Kaetzchen mit Koepfchen

Werkzeuge?

    Werkzeuggebrauch galt sehr lange Zeit als Kennzeichen der menschlichen Intelligenz. Es wurde behauptet, Tiere seien nicht dazu in der Lage. Inzwischen ist aber erwiesen, dass viele Tierarten Werkzeuge gebrauchen und dass diese Fähigkeit nicht nur bei unseren nächsten Verwandten, den Primaten, sondern im gesamten Tierreich zu beobachten ist. Natürlich bilden auch da unsere cleveren Katzen keine Ausnahme. In dem klassischen Spiegel-Selbsterkennungstest scheitern unsere Samtpfoten zwar kläglich und können ihr eigenes Spiegelbild nicht ihrer Person zuordnen. Trotzdem wissen sie sich die Möglichkeiten dieses optischen Werkzeugs zunutze zu machen. Sie sind nämlich tatsächlich in der Lage, den Spiegel so geschickt zu benutzen, dass sie damit heimlich ihre Mitbewohner beobachten können. Unauffällig liegen sie so mit Blick auf den Spiegel, um von dort aus, unmerklich für die anderen, die Aktivitäten in der Wohnung zu verfolgen.

    Ihre Intelligenz, Beharrlichkeit, Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit haben der Katze die Möglichkeit verschafft, selbstständig eine ganz neue Welt zu betreten.

    Katzen lieben es, ihre Umgebung aus dem Verborgenen zu beobachten. (Foto: Ulrike Schanz)

Auf dem Silber tablett
    Wie man die Katzenintelligenz fördern kann
    Ausschlaggebend für die Intelligenz und die kreativen Fähigkeiten ist nicht allein das, was die Natur und die Gene der Katze mitgegeben haben, sondern auch das, was wir Menschen im Alltag daraus machen. Eine Katze, die ausschließlich in einer Ein-Zimmer-Wohnung mit einer Person lebt, die tagsüber arbeitet und abends vielleicht zehn Minuten Zeit zum Kuscheln hat, wird ihr geistiges Potenzial weniger entfalten können als eine Freigängerin, die zusammen mit Artgenossen und einer menschlichen Großfamilie ein ganz anderes Unterhaltungsprogramm durch ihre Umwelt erfährt. Viele kleine Faktoren beeinflussen das Wohlbefinden und die mentale Ausgeglichenheit unserer Samtpfoten. Schon scheinbar unbedeutende Veränderungen können die Lebensqualität enorm steigern und die Kreativität unserer Schmuser fördern.
    Schlaues Futter
    Gutes Futter enthält sämtliche Nährstoffe, die die Katze für ein gesundes Leben benötigt. Nicht nur das allgemeine Wohlbefinden der Katze steigert sich mit hochwertigem Katzenfutter, sondern wir füttern damit quasi auch ihr Gehirn.
    Das Gehirn der Katze ist ein wahrer Hochleistungsrechner, der enorm viel Energie benötigt. Die Energie kann dort allerdings nicht gespeichert werden, wie es in Muskeln oder Fettgewebe möglich ist, sondern muss durch das Futter ständig zugeführt werden. Nur so können das Katzengedächtnis gestärkt, die Lernmotivation gesteigert und Konzentrationsfähigkeit und Stressresistenz erhalten werden.
    Das Gehirn braucht für den Hirnstoffwechsel den kurzfristigen Energielieferanten Glukose, aber vor allem tierisches Eiweiß für die Bildung der vielen wichtigen Botenstoffe sowie hochwertige Fette für die Zellmembranen. Katzen sind von ihrer Lebensweise her fast reine Fleischfresser. Sie benötigen beinahe ausschließlich Nahrung tierischer Herkunft, ergänzt um einen geringen Anteil pflanzlicher Kost, wie er eben auch über den Magen- und Darminhalt der kleinen Beutetiere aufgenommen wird.

    (Foto: Ulrike Schanz)

    Beim Menschen stammt das „Futter“ des Gehirns, die Glukose, hauptsächlich direkt aus dem pflanzlichen Anteil der Nahrung, etwa dem kohlenhydratreichen Getreide oder dem aufgenommenen Zucker. Die Katze würde bei einer derartigen Nahrungsaufnahme fehlernährt werden, denn sie bildet die Glukose für ihr Gehirn selbst in der Leber und den Nieren und hält den Blutzuckerspiegel auf diese Weise konstant.
    Der tatsächliche Fleischgehalt vieler als Katzenfutter erhältlicher Futtermittel ist im Vergleich zu ihrem Fleischbedarf von etwa 98 Prozent der aufgenommenen Futtermenge erschreckend gering und liegt zum Teil sogar bei nur 4 Prozent. Der Rest sind billigere Getreidereste, Zuckerzusätze und Wasser. Versuchen Sie einmal, aus den Angaben auf der Futterdose den wahren Fleischgehalt herauszufinden; die Hersteller machen es uns Kunden hier sehr schwer und verschleiern, dass wir unsere Lieblinge fast wie reine Vegetarier ernähren. Besonders der hohe Zuckeranteil in vielen Futtermitteln schädigt langfristig die Zähne und führt zu Übergewicht. Diese Art der Katzenernährung ist extrem ungesund und fördert Allergien, Nieren- und Verdauungsprobleme sowie Gewichtsschwankungen und kann