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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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»Jawohl!«
    Aleksej erinnerte sich, wie er Gennaro nach dem Romanow -Logo auf seinem Arm gefragt hatte, was er damit täte, wenn er den Buyback erreicht hätte und frei sei.
    »Dann bleibe ich bei Romanow , was denn sonst? Die werden mich schon übernehmen und ordentlich bezahlen, ist schließlich meine Familie«, hatte er geantwortet. Aleksej stellte sich unter Familie etwas anderes vor, doch er hatte auch irgendwo eine Mutter und einen Vater, vielleicht Halbgeschwister, von denen er nichts wusste. Entscheidend war jedoch, dass er nicht für jemanden arbeiten wollte, der ihn mal besessen und wie ein Ding behandelt hatte.
    »Erwartest du nicht mehr von der Freiheit?«, hatte Aleksej gefragt.
    »Mehr? Ich bin ein Justifier und werde immer einer sein. Das Leben ist nun mal kein Zuckerschlecken, aber wenigstens kann man treu sein. Romanow hat mich ins Leben gebracht, ich werde nicht zu einem Konkurrenten überlaufen, der vielleicht schon einen Kameraden von uns getötet hat. Willst du für so jemanden arbeiten oder für ein paar C mehr plötzlich deinen alten Kameraden gegenüberstehen, die Waffe im Anschlag?«
    Nein, das wollte Aleksej nicht, er wollte für niemanden arbeiten, wollte sein eigener Herr sein. Dafür würde er zur Not auch die Waffe erheben, jedoch niemals für einen neuen Herrn nach dem Buyback.
    »Und was will er uns mitteilen?«, fragte Pavel und blickte Howard an.
    Aleksej hatte plötzlich einen Gedanken, sagte jedoch nichts. Wenn es tatsächlich nur um den Koffer ging und dem Entführer Schmidts Leben egal wäre, dann war das die sicherste Methode, den Koffer zu vernichten. Er würde innerhalb der Gesteinsstruktur materialisieren, wodurch es ein solches Chaos innerhalb der Moleküle gäbe, dass keine Bergung möglich wäre. Hätte er Schmidt nur irgendwohin in die Weite des Alls gesandt, hätte man den Koffer mit viel Glück eventuell irgendwo finden können, wie er Treibholz gleich durch die Unendlichkeit dümpelte. Der Entführer hatte sein Geld bekommen, vielleicht wollte er einfach nur noch einen draufsetzen, indem er Romanow das verweigerte, was der Konzern ersteigert hatte: Schmidts Leben und den Koffer. Aber wäre es da nicht sicherer gewesen, die Koordinaten inmitten einer Sonne zu wählen? Diese Frage beendete den Gedankengang abrupt. Es musste etwas anderes dahinterstecken.
    »Keine Ahnung, was das für eine Botschaft ist«, sagte Howard. »Wahrscheinlich erfahren wir das erst vor Ort. Und was auch immer es ist, ich will es möglichst früh wissen. Aleksej und Pavel werden gehen. Soll ich euch noch einen von den anderen mitgeben?«
    Mit den anderen war die reguläre Schiffsbesatzung gemeint. Die Gefahr, dass derjenige sie aufhalten würde, war zu groß, also verneinten sie. Ein normaler Mensch war meist zu schwach, zu langsam, zu früh erschöpft.
    Die Hierarchie solcher Expeditionen war für Aleksej das Verblüffendste. Niemand zweifelte hier draußen die übergeordnete Stellung der Justifiers an, klaglos ordnete sich die normale Schiffsbesatzung unter, obwohl sie freie Menschen waren und ihrem Selbstverständnis nach allen Betas und Verbrechern übergeordnet. Nur hier draußen im Nichts, fern jeder Zivilisation, überließ man den halben Tieren die Führung.
    »Giselle wertet weiterhin die bisherigen Daten aus und organisiert sich vier von den anderen, die ihr beim Sammeln neuer helfen«, befahl Howard. »Aragorn überprüft die technischen Geräte, die Drohnen und unsere Fahrzeuge, ob alle den Flug ohne Schäden überstanden haben, holt sie aus dem Frachtraum und macht sie einsatzfähig. Gennaro und Sergej erkunden unsere nähere Umgebung. Sucht nach Spuren von Leben, das uns gefährlich werden könnte, große Tiere oder primitive Ahumane auf dem Kriegspfad. Ist sehr unwahrscheinlich, aber ich will sichergehen. Auf geht’s, Leute, hopphopp.«
    »Alles klar.« Keiner rief Jawohl oder gar Sir, und Howard verlangte es nicht. Unter Aleksejs Führung war in ihrem kleinen Kreis der Umgangston stets weniger militärisch gewesen, als die Statuten es vorsahen, und Howard schien sich nun doch darauf zurückzubesinnen.
    »Aleksej, du bleibst kurz hier. Ich möchte mit dir unter vier Augen reden.«
    Während die anderen die Brücke verließen, schwieg Howard, erst als die Tür geschlossen war, sagte er: »Du weißt, dass ich dich nicht aus Schikane losschicke?«
    »Klar«, sagte Aleksej. »Ich weiß nur nicht, ob es ein um drei Monate verspätetes Geburtstagsgeschenk ist oder ob du einfach

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