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Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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in Italien waren kontaktiert worden, Marschrouten geplant und festgelegt. Als Maximus schließlich mit wochenlanger Verzögerung zum Ende der Winterzeit unter großen Mühen Ravenna erreicht hatte, hatte der Rückzug bereits stattgefunden. Ravenna war kampflos gefallen, ebenso wie Rom und viele weitere norditalische Städte. Doch der Süden des Stiefels war immer noch mal mehr, mal weniger unter der Kontrolle des Maximus, und vor allem dann mal weniger, wenn die Truppen des Theodosius sich näherten. Jetzt, wo die ersten Anzeichen des Frühlings zu erwarten waren, würden die kriegerischen Aktivitäten an Intensität zunehmen.
    Da man wusste, dass der Verräter von Klasewitz Maximus zu Diensten war, hatte man sich bemüht, dem selbst ernannten neuen Imperator die Werkzeuge aus der Hand zu schlagen, mit denen er leicht neues Waffengerät hätte erbauen können. Und so waren vor dem Verlassen Ravennas die Werkhallen und Schulräume in Brand gesetzt worden. Theodosius führte eine Reihe der von den Deutschen ausgebildeten Werkmeister in seinem Tross mit sich, aber der massive Verlust, den das Reich durch diese leider notwendige Tat erlitten hatte, war kaum zu beschreiben. War Maximus einst bezwungen, würde man alles von Neuem aufbauen müssen.
    Oder er tat es selbst. Tatsächlich gingen alle davon aus, dass von Klasewitz exakt das bewerkstelligen würde.
    Aber dies bedurfte der Zeit.
    Theodosius schwang sich auf sein Pferd.
    »Sobald wir bei den Legionen eingetroffen sind, müssen wir uns über unser weiteres Vorgehen klar werden«, erklärte er den wartenden Männern, allesamt Offiziere seines Stabes. »Maximus wird sich nicht lange aufhalten lassen. Wir sind ein böser Stachel in seinem Fleisch. Aber wir können andererseits die Flucht in Italien nicht ewig fortsetzen. Es muss für uns einen Ausweg geben.«
    Sedacius beugte sich im Sattel vor. »Ich bleibe bei meinem Vorschlag, dass wir weiterhin Nadelstiche gegen mehrere Ziele gleichzeitig durchführen, die Legionen selbst aber nicht in eine große Feldschlacht führen. Wir müssen Maximus zwingen, seine Truppen aufzuteilen, sodass wir die Teile einzeln angreifen können. Dadurch können wir seinen Widerstand zermürben.«
    Theodosius nickte. Der Vorschlag hatte etwas für sich. Nicht alle in seinem Stab fanden die Idee des Tribuns jedoch unterstützenswert. Der Aufstand des Maximus hatte in vielen seiner Männer den Reflex des Zurückschlagens ausgelöst, die Idee einer zweiten, großen Feldschlacht geboren. Doch obgleich der Kaiser eine kleine Abteilung der deutschen Infanteristen bei sich hatte, war doch klar, dass diese, nicht zuletzt aufgrund des Munitionsmangels, unter dem sie litten, nur noch begrenzt Hilfe leisten konnten. Die Zeit für ein abschließendes Kräftemessen mit Maximus war noch nicht gekommen.
    »Wir warten auf Nachricht aus Konstantinopel. Wenn es Rheinberg gelingt, die Ostarmee zu reorganisieren und in den Westen zu führen, sind unsere Chancen größer«, sagte er dann.
    Sedacius tat wie immer: Er widersprach nicht, neigte den Kopf, akzeptierte anscheinend, dass der Kaiser die Entscheidung zu treffen hatte.
    Theodosius blickte nach vorne, auf den staubigen Pfad, den sie nun langsam entlangritten.
    Das Unwohlsein, das ihn in Gegenwart des Sedacius befiel, nahm in solchen Situationen körperliche Ausmaße an. Er wusste, dass er sich darum kümmern musste. Doch alles in ihm widerstrebte dem Gedanken, sich in dieser Situation mit möglichem internen Dissens auseinandersetzen zu müssen.
    Theodosius’ Blick fiel auf den Zenturio Thomasius, einen engen Vertrauten des Tribuns. Er war ständig in seiner Nähe, aber schweigsam, und der Imperator wusste nicht, ob diese Schweigsamkeit etwas mit dem Respekt vor seiner kaiserlichen Person oder schlicht mit dem Charakter dieses Mannes zu tun hatte. Wenn er sprach, dann nur wenige Worte und oft leise. Es schien, als wolle er nicht gehört werden, niemandem auffallen, und doch weckte gerade das Interesse und Neugierde. Was man über den jungen Mann gehört hatte, war sehr vielversprechend, und Sedacius war nicht dafür bekannt, sich mit unfähigen Speichelleckern zu umgeben. Er forderte die Ansichten seiner Offiziere heraus, war bereit, Vorschläge anzuhören und seine eigene Meinung zu ändern. Damit hatte er, nach dem, was man so hörte, große Ähnlichkeit mit Maximus.
    Vielleicht war das der Grund für Theodosius’ Misstrauen.
    Der Tribun war dem Usurpator in vielen Dingen ähnlich, vor allem in

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