Kalte Schulter - heisse Kuesse
…“, murmelte sie.
Nun musste er lächeln. „Ich erwarte gar nichts von dir“, flüsterte er ihr ins Ohr, ohne seine erotischen Bewegungen zu unterbrechen.
Chastitys Stirnrunzeln wich erst Verwirrung, dann Überraschung.
Immer tiefer, immer schneller drang er in sie ein und sah, wie sich ihre Augen verdunkelten. Er schob eine Hand zwischen ihre Körper und fand die Stelle, die er vorher schon berührt hatte. Und genau wie eben, reagierte Chastity sofort, indem sie lustvoll zusammenzuckte und aufkeuchte.
Gemeinsam ritten sie auf einer Welle der Lust, getrieben von der Kraft dieser körperlichen Verbindung.
Doch dies war mehr als eine körperliche Vereinigung.
Das Blut rauschte in seinen Ohren, als Gabe zusah, wie das Verlangen und die Leidenschaft Chastity überwältigten. Und als sie einen erneuten Höhepunkt erlebte, ließ auch er sich fallen und folgte dem stürmischen Begehren, das in ihm brannte.
Gabe hörte Chastity im Badezimmer leise weinen. Das war nicht der Effekt, den er normalerweise auf Frauen hatte. Vor der Tür zum Bad zögerte er. Wenn er rief und fragte, ob er hereinkommen durfte, würde sie ihm nur sagen, er solle gehen. Also öffnete er die Tür, froh darüber, dass die Schlösser noch nicht angebracht worden waren.
Chastity saß mit angezogenen Knien, in einen Bademantel gehüllt, in einer Ecke. Ihr Anblick tat ihm fast körperlich weh.
„Geh weg. Es ist alles in Ordnung. Manchmal muss ich einfach nur weinen.“ Sie drehte den Kopf, sodass ihr feuchtes Haar wie ein Vorhang vor ihr Gesicht fiel.
Gabe hockte sich neben sie.
Sie wischte sich mit dem Ärmel des Bademantels die Augen. „Welchen Teil von ‚geh weg‘ verstehst du nicht?“
Er schlang einen Arm um ihre Schultern. „Bitte nicht weinen, Chass. Was ist los? Habe ich dir wehgetan?“
Sie lehnte sich an ihn und drückte ihre Stirn gegen seine Schulter. „Keine Angst, es liegt nicht an dir.“ Sie schniefte. „Na ja, jedenfalls nicht so, was du denkst.“
„Was meinst du damit?“
„Nichts. Geh einfach.“
„Ich werde nicht weggehen und dich hier weinend sitzen lassen.“
„Mir geht es gut. Ehrlich. Es sieht schlimmer aus, als es ist.“
„Das stimmt, es sieht schlimm aus. Also kann es dir nicht gut gehen.“
„Doch. Deshalb weine ich ja.“
„Ist das typisch weibliche Logik?“
Sie lachte leise schluchzend, was jedoch nicht dazu beitrug, Gabes Sorge zu vertreiben.
„Warum ausgerechnet du? Niemand hat das je … mit mir gemacht.“
Gabe erstarrte. „Oh, verflixt. Du warst doch nicht etwa noch …“
Diesmal lachte sie wirklich. „Nein, ich war keine Jungfrau.“
„Was hast du dann gemeint?“
Sie vergrub das Gesicht zwischen ihren Knien. „Niemand hat mich bisher so verwöhnt wie du. Sich so viel Zeit für mich genommen.“
Ihre Worte versetzten ihm einen Stich. Warum hatte kein Mann sie je verwöhnt? „Mit wem hast du denn geschlafen?“
„Mit niemandem. Jedenfalls seit langer Zeit nicht mehr. Wie gesagt, ich fand immer, Sex wird überbewertet.“
Glaubte sie das etwa immer noch? Gabe entschied sich, die Frage nicht zu stellen, denn im Moment gab es Wichtigeres als seinen männlichen Stolz.
Chastity drehte den Kopf und legte eine Wange auf die Knie, sodass sie ihn anschauen konnte. Ein zauberhaftes Lächeln erhellte ihr Gesicht. „Inzwischen habe ich meine Meinung geändert. Ich verstehe jetzt, warum so ein Wirbel darum gemacht wird. Obwohl ich nicht sicher bin, ob das vielleicht nur an den Schwangerschaftshormonen liegt.“
Wieder sagte Gabe nichts, auch wenn es ihm schwerfiel.
„Ich hatte vorher nur mit einem einzigen Mann geschlafen. Mit meinem Schwimmlehrer im College.“
„War das nicht unmoralisch? Von ihm“, fügte er schnell hinzu.
„Ja, das war es wohl. Er sah gut aus, war sogar Olympiateilnehmer gewesen. Das typische Klischee. Ich dachte, ich würde ihm etwas bedeuten. Wie sich herausstellte, dachten das auch noch mindestens zwei andere Mädchen aus dem Team.“
„Hast du irgendetwas unternommen, oder ist er davongekommen?“
„Eins der anderen Mädchen, Monica, war sehr viel stärker als ich und sehr viel verbitterter. Ich habe mich einfach nur geschämt. Sie hat die Sache auffliegen lassen.“
„Und was ist dann passiert?“
„Ich weiß es nicht.“
„Was meinst du damit?“
„Ich habe das College verlassen und bin nach Neuseeland zurückgekehrt.“
Gabe zog sie enger an sich, während er wünschte, dass er die Zeit zurückdrehen könnte, um die letzten
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