Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
einige nervöse Schritte. »Charna hat mit ihm einen Pakt geschlossen. Er will zur Flammengrube kommen, wo das Feuer brennt.«
»Euer Kukulkan ist nur ein einziger Aspekt des Geistes der Ahnen. Als die Sidaji in die Weiten des Weltenraumes aufbrachen, haben sie den Geist ... geteilt. Kukulkan mag Eure einzige Hoffnung im Kampf gegen die Wächter sein. Oder Euer Verderben, wenn er nicht mehr bei Sinnen ist.«
Thanasis setzte sich und stützte das mächtige Haupt auf seine Hände, rieb sich die Schläfen.
Meine Welt ist dem Untergang geweiht, egal was wir tun.
Der Tetari betrat seine Kugel und kam einen Augenblick später wieder zurück. »Ihr seht aus wie ein Kämpfer. Eure Aura spricht von der Macht eines Gottes in Euren Adern. Ich sehe, dass Ihr eine einzigartige Fähigkeit besitzt, doch im Kampf gegen die Maschinenwächter mag sie beinahe nutzlos sein.«
»Was meint Ihr?«
»Eure Kraft. Ihr könnt sie nur dann wirkungsvoll gegen die Sidaji einsetzen, wenn Ihr deren Fähigkeit blockiert, die Macht des Feuers zu unterbinden. Nehmt diesen Talisman!«
Thanasis nahm einen Torques von dem Tetari entgegen. Er war in der unverwechselbaren Art der Sidaji gearbeitet.
Dieses Gefühl! Das ist ein Artefakt der Macht!
Thanasis verneigte sich höflich, legte den Torques jedoch nicht um den Hals.
»Der Torques passt sich an, Ihr könnt ihn selbst tragen oder jemandem übergeben, der im Kampf gegen die Maschinenwächter Erfolg haben mag.«
»Ich danke Euch ...«
Der Tetari musterte ihn und seufzte müde.
»Wenn Ihr mir nicht vertraut, müsst Ihr warten, bis Eure Chancen so aussichtslos geworden sind, dass Ihr keine andere Wahl habt. Aber seid gewarnt! Es ist dann womöglich zu spät. Seht Euch um ... benutzt den Torques und erspart Kabal das Schicksal dieser Welt!«
»Wo sind wir hier eigentlich?«
»Merjuun II. Eine Kolonie meines Volkes und der Sidaji. Unser letzter Versuch, auf einem natürlichen Himmelskörper Fuß zu fassen.«
Thanasis nickte, er kannte die eigentümlichen Himmelsgebilde der Tetari, die scheinbar haltlos zwischen den Sternen schwebten. Er betrachtete den Torques, verabschiedete sich von Iastur und machte sich auf den Rückweg nach Kabal.
Er durfte keine Zeit verlieren, um Charna vor ihrem Pakt mit dem Gott der Sidaji zu warnen.
20 - In geheimer Mission
Faunus atmete die kalte Luft und sah den Boden unter sich wegfallen. Das Gebiet um den Firahun-See glich einem Heerlager. Eine große Anzahl von Goraks Männern war hier in Zelten stationiert.
Es war Nacht, genau wie bei seiner Ankunft in den Frostreichen mit Soras Hilfe. Die perfekte Zeit also, um jetzt wieder unerkannt zu fliehen.
Als er vorgestern dort eingetroffen war, waren die Wachen unaufmerksam gewesen. Sie glaubten sich in Sicherheit und Faunus hatte kein Problem gehabt, sich an ihnen vorbei zu schleichen. Nur die Eishexen waren eine Herausforderung gewesen, bis er die Rüstung eines Offiziers aus dem Zelt einer Sjögadrun stehlen konnte. Er hatte das Paar belauscht und erkannt, dass Verbindungen unter Soldaten und Sjögadrun mit empfindlichen Strafen geahndet wurden. Der Mann würde ein Problem haben, wenn er den Verlust seiner Rüstung erklären musste und nackt aus ihrem Zelt stolperte.
Im Zwielicht der Dämmerung hatte Faunus sich daraufhin durch das Lager geschlichen, viele Gespräche belauscht und Neuigkeiten erfahren. Nach einer kalten Nacht, die er in einem eingestürzten Schafstall in der Nähe des Lagers verbracht hatte, sah er endlich Wiras auffällig große Gestalt mit den kurzen blonden Haaren im Besprechungszelt der Offiziere verschwinden. Er hatte sich in der Nähe aufgehalten und spaltete sich in mehrere Inkarnationen. Seine Fähigkeit erlaubte es ihm, die Kleidung zu vervielfältigen, die er gerade trug und so hatte er die Posten der Hälfte aller Offiziere um das Zelt herum belegt. Seine Ohren waren überall und niemand bemerkte in der Dunkelheit den Betrug.
Wira sagte einen Satz, der ihm ausreichte.
»Die Äbtissin bleibt im Turm.«
Als die Besprechung beendet war, hatte er sich schnell und unauffällig zurückgezogen.
Er verließ das Lager am Abend, als er sicher war, dass er nicht mehr in Erfahrung bringen konnte, und lief im Schutze der Finsternis stundenlang zurück zu dem vereinbarten Treffpunkt. Sora erspähte ihn aus großer Höhe, stürzte wie ein Adler herab, und schnappte ihn mit einer Kralle vom Boden weg, wie ein Kraindrache, der Beute schlug. Sie stieg mit kräftigen Flügelschlägen
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