Justin - Geliebter Kater (German Edition)
ließ seine raue Zunge über den verlockenden
schmalen Rücken gleiten.
Er stand unter Strom. Der Kleine machte ihn und den Panther
total an. Sie mochten dessen Duft, sein Wesen, und wie er sie behandelt hatte -
unglaublich. In den ersten Minuten ihrer Begegnung klebte der, den Menschen
eigene, widerliche Angstgestank an Liam, der hatte sich jedoch schnell
verflüchtigt. Zurück blieben ein Tick Unsicherheit und Neugier.
Der Kater erbebte. Kurzer, heftiger Schmerz flutete seinen
Körper. Den Bruchteil einer Sekunde flimmerte die Luft, dann lag Justin nackt
auf dem Bett, eng an Liam geschmiegt.
Er war ein großer Mann. Dicke schwarze Locken fielen
glänzend auf breite Schultern. Sein muskulöser Körper könnte die zarte Gestalt
neben ihm ohne Probleme erdrücken. In seinen grünen Augen funkelte Begehren.
Sanft strich er über die feurig leuchtenden seidigen
Strähnen, ließ sie verträumt durch die Finger gleiten. Auf dem Weg hierher
hatte ein Sonnenstrahl die rote Pracht erglühen lassen und Justin in eine
prekäre Situation gebracht. Nur unter Aufbietung aller Kräfte konnte er die
Verwandlung aufhalten. Seine Hände wollten sich in der wilden Mähne vergraben.
Unbändiges Verlangen hatte ihn angetrieben, Liam zu küssen, dessen Geschmack zu
erforschen, die vollen Lippen auf seinen spüren.
Er drängte sich dichter an den schlafwarmen Körper, ließ
seine Fingerspitzen zart den Arm hinauf streichen, die heiße Haut des Oberkörpers
erkunden. Liam rekelte sich lustvoll, schien die Liebkosungen im Schlaf zu
spüren.
Justins Tier war es gelungen, mentalen Kontakt aufzunehmen.
Würde es ihn seiner menschlicher Form ebenfalls möglich sein? Justin öffnete
seinen Geist, tastete sich behutsam vor. Fast unmittelbar traf er auf ein
fremdes Bewusstsein. Liam! Trotz schlechten Gewissens, das er, ohne die
Erlaubnis zu haben, in dessen Gedankenstrom eindrang, klinkte Justin sich ein. Er
übermittelte Liam, alle Empfindungen wären nur ein schöner Traum.
Liams Körper entspannte sich, er atmete tiefer, ruhiger. Funktioniert
das wirklich?
Justins Finger nahmen die Wanderschaft erneut auf, strichen
sanft und zärtlich über Brust und Bauch, beschrieben sinnliche Kreise um sich
aufrichtende Nippel und den Bauchnabel. Mit rauer Zunge leckte er über den
Nacken, zog eine breite, feuchte Spur von der Schulter zum Hals.
Erneut regte sich Liam, dessen Beine zuckten unruhig. Justin
manipulierte weiterhin den Gedankenfluss, zog dabei die Decke ganz zur Seite
und starrte gebannt auf Liams Erregung. Sein Finger glitt federleicht über den
harten Schwanz, der sich ihm erwartungsvoll entgegenreckte. Sanft schloss der
die Faust darum, ließ sie langsam auf und ab gleiten, massierte den erigierten
Penis liebevoll.
Ihm brach der Schweiß aus, gleich würde er die Beherrschung
verlieren. Er lechzte nach Berührung, Körperkontakt, Nähe und Wärme. Er wollte
Liam verwöhnen, sich an ihm reiben, ihn spüren. So unendlich lange hatte er
darauf verzichten müssen, jetzt brauchte er Tuchfühlung, um die grenzenlose
Sehnsucht zu stillen.
In Justins Kopf tauchte das Bild eines blonden Mannes auf –
harte Küsse, ruppiges Eindringen, ein schneller, heftiger Fick. Zunächst verwirrt
begriff er, dass seine Verbindung zu Liam ihm diese Einblicke verschaffte.
Konnte das wahr sein? Stand der Süße auf Männer? Sollte Justin es wagen?
Genau aus diesem Grund hatte sein Rudel ihn zum Teufel
gejagt. Man wollte nicht akzeptieren, dass er schwul war. Bei Gestaltwandlern
galten gleichgeschlechtliche Beziehungen als Verbrechen an der Gemeinschaft -
der Erhaltung der Art.
Justin kämpfte mit sich. Die Sehnsucht siegte, ließ ihn alle
Bedenken über Bord werfen. Das Sehnen nach einem anschmiegsamen Körper war
stärker. Er überließ sich seinen Gefühlen. Unbeherrscht leckte er die weiche
Haut, jede erreichbare Stelle. Der Panther brüllte in seinem Gefängnis, wollte
Liam umgehend mit seinem Geruch markieren. Nein, noch nicht. Justin war noch
nicht bereit, so schnell durfte es nicht vorbei sein.
Vorsichtig drehte er Liam auf den Rücken, spreizte dessen
Beine. Da! Ein wispern:
„Wer bist du?“ Verschleierte, waldgrüne Augen sahen Justin
an. Minutenlang saugten sich ihre Blicke aneinander fest. Liams warme Hand
brannte ein Loch in seine Brust.
„Du träumst, mach die Augen zu“, flüsterte Justin.
„Du spukst in meinem Kopf herum. Wer bist du?“
„Ich heiße Justin, jetzt schlaf, sonst muss ich gehen.“
Liam schloss die Augen, wollte
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