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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Leprechaun. »McNasty, ich frage dich nur noch ein weiteres Mal: Wo wohnt er?«
    »Ich habe es dir schon gesagt: im dreizehnten Stock«, wiederholte der Leprechaun stur.
    »Ich habe zufällig fünfzig Dollar, die sagen, dass man in diesem Gebäude keinen dreizehnten Stock findet«, sagte Kris und zückte den Geldschein, den Mallory ihm eben überreicht hatte.
    »Okay, okay!«, sagte McNasty. »Bringt mich zum Fahrstuhl!«
    »Felina, du kommst mit«, sagte Mallory und hob den Leprechaun auf. »Falls Gillespie wirklich da oben ist, brauche ich dich vielleicht, um ihn zu sehen.«
    Sie gesellte sich im Fahrstuhl zu den beiden Männern und McNasty. »Drücke die Taste für den fünfzehnten Stock«, sagte der Leprechaun.
    Mallory tat wie geheißen. Der uralte Fahrstuhl fuhr im Schneckentempo knarrend aufwärts, und wenige Minuten später stiegen die vier aus und stießen dabei fast mit einem rundlichen, weißbärtigen Gentleman zusammen, der darauf wartete, nach unten zu fahren.
    »Frohes neues Jahr Ihnen allen!«, sagte der Bärtige und zwinkerte. »Und allen eine gute Nacht!«
    »Ich hasse diese alten Knacker!«, brummte Kris, während die Fahrstuhlkabine den Alten nach unten in die Eingangshalle brachte. »Sie sind immer so verdammt fröhlich! Wissen sie denn nicht, dass die Aqueduct-Rennbahn morgen ganz schlammig sein wird?«
    Mallory blieb stehen und sah sich um. Der Läufer, der im Hauptflur ausgelegt war, war verblasst und an den Rändern ausgefranst. Die Tapeten lösten sich hier und dort bereits, und der Detektiv hörte ein konstantes Tropfen aus einem Bad am Ende des Flurs. An den meisten Zimmertüren hingen staubige Weihnachtskränze, und neben dem Fahrstuhl befand sich eine kleine Wandtafel mit der Aufschrift: »Nur noch 358 verkaufsoffene Tage bis Weihnachten!«
    »Was jetzt?«, wandte sich Mallory an McNasty.
    »Ich könnte es dir viel leichter zeigen, wenn du mir die Beine losbinden würdest«, sagte der Leprechaun.
    »Da bin ich mir sicher«, pflichtete ihm Mallory bei. »Was jetzt?«
    »Zum Treppenhaus.«
    Mallory blickte sich um und entdeckte eine Tür mit dem Schild »Ausgang« darüber.
    »Ist es das?«, fragte er.
    Der Empfangschef nickte, und der Detektiv ging hinüber und öffnete die Tür.
    »Jetzt musst du zwei Etagen weit hinabsteigen.«
    Mallory ging voraus, und wenige Augenblicke später sahen sie sich einer Tür mit der Zahl 12 darauf gegenüber.
    »Das wären dann fünfzig Dollar, bitte!«, sagte Kris triumphierend.
    »Fick dich ins Knie!«, sagte McNasty. »Wir sind noch nicht da.«
    »Das sollte lieber nicht deine Vorstellung von einem Scherz sein«, sagte der Detektiv drohend.
    »Das ist es nicht!«, entgegnete McNasty. »Jetzt steig zum vierzehnten Stock hinauf.«
    »Wieso?«
    »Wenn du sehen möchtest, wo Gillespie wohnt, dann tu einfach, was ich sage!«, blaffte McNasty.
    »Und wenn du noch den Sonnenaufgang erleben möchtest, solltest du uns lieber nicht an der Nase herumführen«, knurrte Mallory, der inzwischen vor lauter Anstrengung schwitzte. »Du bist verdammt noch mal kein Federgewicht, weißt du?«
    Sie stiegen eine Treppenflucht zum vierzehnten Stock hinauf.
    »Jetzt eine Treppenflucht nach unten, und du bist am Ziel«, versprach der Leprechaun.
    Sie stiegen wieder nach unten - aber als sie die Tür erreichten, trug sie diesmal die Zahl 13.
    »Was geht hier vor?«, fragte Kris stirnrunzelnd. »Wir haben keinen dreizehnten Stock!«
    »Jedes Gebäude hat einen«, erklärte McNasty überheblich. »Man muss nur wissen, wie man ihn erreicht.« Er grinste. »Das macht dann fünfzig Dollar, bitte!«
    »Ich war schon tausend Mal hier oben und habe diese Tür noch nie gesehen!«, sagte Kris.
    »Das ist wohl kaum meine Schuld«, gab der Leprechaun zu bedenken. »Okay, harter Typ - jetzt halte deine Zusage ein!«
    »In ein paar Minuten«, sagte Mallory und probierte die Tür.
    »Was geht hier vor?«, wollte McNasty wissen. »Eine Abmachung ist eine Abmachung!«
    »Ich lasse dich nicht in diesem Haus frei - und falls ich dich hinausbrächte und freiließe, kann ich mir nicht sicher sein, dass ich den Weg hierher zurück finden würde.«
    »Aber wenn Gillespie da drin ist, bringt er mich um!«, protestierte der Leprechaun.
    »Wenn du das sagst«, entgegnete Mallory und öffnete die Tür.
    »Bist du sicher, dass du nicht selbst Leprechaunblut hast?«, brummte McNasty.
    Mallory ging durch die Tür und fand sich nicht auf einem Flur wieder, sondern in einem kleinen, unordentlichen, fensterlosen

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