Es war vorbei, sie konnte nichts mehr tun als sich schützen und hoffen, sie würden aufhören, bevor es ganz schlimm wurde. Woher sie diese Hoffnung nahm, wusste sie nicht. Sie hielt die Arme vor den Kopf, etwas tropfte aus ihrem Auge, es waren keine Tränen.
    Als ihr Widerstand brach, johlten die Kerle.
    »Na, will einer von euch was Pelziges ficken?«, fragte der Anführer, als sie zuckend am Boden lag.
    »Nee, echt nicht, so eine Wohltat wie meinen Johnny hat sie nicht verdient.«
    Wieder lachten sie. Alles drang nur dumpf in Lydias Gehirn, in den Ohren pochte und rauschte es.
    »Aber das hier hat sie verdient«, sagte ein anderer und öffnete die Hose.
    Sie konnte nicht sehen, welcher, sie nahm alles nur verschwommen wahr, und nur noch mit dem linken Auge und durch die schützenden Arme hindurch. Obwohl die Tritte aufgehört hatten, presste sie die Hände noch immer auf den Kopf. Sie wusste nicht, ob sie sie noch bewegen konnte.
    Dann spürte sie eine warme Flüssigkeit auf ihr Gesicht plätschern. Sie schloss Augen und Mund und hoffte, dass es bald vorbei wäre.
    »So markiert ihr Viecher doch euer Revier, oder?« Der Stimme nach war es der Anführer der vier, der, der Aleksej geschworen hatte, dass es noch nicht vorbei sei.
    »Hunde tun das.« Sein Kumpel lachte hysterisch. »Hunde, du Trottel.«
    »Was auch immer, Tier bleibt Tier. Ihr werdet nie Menschen, hörst du? Egal, was irgendwelche Richter sagen, ihr seid nicht wie wir, verstanden?«
    Lydia sagte nichts.
    »Ihr habt nämlich keine Seele«, ergänzte der nächste. »Ihr seid nicht richtig gezeugt worden.«
    »Ich würde auch gern, aber ich muss einfach nicht«, quengelte ein anderer. Keiner seiner Kumpel beachtete ihn.
    »Ich hab dich angepisst, weil du menschlicher Besitz bist, vergiss das nicht. Du gehörst uns, und wir können mit dir machen, was wir wollen. Wir und alle anderen aufrechten Menschen.« Er trat ihr ins Kreuz und zog den Reißverschluss wieder hoch.
    »Du hast Glück, dass wir unseren gnädigen Tag haben und dich leben lassen.«
    »Aber wenn du irgendwas sagst, zu irgendwem, bist du tot. Verstanden?«
    »Wir finden dich überall.«
    Sie wimmerte.
    »Das ist keine Antwort. Hast du verstanden?« Wieder folgte ein Tritt in ihr Kreuz, die Schuhspitze bohrte sich schmerzhafte in ihre Niere.
    Mühsam nickte sie und presste ein Ja zwischen den aufgeplatzten Lippen hervor. Weiter wollte sie den Mund nicht öffnen, ihr ganzes Gesicht war feucht. Sie wollte keine Pisse schlucken.
    »Gut. Und sag dem Affenbastard, dass ihm dasselbe blüht«, knurrte der Anführer. »Verstanden?«
    »Ihn finden wir auch.«
    »Und dann ist meine Blase voll. Randvoll!«
    »Ja«, wimmerte sie.
    »Gut«, sagte der Anführer, und endlich entfernten sie sich. Als die Schritte die Kreuzung zur Hauptstraße erreichten, lachten die vier und schlugen sich auf die Schultern.
    »Der haben wir’s gegeben.«
    Sie begann zu schluchzen und versuchte, sich aufzurichten, doch es gelang ihr nicht. Mühsam tastete sie nach ihrem Kommunikator, doch der war zerbrochen. Die Gasse war dunkel und verlassen und Lydia zu schwach, um laut nach Hilfe zu rufen.
    In einer Minute , dachte sie. Eine Minute ausruhen, und dann würde sie sich aufrappeln.
    Es dauerte länger, bis sie jemand fand und einen Krankenwagen rief.
    »Alles wird gut«, sagte der Sanitäter, als er sie ins Krankenhaus brachte. Dann gab er ihr eine Spritze, und sie dämmerte weg.

Teil 2
    NEBEL
    On, on, on, cried the leaders at the back
    We went galloping down the blackened hills
    And into the gaping trap
    The bridges are burnt behind us and there’s waiting guns ahead
    Into the valley of death rode the brave hundreds
    New Model Army, The Charge

13
    17. November 3041 (Erdzeit)
    Planet: Deadwood
    Gelblicher Nebel hing vor den Fenstern der Baba Yaga und verschluckte die Umgebung. Seit drei Stunden und siebenundvierzig Minuten befanden sie sich auf dem Zielplaneten Deadwood, doch noch hatten sie keine Luke geöffnet, die Analyse der Oberfläche und Atmosphäre lief noch. Die nötige Reinigung der Scheiben vom Interim-Schleim erfolgte auf Knopfdruck von innen, nur wenn der Schleim alle Drüsen verstopft hatte, musste einer hinaus.
    »Und?«, fragte Aleksej und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Nach der Woche im Interim hatte er wenigstens beim Anflug etwas zu tun gehabt. Seitdem hieß es wieder nur

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