Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
geschwind hinauf in den Himmel, bis sie über den Wolken und damit außer Sicht für jeden Beobachter war.
Faunus inkarnierte im Sattel und verlagerte seine Präsenz dorthin. Sein Körper im Griff von Soras Kralle verschwand. Die kalte Luft ließ ihn die Zähne zusammenbeißen, aber er wusste, dass sein Körper keinen Schaden nehmen würde. Er machte sich gefasst auf den anstrengenden Rückweg, als Soras Flügelspitzen verschwommen und zu leuchten begonnen. Auf dem Rücken des schnellsten Kraindrachens Kabals war die Reise eine Tortur. Sie überquerten Grandtal, die Sumpfreiche und erreichten schließlich Iidrash.
Ein Flug wie ein Höllenritt.
Sora jagte über die Tempelstraße und verlangsamte erst, als sie in die Tiefen Idraks vordrangen. Als sie gelandet waren, ließ Faunus sich erschöpft aus dem Sattel rutschen und dankte Sora. Grond eilte ihm entgegen und schüttelte seine goldgeschmückten Hörner. Sein Lachen hatte zu viel Ähnlichkeit mit dem einer Ziege, um nicht ansteckend zu sein.
»Ist das eine Rüstung dieser Barbaren? Du stinkst!«
Faunus zog eine Grimasse und riss sich den mit Metall verstärkten Lederharnisch herunter. Der Fellbesatz roch intensiv nach Met und Mist. Eine Wache nahm ihm das Teil mit spitzen Fingern ab, während er Stiefel, Hose, Helm und Handschuhe auszog.
»Wir bewahren die Rüstung auf. Könnte noch nützlich sein, wenn wir Cendrine befreien.«
»Du bist nackt.«
»Besser als eine Minute länger in diesem übelriechenden Ungetüm stecken.«
»Der Mief haftet an dir.«
Faunus stöhnte. »Ich muss mich waschen, bevor ich ...«
»Faunus! Dein Hintern ist unverkennbar, auch wenn der Rest kaum wiederzuerkennen ist«, er drehte sich um und Charna eilte ihm entgegen.
»Du bist zurück aus ...«, er fluchte, als er Jenara in ihrem Gefolge erkannte.
»Schickst du deine Späher immer nackt und schmutzig in die Welt hinaus, Charna?«, fragte Jenara mit einem spöttischen Lächeln und einem neugierigen Blick auf Faunus‘ kräftige Gestalt.
Er schloss aus der Tatsache ihrer Anwesenheit, was sich ereignet haben musste.
»Gorak ist in Tojantur eingefallen?«
Jenaras Gesichtszüge wurden hart. Charna nickte und wedelte indigniert, als sie näher an Faunus trat und seinen Geruch wahrnahm.
»Die Details besprechen wir später, wenn du dich gewaschen hast. Ist Cendrine im Frostturm?«
»Ja. Ich habe Wira selbst belauscht, als sie mit Goraks Offizieren sprach. Es scheint, dass sie im Turm bleiben soll.«
Charna nickte. »Also ist es so, wie wir annahmen. Wir werden mit der Planung ihrer Befreiung beginnen, sobald du sauber bist. Ich würde an deiner Stelle das Badehaus aufsuchen, dort hat man womöglich mehr Erfahrung und ausreichend starke Seifen um dich in einen zivilisierten Mann zurückzuverwandeln.«
»Es ist ein natürlicher Geruch. Vielleicht sollten wir alle so riechen«, sagte Faunus freudestrahlend.
Er wedelte mit den Armen, und die Anwesenden machten ein paar Schritte zurück.
»Ab ins Badehaus!«, rief Charna.
Faunus machte sich auf den Weg, vorbei an kichernden Adeptinnen, die er in übertriebener Höflichkeit grüßte, indem er sich tief verneigte. Er beschloss, einen Satz frische Kleidung aus seiner Unterkunft zu holen, bevor er sich zum Badehaus aufmachte. Er könnte sich zwar auch in seiner Unterkunft von diesem fürchterlichen Geruch befreien, aber die Aussicht auf die erfahrenen Hände der Baderinnen ließ ihn nach der Strapaze in den Frostreichen frohlocken. Außerdem hatte er so Gelegenheit, seine Gedanken zu ordnen und sich auf die Planung von Cendrines Befreiung vorzubereiten. Sein nackter Spaziergang und verschmutzter Auftritt erregte viel Aufmerksamkeit und provozierte Reaktionen zwischen Amüsiertheit und Fremdschämen. Er lachte oft, bis er seine Unterkunft erreicht hatte.
Ob Mehmood schon zurück ist? Zur Not müssen Charna oder Mikar ihn zurückteleportieren. Ich gehe davon aus, dass Wira nicht so dumm sein wird, ihren größten Schatz in nächster Zeit aus der Sicherheit des Frostturms zu entfernen.
Nachdem er seine Kleidung geholt und sich ein Handtuch umgeschlagen hatte, eilte er zu den Thermen, die er durch einen breiten Eingang betrat. Hier wurde der Boden einer natürliche Höhle mit einer Decke, die sich weit hinauf in den Berg streckte, durch einen unterirdischen Fluss geteilt. Sein Wasser, heiß durch die Hitze im Inneren Idraks, dampfte und kochte. Man konnte dieses frische, heiße Wasser direkt in größere und kleinere Becken umleiten,
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