Kaelter als dein Grab
zeigte auf Rasmussen. „Eine Bewegung, und ich schieße euch eine Kugel zwischen die Augen.“ Er sah Leigh an. „Bist du in Ordnung?“
„Es geht mir gut“, erwiderte sie.
Er sah zu den beiden Männern. „Lasst die Waffen fallen“, sagte er drohend.
„Ich hoffe, du hast gestern Abend gebetet, Vanderpol, denn du wirst das hier nicht überleben“, spuckte Rasmussen ihm entgegen.
„Ich lass es drauf ankommen.“ Jake lud die Pumpgun durch und zielte damit auf die Brust des anderen Mannes.
„Nimm die Hände hoch, oder ich blase dir ein Loch in den Körper.“
Rasmussen und LeValley nahmen gleichzeitig die Hände hoch.
Jakes Blick wanderte kurz zu Leigh. „Mach die Handschellen ab und nimm die Pistole. Wenn LeValley auch nur die geringste Bewegung macht, möchte ich, dass du ihn erschießt.“
Das brauchte er ihr nicht zweimal zu sagen. Sie befreite sich von den Handschellen. Als sie begann, die Kette um ihre Schultern zu lösen, wurden ihre Knie ganz weich vor Erleichterung.
Die Kette fiel von ihrer linken Schulter, blieb aber an ihrer Hüfte hängen. Mit beiden Händen versuchte sie, das schwere Ding hinunterzuziehen. Ein schrecklicher gutturaler Schrei erklang. Sie blickte auf und sah, wie Rasmussen sich mit wutverzerrtem Antlitz auf sie stürzte.
„Du Hure!“, kreischte er. „Wie kannst du es wagen, mich erneut zu verraten!“
Er bewegte sich so rasch, dass Leigh keine Zeit blieb,ihm auszuweichen. In dem einen Moment war sie noch dabei gewesen, sich von der Kette zu befreien. Im nächsten stieß er sie mit den Händen, sodass sie nach hinten taumelte. Sie drehte sich dabei zur Seite, um dem Eisloch auszuweichen, doch das eine Ende der Kette fiel dabei ins Wasser und riss sie von den Füßen.
„Jake!“, schrie sie, als sie in das Loch stürzte und die Kette sie unter Wasser zog.
Blankes Entsetzen erfasste Jake, als er Leigh in das eisige Wasser eintauchen sah. Sie war noch immer in der Kette verfangen. Als Rettungssanitäter wusste er, dass Unterkühlung einen Menschen innerhalb weniger Minuten bewusstlos werden ließ. Der Drang, zu ihr zu laufen und sie aus dem Wasser zu ziehen, war fast übermächtig. Doch er wusste, dass die anderen beiden Männer sie wie Hunde abknallen würden, wenn er das tat.
Aus den Augenwinkeln sah Jake, wie LeValley nach dem Gewehr griff, das er in den Schnee geworfen hatte. Jake hob seine Pistole und feuerte zwei Mal rasch hintereinander. LeValley hielt sich den Bauch und fiel aufs Eis. Jake wirbelte herum und sah sich Rasmussen gegenüber, der mit der Pistole auf ihn zielte. Ein Schuss knallte, und ein brennender Schmerz schien seine rechte Schulter zu zerreißen. Jake sah Blut auf seinem Mantel. Blut im Schnee. Sein rechter Arm hing nutzlos an ihm herab.
„Sie gehört mir, Vanderpol! Sie gehörte mir, bevor du sie hattest!“
Benommen vor Schmerz sah Jake zu, wie Rasmussen rückwärts Richtung Hubschrauber ging. Er spürte seinen rechten Arm nicht mehr und sah nur, wie das Blut von seinen Fingerspitzen in den Schnee tropfte. Verdammt, dachte er und fragte sich, ob ihm der Schuss mit links gelingen würde.
„Jake. Jake!“
Leighs Schreie zerrissen ihn fast. Ihre Stimme wurde bereits schwächer, die Kälte zehrte an ihrer Lebensenergie. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie sich am Eisrand festhielt. Halte durch, Baby .
Mit wildem Blick erhob Rasmussen die Schrotflinte und zielte auf Jake. „Jetzt wirst du zuschauen, wie sie stirbt.“
Jake griff nach der Pistole, die ihm aus der Hand gefallen war. Sie fühlte sich merkwürdig an in seiner linken Hand. Rasmussen feuerte. Nur wenige Zentimeter vor Jakes Beinen spritzte Eis auf. Jake erwiderte das Feuer. Der erste Schuss ging daneben. Der zweite traf Rasmussen in den Oberschenkel. Der Waffenhändler ging in die Knie. Ein weiterer Schuss ertönte. Jake stöhnte auf, als die Kugel seine Seite streifte. Er zielte und feuerte drei Mal. Rasmussen fiel vornüber auf das Eis.
Jake ging auf Knie und Hände und krabbelte zu dem Eisloch. „Halt durch, Baby. Ich bin da.“
„J…Jake. D…du b…blutest.“
Ihr Gesicht war leichenblass, ihre Lippen schimmerten blau vor Kälte. Mit den behandschuhten Händen klammerte sie sich an den Eisrand. Er war in schlechter Verfassung,doch auch wenn es das Letzte sein sollte, was er tat, er würde sie aus dem Wasser holen.
Die Zähne vor Schmerz zusammengebissen, ergriff er ihre Hand. „Ich möchte, dass du deinen Fuß hebst und an die Kante des Eises setzt, damit ich
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