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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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sagen würde.

15
    18. November 3041 (Erdzeit)
    Planet: Deadwood
    Aleksej kroch aus der Koje, beschimpfte den Wecker und warf einen Blick aus dem Fenster.
    Draußen herrschte noch immer der dichte Nebel, der jegliche Sicht schluckte. Das diffuse Licht ließ lediglich erahnen, dass die Sonne bereits aufgegangen sein musste.
    »Na toll«, brummte er, rieb sich den Schlaf aus den Augen und stapfte nach einer hastigen Wäsche mit rationiertem Wasser und einem kargem Frühstück – viele Kalorien, Vitamine und Nährstoffe, wenig zu kauen – zur Brücke. Einen Becher heißen Kaffee nahm er mit.
    »Morgen«, grüßte er in die Runde. Howard, Giselle, Aragorn und Pavel waren bereits wach. »Bei dem Nebel brauchen wir unsere Tarnnetze ja gar nicht.«
    »Morgen«, antwortete Giselle und verzog das Gesicht. »Der dritte mit demselben Humor. Das werden anstrengende Wochen, fürchte ich.«
    »Solange uns nur irgendein Humor bleibt, wird es nicht anstrengend.«
    »Es sei denn, es ist Gennaros.«
    »Mein Name? Um was geht’s?«, fragte der Nashornbeta, der eben zusammen mit Sergej die Brücke betrat.
    »Unwichtig«
    »Unwichtig? Ich? Kann nicht sein.« Er lachte laut. »Aber habt ihr schon mal rausgesehen? Keine Ahnung, was Sergej letztens alles gefressen hat, aber er hat ordentlich einen fahren lassen. Hoffentlich verziehen sich seine Verdauungsprobleme bald.«
    Sergej boxte ihm in gespielter Entrüstung gegen die Schulter, sagte jedoch nichts. Niemand sonst reagierte, nur Giselle zuckte die Schulter, als wollte sie sagen: »Hab ich es nicht gesagt?«
    Quot erat demonstrandum , dachte Aleksej und verfluchte im selben Moment das Latein. Wann würde er es endlich aus dem Kopf bekommen?
    »Morgen«, sagte Howard. »Tanja kümmert sich noch um unsere Interim-Patientin, aber es scheint nicht allzu schlimm zu sein, Hoffmann stellt keine Gefahr für andere dar. Lasst uns anfangen. Giselle?«
    Die Wissenschaftlerin aktivierte eine 3D-Projektion auf ihrem Besprechungstisch, und jeder zog seinen Kaffee ein Stück weiter an den Rand. Die Projektion zeigte einen Gebirgszug mit schroffen, kahlen Felsen. Er bestand aus grünen Linien aus dem Bordcomputer, es war keine Aufnahme aus der Wirklichkeit.
    »Das hier ist die nächste Umgebung unserer Zielkoordinaten, soweit wir sie aus den Anflugprotokollen reproduzieren konnten«, erklärte Giselle. »Nur die obersten Gipfel ragen aus dem Nebel heraus. Der ist unglücklicherweise zu dicht, um eine Aufklärer-Drohne bei den herrschenden Windverhältnissen sicher hindurchzusteuern, zu hoch ist das Risiko eines Crashs. Und Aufnahmen aus der Höhe helfen uns nicht weiter. Es sollte also jemand zu Fuß die Umgebung erkunden.«
    »Hat das nicht Zeit?«, fragte Gennaro, der wahrscheinlich keine Lust auf eine Kletterpartie verspürte. »Wir haben noch vier Monate Zeit, bis dahin muss sich der Nebel doch mal verziehen.«
    »Nein«, sagte Howard bestimmt. »Wir brauchen möglichst viele Informationen, und das möglichst bald. Denn mir gefällt der avisierte Zielort von Schmidts Reise nicht, er liegt genau hier.«
    Auf dem zentralen Berg erschien ein rot blinkendes Kreuz, ungefähr auf zwei Drittel Höhe, jedoch ein gutes Stück unterhalb der Oberfläche.
    »Das ist mitten im Fels«, sagte Aleksej. »Was soll das denn?«
    »Ein Rechenfehler?«, schlug Aragorn vor.
    Giselle schüttelte den Kopf. »Wir haben es dreimal durchgerechnet. Im Augenblick von Schmidts Erscheinen sind das exakt die Koordinaten, wo er auftauchen soll. Natürlich ist bei einem unkontrollierten Sprung ohne jedes Zielportal nichts exakt, aber irgendetwas will der Entführer uns damit sagen, dass er ihn mitten in den Fels versetzt. Wenn er Schmidt hätte töten wollen, das hätte er einfacher haben können. Es muss mehr dahinterstecken.«
    »Vielleicht hat er sich verrechnet? Nicht wir«, warf Pavel ein.
    »Ein Typ, der einen solchen Coup durchzieht? Der ein TransMatt-Portal hackt und die ganze Starluck-Security zum Narren hält? Nein.« Howard hämmerte mit dem Zeigefinger auf den Besprechungstisch. »Ich bin überzeugt, er will uns damit etwas mitteilen. Hinter dem Ort steckt eine Botschaft, oder sie erwartet uns dort oben.«
    »Uns?«, fragte Aragorn. »Meinst du damit uns paar Hanseln hier oder Romanow ?«
    »Wir sind Romanow «, sagte Howard nachdrücklich und pochte mit dem Zeigefinger weiter auf den Tisch.
    Gennaro und Sergej nickten. Gennaro legte sogar seine Hand auf das Tattoo auf seinem Oberarm und sagte vernehmlich:

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