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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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überlegt hast, wer am entbehrlichsten ist.«
    »Was? Du bist nicht entbehrlich, niemand ist das! Und du bist Pilot und …«
    »Hey, war nur Spaß.«
    »Ich mein das hier aber ernst«, sagte Howard, und Aleksej fragte sich zum ersten Mal, ob der Bisonbeta vielleicht von der plötzlichen Verantwortung überrascht worden war, so sehr er sie auch herbeigesehnt hatte. »Als Pilot bräuchte ich dich eigentlich hier, zum Steuern der Drohnen und für den einen oder anderen Erkundungsflug. Pavel ist unser Aufklärer, aber du bist der beste Kletterer der Truppe. Wen sollte ich ihm also sonst mitgeben?«
    Aleksej nickte, er wusste, dass Howard Recht hatte.
    »Ich weiß, dass ich die Leitung nicht unter den besten Umständen bekommen habe. Aber ich weiß, dass ich der Richtige dafür bin und frag dich jetzt unter uns: Akzeptierst du es? Wir können hier keinen Zoff untereinander gebrauchen.«
    »Du meinst also, ich bin der Falsche?«, fragte Aleksej angriffslustig.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Klang aber so.«
    Einen langen Moment sahen sie sich schweigend an, dann fragte Howard: »Und? Was ist deine Antwort?«
    »Ich werde dir nicht in den Rücken fallen. Aber du hast selbst gesagt, es waren nicht die besten Umstände beim Führungswechsel«, sagte Aleksej. Damit hatte er eine offene Konfrontation nicht ausgeschlossen. Egal, was Howard sagte oder tat, er würde ihn immer als den Profiteur von Tymoshchuk sehen. Auch wenn der Doktor die Beförderung ausgesprochen hatte, jeder hatte gesehen, wie es zustande gekommen war. Hätte Howard Anstand, hätte er die Beförderung nicht angenommen, den Doktor unter vier Augen gesprochen.
    »Aber der Führungswechsel hat stattgefunden«, sagte Howard. »Und jetzt ist es so. Du weißt, dass wir zusammenhalten müssen.«
    Aleksej biss sich auf die Lippe, dann fragte er: »Haben wir ein TransMatt-Portal im Gepäck?«
    »Ich will eine Antwort!«
    »Haben wir oder haben wir nicht?«, knurrte Aleksej.
    Howard zögerte und schien zu überlegen, ob er den Themenwechsel hinnehmen konnte. Dann brummte er: »Ja.«
    »Gut. Lass es direkt vor dem Schiff aufbauen, sodass es noch unter dem Tarnnetz liegt, das jede Form von Messung mit Störsignalen und der Spiegelung der Umgebung irritiert, nur falls irgendwer doch zufällig den Planeten hier scannt. Gauss und die Rosettis wissen schließlich, dass wir nicht weiter als sechs Lichtjahre entfernt sein können.« Aleksej drehte sich um und trat ans Fenster. »Es gibt eine gewisse, nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit, dass bei Abweichungen in einem unkontrollierten Sprung die Materie eher ein nahegelegenes Portal ansteuert, als sich irgendwo im Beliebigen zu materialisieren. Ein solches Portal hat fast magnetische Wirkung. Vielleicht verhindern wir so, dass Dr. Schmidt im Gestein landet, und können ihn stattdessen quasi ansaugen oder umleiten, wenn wir im entscheidenden Moment die Power voll hochfahren.«
    Howard starrte ihn an.
    »Das war jetzt kein Versuch, das Kommando an mich zu reißen. Entspann dich.«
    »Danke.« Howard reichte ihm die Hand.
    Aleksej schlug ein. Ohne versprochen zu haben, die bestehende Hierarchie zu akzeptieren.
    Es war bereits weit nach Mittag, als Aleksej und Pavel die erste Gebirgskette überwunden hatten und ein schmales, zerklüftetes Tal durchschritten, in dem die Baba Yaga laut der Messungen keinen Platz zum Landen gefunden hätte. Trotz der eingeschränkten Sichtweite bestätigte der Anblick diesen Befund, keine fünf Quadratmeter blieb der Untergrund hier eben.
    Der Wind blies schwächer als auf der Ebene draußen, doch er verstummte nie, und immer wieder pfiffen Böen kühl und feucht über sie und die grauen Felsen hinweg. Die ganze Zeit über hatten sie den Nebel nicht verlassen, Aleksej vermisste einen weiten Blick, so langsam wirkte der Nebel wie Gefängnismauern auf ihn. Zu weich und nachgiebig, um sie einzuschlagen, und immer ein paar Schritte außerhalb der Reichweite.
    »Hörst du das?«, fragte Pavel, als sie beide kurz stehen blieben und eine Nahrungspille mit Aufputschmittel einwarfen.
    »Was?«
    »Das.« Pavel deutete mit zusammengezogenen Brauen in das Nichts über ihnen.
    »Was das?«, fragte Aleksej. Er hatte nicht auf die Geräusche geachtet, er versuchte nur, das nervtötende Pfeifen des Windes auszublenden.
    »Es ist weg.«
    »Was war es?«
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich doch nur der Wind. Oder rauschende Blätter, laut Rechner soll es hier ja irgendwo auch Bäume geben.«
    Aleksej

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