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Kabeljau und Kaviar

Kabeljau und Kaviar

Titel: Kabeljau und Kaviar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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analysieren lassen. Hör auf zu treten, verflixt noch mal«, schrie er seinen
Gefangenen zornig an. »Brooks, nimm meinen Gürtel, und fessele seine Beine.«
    Scrooge kämpfte wie ein Besessener,
doch Max war stark, Brooks gewandt, und Sarah hatte den glorreichen Einfall,
dem Gefangenen mit einem Krug voll Eiswasser eins über den Kopf zu geben.
Endlich lag er am Boden, primitiv, aber wirkungsvoll verschnürt, während Jem
aus Leibeskräften seinen Klingelknopf malträtierte.
    »Mein Gott, Max, glaubst du etwa, das
war gerade ein weiterer Versuch, mich umzubringen?«
    »Allerdings. Diese Gelegenheit konnte
er sich einfach nicht entgehen lassen. Habe ich recht. Durward?«
    »Wie kommst du denn auf Durward? Das
kann gar nicht Quent sein. Er hat doch gar keine Brille auf. Quent kann ohne
Brille überhaupt nichts sehen.«
    »Mit Brille genausowenig, wie du und
deine Kumpane immer wieder behauptet haben. Seit er allerdings Kontaktlinsen
trägt, sieht er ganz ausgezeichnet. Er hat sogar einen niedlichen kleinen
Behälter dafür. Leider hat er nicht mehr daran gedacht, als er mir vorhin
erlaubt hat, sein Bad zu benutzen.«
    Inzwischen waren zwei
Krankenschwestern, ein Assistenzarzt und die Küchenhilfe ins Zimmer gestürmt.
»Rufen Sie die Polizei!« befahl Max. »Dieser Mann hat gerade versucht, den
Onkel meiner Frau umzubringen.«
    »Ich sage dem Sicherheitsbeamten Bescheid.«
Eine der Krankenschwestern eilte zum Dienstzimmer.
    »Ich hole einen Aufnehmer.« Die
Küchenhilfe kümmerte sich vernünftigerweise um die glitschigen Pfützen aus
Wasser und Eis.
    Der Assistenzarzt setzte sich
netterweise auf Durwards Rücken, damit er ruhig blieb, bis ein paar Minuten
später der Sicherheitsbeamte erschien.
    »Hier soll ein Mordanschlag verübt
worden sein?«
    »Dieser Spaßvogel hier«, sagte Max,
»hat bereits Mr. Kellings gebrochene Hüfte auf dem Gewissen. Diesmal wollte er
auf Nummer Sicher gehen. Ich wünsche, daß diese Päckchen auf der Stelle
analysiert werden, und ich will, daß der Gefangene festgehalten wird, bis die
Ergebnisse vorliegen.«
    »Was ist denn Ihrer Meinung nach in den
Päckchen?«
    »Das größte Päckchen enthält eine
Silberkette, die Mr. Kelling vergangene Woche gestohlen wurde. Wahrscheinlich
ist sie auf irgendeine Weise präpariert und sollte daher mit großer Vorsicht
behandelt werden. Bei den anderen Päckchen handelt es sich offenbar um etwas,
das er essen und trinken sollte. Beides sollte auf Spuren von Colchicin
untersucht werden, da er dieses Gift schon einmal erfolgreich eingesetzt hat.
Der Mann heißt Quent Durward und wohnt ganz in der Nähe.« Max nannte die
Adresse. »Und er hat einen Hausdiener, den man sofort als wichtigen Zeugen festhalten
sollte. Er ist wahrscheinlich Durwards Karatelehrer. Haben Sie alles?«
    »Alles klar«, sagte der
Sicherheitsbeamte. »Sonst noch was?«
    »Ja. Sobald Durward hinter Gittern ist,
verständigen Sie bitte den Polizeichef von Bexhill und geben ihm von mir eine
ordentliche Kopfnuß.«
    »Bexhill? Sie meinen den Ort, wo all
diese Leute in dem Zug von einem verrückten Russen vergiftet worden sind?«
    »Das war kein Russe, sondern dieser
Mann hier. Was war eigentlich Ihr Motiv, Durward? Oder sollte es lediglich ein
Schabernack sein?«
    Endlich rückte Durward mit der Sprache
heraus. »Schaut euch doch bloß diese Witzfigur da im Bett an!« brüllte er. »Der
Kerl hält sich tatsächlich für einen Scrooge! Pah! Humbug! Der könnte nicht mal
niederträchtig sein, wenn er es ernsthaft wollte. Kann nicht hassen, kann nicht
töten, kann nicht mal anständig sterben! Der Teufel soll dich holen, Jem
Kelling, warum hast du dich bloß nicht von mir umbringen lassen? Widerlicher
alter Schürzenjäger. Und ausgerechnet dich haben sie zum Allerwertesten
Fischkopf gewählt, so daß du auf mich runterschauen konntest. Armer alter
Quent. Nicht mal Marleys Geist durfte ich sein. Meine Baumfrösche wolltest du
dir auch nie anhören. Hast dich über mich lustig gemacht, weil ich nicht sehen
konnte. Aber jetzt habe ich die ganze Zeit über dich gelacht. Und glaub ja
nicht, daß ich schon am Ende bin. Ich kriege dich noch! Ich werde euch alle
umbringen! Pah! Humbug! Alter Schwachkopf! Pah! Humbug!«
    Sogar nachdem ihm der Assistenzarzt
eine Beruhigungsspritze verabreicht hatte, schrie Durward immer noch »Pah!
Humbug!«, bis die Polizei ihn schließlich in einer Zwangsjacke abführte.

Kapitel 24
     
     
     
     
     
     
     
    »I ch hatte es dir ja gesagt!«
    Jeremy Kelling

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