Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
etwas kaputtgegangen. Eine Explosion. Wer weiß? Es scheint lange her zu sein, dass das passiert ist.«
    Mehmood seufzte. »Wir können unser Lager hier aufschlagen, oder uns auf den Rückweg machen.«
    Julana begutachtete die Umgebung, warf einen Blick in das grünlich klare Wasser des Sees und schwieg. Sie ließ ihren Rucksack müde auf den Überrest der Straße gleiten, die wie ein abgerissenes Stück Band ein Stück vor dem Ufer endete.
    »Dieser Ort ist ruhig. Ich war die ganze Nacht unterwegs, bevor wir uns getroffen haben, und würde lieber hier übernachten, als irgendwo in diesem verdammten Wald.«
    Mehmood nickte. »Meinetwegen.«
    Sie sprangen in stummer Übereinkunft von der Straße auf die Uferzone hinab, wo der Sand unter dem Straßenbelag eine Art kleinen Strand gebildet hatte. Der Untergrund war weich genug, um gut darauf schlafen zu können und sie bereiteten sich ein Lager. Mehmood übernahm die erste Wache und lehnte sich mit dem Rücken an die sandige Wand unterhalb der zerstörten Straßenoberfläche. Julana breitete eine Decke aus und legte sich auf die Seite, den Rücken ihm zugewandt. Er sah die Knochen ihres Rückgrats unter dem dünnen Stoff ihrer Bluse hervortreten. Sie hatte die Beine angezogen und sah aus, wie ein verlorenes Kind. Er ließ sie einfach schlafen und blieb die Nacht über wach. Am nächsten Morgen erwachte sie und rieb sich die Augen, als Mehmood ein Feuer entfachte.
    »Du hast mich gar nicht abgelöst. Bist du nicht müde?«
    »Nein.«
    Er kochte Wasser in einem kleinen Kessel und hatte zwei winzige, mit buntem Glas verzierte Teegläser bereitgestellt. Julana betrachtete die gläsernen Kunstwerke, als würde sie nicht glauben können, dass diese existierten.
    »Trägst du die Dinger immer mit dir rum?«
    Mehmood lächelte. »Wann immer ich kann. Tee?«
    Sie nickte und er seufzte erleichtert.
    Endlich komme ich mal zum Teetrinken. Wird auch Zeit.
    Julana verschwand kurz im Wald und nahm ein paar Dinge aus ihrem Rucksack, als sie zurück war. Sie ließ völlig ungeniert die Kleidung fallen und tauchte in den See. Mehmood hantierte mit den Teegläsern und dem Kessel herum, seinen Blick stur auf das Feuer gerichtet. Er hatte genug nackte Frauen gesehen, um davon nicht überrascht zu sein, aber er war es trotzdem, denn in den Frostreichen herrschten diesbezüglich andere, deutlich strengere Sitten als auf Iidrash. Er hörte das Plätschern des Wassers und warf einen unschuldigen Blick in den Himmel, pfiff vor sich hin und ließ seine Augen wie zufällig in ihre Richtung wandern. Julana wusch sich, indem sie schaumiges Wasser mechanisch über ihren dürren Körper schrubbte.
    Der Anblick ernüchterte ihn erheblich. Es war etwas Eigenartiges in der Art, wie sie sich ohne Feingefühl reinigte. Beinahe, als ob sie ihren Körper verachtete. Er fühlte sich unwohl dabei, sie zu beobachten und setzte sich mit dem Rücken zum See in den Sand. Als Julana fertig und wieder bekleidet war, setzte sie sich neben ihn. Das Wasser kochte inzwischen und Mehmood ließ es noch einen Augenblick abkühlen, bevor er zwei Kügelchen der getrockneten Teekräuter in die Gläser warf.
    Er goss langsam das Wasser darauf, jede Bewegung mit großer Sorgfalt ausführend. Julana beobachtete ihn stirnrunzelnd und verharrte abwartend. Nach geraumer Wartezeit, die sie schweigend verbrachten, ergriff er das Glas mit beiden Händen, drehte es einmal in seiner ausgestreckten Handfläche und übergab es mit der traditionellen Grußformel seines Stammes.
    Julana neigte unsicher das Haupt und nahm behutsam das zierliche Glas in die Finger. Sie wartete, bis Mehmood einen unbedeutenden Schluck genommen hatte, und nippte dann selbst daran. Er lächelte zufrieden.
    »Es ist gleichgültig, an welchem Ort man ist, etwas Friede und Zivilisation begleiten einen, wenn man einen gepflegten Tee trinken kann«, sagte er mit einem glücklichen Seufzer.
    Julana starrte ihn an und lachte los, hielt sich dann die Hand vor den Mund, einen erschrockenen Ausdruck auf dem Gesicht, weil sie wohl annahm, sie hatte ihn beleidigt. Mehmood musterte sie missmutig. Sie biss sich auf die Lippen, die sich immer noch amüsiert verzogen. Er setzte zu einer Erklärung an, die sie von den Jahrtausende alten Teeriten seiner Vorfahren überzeugen würde, und wurde jäh von einem eigentümlichen Lärm unterbrochen.
    Sie sprangen auf und sahen in den morgendlichen Himmel hinauf.
    Der Tee tropfte unbeachtet aus ihren Gläsern.
    »Bei den Zitzen der

Weitere Kostenlose Bücher