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Kain

Kain

Titel: Kain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: José Saramago
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Sorgen, antwortete Asael, die Menschen sind von Natur aus neugierig, die werden wissen wollen, wer das Feuer angezündet hat und zu welchem Zweck, Und dann, fragte Adam, Und dann seid ihr euch überlassen, da kann ich nichts mehr machen, seht zu, dass ihr euch der Karawane anschließen könnt, fragt, ob man euch allein fürs Essen anstellt, ich bin überzeugt, vier Arme für einen Teller Linsen, das ist für alle ein gutes Geschäft, sowohl für die anstellende Seite als auch für die angestellte Seite, wenn es so weit ist, vergesst nicht, das Feuer zu löschen, damit ich weiß, dass ihr weg seid, du hast dann Gelegenheit zu lernen, was du nicht kannst, Adam. Ein ausgezeichneter Plan war das, es gibt auf dieser Welt Cherubim, welche die wahre Vorsehung sind. Während der Herr sich, zumindest bei diesem Experiment, überhaupt nicht um die Zukunft seiner Geschöpfe kümmerte, hatte Asael, der Engelswächter mit dem Auftrag, sie vom Garten Eden fernzuhalten, sie christlich aufgenommen, ihnen Essen besorgt und sie vor allem mit kostbaren praktischen Ideen für das Leben gerüstet, einem wahren Weg zum Heil des Körpers und folglich der Seele. Die beiden überschlugen sich mit Dankesbezeugungen, Eva vergoss sogar ein paar Tränen, als sie Asael umarmte, ein Beweis ihrer Zuneigung, was ihrem Mann gar nicht gefiel, weshalb er sich später nicht die Frage verkneifen konnte, die ihm auf den Lippen brannte, Hast du ihm was dafür gegeben, Was und wem, sagte Eva, dabei wusste sie genau, wovon ihr Mann sprach, Wem wohl, ihm, Asael, natürlich, sagte Adam, wobei er vorsichtshalber den anderen Teil seiner Frage wegließ, Er ist ein Cherub, ein Engel, sagte Eva, und mehr zu sagen hielt sie nicht für nötig. An diesem Tag, glaubt man, begann der Kampf der Geschlechter. Es dauerte drei Wochen, bis die Karawane auftauchte. Natürlich kam nicht die ganze Karawane zu der Höhle, in der Adam und Eva lebten, nur eine Vorhut, bestehend aus drei Männern, die keine Befugnis besaßen, über Arbeitsverträge zu verhandeln, sich aber der beiden Hilflosen erbarmten und ihnen Platz auf dem Rücken der Esel anboten, die sie ritten. Der Karawanenführer sollte entscheiden, was mit ihnen zu tun sei. Trotz dieser Unsicherheit löschte Adam das Feuer, so wie man beim Abschied eine Tür schließt. Als sich der letzte Rauch in der Luft auflöste, sagte der Cherub, Da ziehen sie also los, gute Reise.

3
     
    D as Leben ließ sich gar nicht so schlecht an. Trotz ihrer offenkundigen Unfähigkeit, etwas zu arbeiten, wurden sie in der Karawane aufgenommen, und sie brauchten nicht allzu viele Erklärungen darüber abzugeben, wer sie waren und woher sie stammten. Sie seien vom rechten Weg abgekommen, sagten sie, und letztendlich war es ja auch so. Abgesehen davon, dass sie Kinder des Herrn waren, direkt von seinen göttlichen Händen erschaffen, ein Umstand, von dem hier niemand Kenntnis haben konnte, ließen sich keine besonderen physiognomischen Unterschiede zwischen ihnen und ihren von der Vorsehung gesandten Gastgebern feststellen, man hätte sogar sagen können, sie gehörten alle derselben Rasse an, schwarze Haare, braune Haut, dunkle Augen, markante Augenbrauen. Als Abel zur Welt kam, sollten sich alle Nachbarn wundern, wie rosig hell er geboren wurde, als wäre er das Kind eines Engels, eines Erzengels oder eines Cherubs, Gott bewahre! An einem Teller Linsen fehlte es ihnen nie, und schon bald strichen Adam und Eva den ersten Lohn ein, kleine Beträge, fast symbolische, aber es war ein Anfang. Nicht nur Adam, auch Eva, die nicht zur Gräfin geboren war, wurde nach und nach in die Geheimnisse der Handarbeit eingeführt, in so einfache Verrichtungen, wie man einen Strick zu einer Schleife band, oder so schwierige, wie man eine Nadel führte, ohne sich allzu oft in die Finger zu stechen. Als die Karawane die Siedlung erreichte, von der sie Wochen zuvor aufgebrochen war, um Handel zu treiben, lieh man ihnen eine Hütte und Matten zum Schlafen, und dank dieser und folgender Zeiten der Stabilität konnte Adam schließlich lernen, die Erde zu hacken und zu pflügen, Saat in Furchen zu säen, konnte sich sogar die gehobene Kunst des Beschneidens aneignen, diese Kunst, die kein Herr, kein Gott zu erfinden vermocht hatte. Anfangs arbeitete er mit geliehenem Werkzeug, nach und nach schaffte er sich seine eigenen Gerätschaften an, und wenige Jahre später galt er den Nachbarn schon als guter Landwirt. Die Zeiten im Garten Eden und in der Höhle inmitten der

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