Kaetzchen mit Koepfchen
Jedes Lebewesen hat von Mutter Natur das Gehirn und die dazu passende psychische „Software“ geschenkt bekommen. Unsere Ahnen und wir sind die Kinder unserer natürlichen Umwelt, unsere Katze wie auch wir Menschen haben die Fähigkeiten mitbekommen, die wir für unser Leben benötigen. Die Intelligenz unserer Katze dürfen wir demnach auch nicht an den kognitiven Leistungen des Menschen messen. Wir Menschen würden beispielsweise ja auch in einem Intelligenztest schlecht abschneiden, der ausschließlich auf die geruchliche Unterscheidung von Kratzmarkierungen an Baumstämmen ausgelegt wäre. Wir wären schlichtweg überfordert, da diese Aufgabe nicht zu unserem natürlichen Verhaltensrepertoire gehört. Genau aus diesem Grund kann es nur eine Annäherung sein, wenn man sagt, die Katze wäre so intelligent wie ein Kleinkind. Sicher wird das bei manchen Aufgabenstellungen so sein, bei anderen ist sie selbst dem erwachsenen Menschen überlegen oder einem Säugling unterlegen.
Wir können bei der Katze nur die kätzische Intelligenz erforschen und nicht die menschliche. Die eine Form ist nicht besser als die andere, sie sind beide einzigartig. Um diese ewigen Vergleiche zu vermeiden, sprechen Verhaltensforscher generell auch nicht von Intelligenz, sondern von kognitiven Fähigkeiten. Aber was auch immer die Forscher noch über unsere kätzischen Mitbewohner herausfinden werden, der aufmerksame Katzenliebhaber weiß schon lange um die Katzenschläue.
Was ist kätzische Intelligenz?
Das Denken, Lernen und Erinnern der schnurrenden Gedächtniskünstler
Naturgemäß unterscheidet sich die Intelligenz der Katze von der des Menschen. Die Katze ist und bleibt ein kleiner Beutegreifer. Ihre wilden Verwandten haben noch die Neandertaler auf die Bäume gejagt. Deshalb entspringen die Gedanken und die Wahrnehmung der Katzen einer ganz anderen Erlebniswelt. Dennoch denke ich, dass man eine Katze immer dann am besten versteht, wenn man sich in sie hineinversetzt und versucht, ihr Denken und Erleben zu verstehen. Dies ist gar nicht so schwer zu bewerkstelligen, da sich ihr Gehirn sehr ähnlich wie unseres entwickelt hat und sich ihre Art zu denken damit zwar vom Niveau her, aber nicht prinzipiell von unserem unterscheidet. Wie wir ist sie in der Lage, aus ihren Erfahrungen zu lernen, logische Verknüpfungen herzustellen und Ereignisse zu erinnern.
Cleverer Katzenverstand
Eine Katze steht in ihrem häuslichen Alltag ganz ähnlichen intellektuellen Problemfeldern wie wir Menschen gegenüber: „Wer macht mir jetzt die Dose auf?“, „Warum hat die haarlose Nichtkatze heute keine Zeit zum Schmusen?“ oder „Welcher Trottel hat schon wieder die Haustür zugemacht?“. Unsere besonders pfiffigen Hauskatzen haben für diese alltäglichen Herausforderungen ganz unterschiedliche kognitive Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen ausgebildet:
Sie verfügen über eine besonders hohe Beurteilungsgeschwindigkeit, die es ihnen erlaubt, einen ihnen unbekannten Sachverhalt schnell zu durchschauen und entsprechend zu entscheiden, ob sie etwa mit sofortiger Flucht oder auch mit vorsichtiger Neugier reagieren sollten.
Das Gedächtnis einer Katze ist erstaunlich leistungsfähig. Katzen erinnern sich sogar nach mehreren Jahren noch an einmal erlernte Tricks oder ihnen bekannte Personen. Die begabtesten Schlaumeier unter den Katzen zeichnen sich durch eine besonders hohe Gedächtnisleistung aus.
(Foto: Ulrike Schanz)
Daneben verfügen diese kleinen Intelligenzbestien über einen großen Einfallsreichtum. Je unterschiedlicher die Lösungsstrategien sind, die eine Katze zum Erreichen ihrer Ziele anwendet, je flexibler sie also ist, desto kreativer wird sie sich neuen Aufgaben widmen. Solche Katzen erfinden beispielsweise immer neue Spiele und haben eine einzigartige Gabe, sich ihrem Menschen mitzuteilen. Sie sind aber häufig recht anstrengend für die Zweibeiner, da sie Herausforderungen lieben und Langeweile nicht ausstehen können.
Intelligente Katzen erfinden immer neue Spiele. (Foto: Shutterstock.de/Tom Pingel)
Besonders gewitzte Katzen zeichnen sich durch eine hohe Verarbeitungskapazität und Konzentrationsfähigkeit aus. Sie können viele unterschiedliche Reize, die gleichzeitig auf sie einprasseln, unterscheiden und besitzen ausgesprochen breit gefächerte Multi-Tasking-Fähigkeiten. So sitzt ein solches hochbegabtes Exemplar scheinbar teilnahmslos auf der Fensterbank und widmet sich der Fellpflege, während sie unauffällig die
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