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Kaetzchen mit Koepfchen

Kaetzchen mit Koepfchen

Titel: Kaetzchen mit Koepfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlitt Wendt
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Laufen vorgesehenen Fußboden, sondern nehmen auch die zum Klettern geeigneten Bücherregale wahr oder ziehen das Hangeln an der Gardine in Erwägung. In ihrem Revier gehen sie also nicht, wie wir es vielleicht tun würden, auf direktem Weg am Boden von A nach B, sondern sind so schlau, von Versteck zu Versteck zu schleichen, unsichtbar von Ast zu Ast zu springen und dabei geschickt die Reviergrenzen anderer Katzen zu umgehen oder jedenfalls die Informationen zu nutzen, die deren Markierungen hinterlassen.

    Bücherregale eignen sich prima als Spielplätze und erweitern den Erlebnishorizont in der Wohnung. (Foto: Ulrike Schanz)

    Es wird nicht bezweifelt, dass Katzen eine Art innere Landkarte ihrer Umgebung besitzen. Sie haben Orientierungspunkte in der Landschaft, wie etwa den schönen Apfelbaum im Garten, an dem sie immer kratzmarkieren, oder den Fliederbusch, hinter dem sie sich gern verstecken und von dort aus den Singvögeln auflauern.

    Katzen haben eine Art innerer Landkarte von ihrer Umgebung, in der auch ihre verschlungenen Wege über Bäume und Mauern verzeichnet sind. (Foto: Ulrike Schanz)

    In Tests ist herausgefunden worden, dass Katzen häufig Wege bevorzugen, deren Beginn in der Richtung liegt, in der sich auch ihr Ziel befindet. Auch wenn sie später verschlungene Umwege machen oder Kurven gehen, sie starten tendenziell immer mit dem Blick in Zielrichtung.
    Die Selbstwahrnehmung der Katze und ihre innere Landkarte helfen ihr dabei, all die Plätze wiederzufinden, wenn sie sich diese relativ zu der eigenen Position vorstellen kann. Aus diesem Grund sollte man auch Katzenkörbchen, Kratzbäume oder Katzentoiletten, wenn man sie denn versetzen muss, möglichst nicht von jetzt auf gleich woanders hinstellen, sondern gerade bei empfindlichen oder älteren Katzen zentimeterweise verrücken, damit sie diese wichtigen Utensilien in ihrer inneren Landkarte neu verorten können.
    Ein erstaunliches Beispiel dafür, wie Katzen zählen können und dazu sogar ein inneres Zeitverständnis entwickeln, bringt dieser Test zutage: Katzen bekamen im Rahmen des Versuchs nur dann eine Belohnung, wenn sie den Versuchsraum beispielsweise nach genau fünf Sekunden und nicht etwa nach 20 Sekunden verließen. Nach einer längeren Übungsreihe waren die Katzen fast fehlerfrei in der Lage, die Zeitspanne genau abzuschätzen und die vorgegebene Dauer quasi innerlich mitzuzählen.
    Besonderes Durchhaltevermögen zeigten Katzen, die gelernt hatten, einen Knopf diverse Male zu drücken, bevor sie eine besondere Belohnung erhielten. Von zunächst 40 Knopfbetätigungen steigerte sich das Vermögen bei besonders hartnäckigen Exemplaren bis zu sagenhaften 2 560 Betätigungen des Knopfes. Hier allerdings lernten die Katzen nicht wirklich zu zählen, sondern drückten eben so lange den Knopf, bis das Futter erschien. Aber ihre Konzentrationsfähigkeit ist wahrlich bemerkenswert. Diese unglaubliche Ausdauer liegt in der Natur der possierlichen Beutegreifer. Sie können nämlich stundenlang ein Mauseloch belauern und fokussieren dann ihre Aufmerksamkeit nur auf diese eine Aufgabe.
    Multiple Intelligenzen
    Haben Sie schon einmal eine Katze gesehen, die Türen öffnen kann? Vermutlich schon. Aber haben Sie sich auch gefragt, wie die Katze das wohl gelernt hat? Bei dieser ziemlich häufig vorkommenden Fähigkeit kann man unterschiedliche Intelligenzbereiche besonders gut erkennen. Eine Katze wird zunächst einmal einen Menschen oder eine andere Katze beim Öffnen der Tür beobachtet haben, um den Mechanismus zu durchschauen.

    Das Öffnen einer Tür ist eine Meisterleistung, nicht nur in Sachen Körperkoordination. (Foto: Shutterstock.de/Aliaksei Lasevich)

    Katzen verstehen also in einem ersten Prozess des Beobachtungslernens, dass die Türklinke der Schlüssel zum verheißungsvollen Paradies dahinter ist. Hat die Katze sich nun entschlossen, ihr Glück selbst in die Pfote zu nehmen, wird sie durch Versuch und Irrtum die Feinheiten trainieren. Sie wird verstehen, dass sie auf die Klinke springen muss, und zwar genau auf die Stelle, die zum Herunterdrücken geeignet ist. Gleichzeitig muss sie sich so ausbalancieren, dass sie an der Klinke zieht, indem sie sich mit den Hinterbeinen am Türrahmen genau so stark abdrückt, dass die Tür aufschwingt. Hier können wir ihre fantastischen körperlichen Fähigkeiten und ihre motorische Intelligenz beobachten. Nach und nach wird der Bewegungsablauf automatisiert.

    Katzen benutzen

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