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Kaeltezone

Kaeltezone

Titel: Kaeltezone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indridason
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gehabt«, sagte Erlendur, »aber ich habe gerade erfahren, dass man auf dem Boden des Falcon Spuren von Kuhmist gefunden hat. Wir haben ihn untersucht. Wie lange habt ihr das Auto besessen?«
    »Gar nicht lange, nur ein paar Wochen. Ich dachte, ich hätte dir das schon gesagt.«
    »Ist er jemals damit aufs Land gefahren?«
    »Aufs Land?«
    Die Frau überlegte.
    »Nein«, erklärte sie schließlich, »ich glaube nicht. Er hat ihn ja nur so kurz gehabt. Ich kann mich auch erinnern, dass er gesagt hat, das Auto sei ihm zu schade, um damit auf diesen miserablen isländischen Straßen zu fahren. Er wollte es nur innerhalb der Stadt benutzen.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Erlendur, »und entschuldige bitte, dass ich dich zu dieser Tageszeit belästige, dieser Fall ist nur … Ich weiß, dass der Wagen auf deinen Namen angemeldet war. Kannst du dich erinnern, wie ihr ihn bezahlt habt? Hat Leopold ein Darlehen aufgenommen? Hast du etwas dazugezahlt? Besaß er Geld? Kannst du dich daran erinnern?«
    Wieder herrschte Schweigen in der Leitung, während sich die Frau in die Vergangenheit hineinversetzte und versuchte, sich an etwas zu erinnern, was wohl die wenigsten im Gedächtnis behalten.
    »Nein, ich habe nichts dazugezahlt«, sagte sie endlich. »Ich kann mich erinnern. Ich glaube, er hat ihn bar bezahlt. Er hatte Geld zurückgelegt, während er zur See fuhr, sagte er mir. Warum willst du das wissen? Warum rufst du wegen so etwas so spät an? Gibt es etwas Neues?«
    »Weißt du, warum er das Auto auf deinen Namen angemeldet hat?»
    »Nein.«
    »Fandest du das nicht merkwürdig?«
    »Merkwürdig?«
    »Dass er das nicht auf seinen Namen machen ließ? So war es doch normalerweise. Die Männer haben die Autos gekauft, und die Papiere wurden auf sie ausgestellt. Soweit ich weiß, hat es von dieser Regel nur ganz wenige Ausnahmen gegeben.«
    »Da kenne ich mich nicht aus«, erwiderte Ásta.
    »Er könnte das getan haben, um seine Spur zu verwischen«, sagte Erlendur. »Wenn das Auto auf seinen Namen angemeldet worden wäre, hätte er bestimmt Papiere vorlegen müssen, die Auskunft über ihn gegeben hätten.«
    Ásta schwieg eine Weile, dann erklärte sie:
    »Er hat sich nicht versteckt.«
    »Nein, vielleicht nicht«, sagte Erlendur. »Aber vielleicht hieß er ganz anders, vielleicht hieß er gar nicht Leopold. Möchtest du nicht wissen, wer er war? Wer er in Wirklichkeit war?«
    »Ich weiß, wer er war«, sagte die Frau, und Erlendur hörte, dass sie kurz davor stand, in Tränen auszubrechen.
    »Natürlich«, sagte Erlendur. »Entschuldige die Störung. Ich habe nicht daran gedacht, wie spät es ist. Ich sage dir Bescheid, wenn ich etwas herausgefunden habe.«
    »Ich weiß ganz genau, wer er war«, wiederholte die Frau. »Natürlich«, sagte Erlendur. »Natürlich weißt du das.«

Einundzwanzig
    Die Spuren von Kuhmist halfen nicht viel weiter, denn es hatte mehrere Besitzer gegeben, bevor das Auto beim Schrotthändler gelandet war. Jeder von denen hätte in Kuhmist treten und ihn ins Auto tragen können. Vor mehr als dreißig Jahren war Reykjavík eine ländliche Stadt, und der Besitzer hätte nicht einmal die Stadtgrenzen verlassen müssen, um auf Kühe zu stoßen. Erlendur konnte sich gut an Schafe erinnern, die aus einer eingezäunten Wiese ausgebrochen waren und nach kurzer Zeit mitten in der Stadt bei Háaleitisbraut herumstreunten. Er hatte damals gerade bei der Polizei angefangen und war einer von denen gewesen, die sie wieder einfangen mussten.
    Es konnte aber auch sein, dass Haraldur, der immer noch auf allem und jedem herumhackte, irgendetwas herausrutschen würde. Seine Laune hatte sich nicht gebessert, seit Erlendur zuletzt in seinem Zimmer gesessen hatte. Er war gerade dabei, sich das Mittagessen einzuverleiben, Hafergrütze mit gesäuerter Sülzwurst. Sein Gebiss lag auf dem Nachttisch. Erlendur versuchte krampfhaft, nicht dorthin zu blicken. Es reichte schon, das Schlürfen zu hören und zu sehen, wie ihm der Brei am Mundwinkel herunterlief. Haraldur schmatzte mit sichtlichem Genuss auf einem Bissen herum.
    »Wir wissen, dass der Verkäufer mit seinem Falcon zu euch auf den Hof gekommen ist«, sagte Erlendur, als das Schmatzen aufgehört und Haraldur sich den Mund abgewischt hatte. Er war wie beim ersten Mal aufgebraust, als er Erlendur erblickte, und hatte ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, aber Erlendur hatte nur gelächelt und sich hingesetzt.
    »Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?«, hatte

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