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Kalte Schulter, Heißes Herz

Kalte Schulter, Heißes Herz

Titel: Kalte Schulter, Heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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sein sollte und mit seiner männlichen Ausstrahlung zu tun hatte. Flavias Signale waren zwar widersprüchlich, aber Leon sollte sich schon arg täuschen, wenn sie nicht sexuell an ihm interessiert war!
    Sie trug eine Maske, wahrscheinlich um ihre wahren Empfindungen vor ihm zu verbergen. Sein maskuliner Instinkt war auf ihren Blick und ihr Lächeln angesprungen – ein verlässliches Radar, sobald es sich um hübsche Frauen handelte. Und ihm selbst ging es nicht anders: Verlangen lag in der Luft.
    Auf mehr hatte er es auch nicht abgesehen. Nur Verlangen, Begehren, Verführung. Alle Gefühle darüber hinaus waren überflüssig und zerstörerisch.
    Seine Wut flaute ab, und die Muskeln entspannten sich wieder. Es gab überhaupt keinen Grund, sich aufzuregen. Flavia Lassiter spielte ihm etwas vor, aber Tatsache war, sie fühlten sich beide zueinander hingezogen. Kein Zweifel!
    Leichten Schrittes kehrte auch er in den Salon zurück und legte sich im Kopf schon eine Strategie zurecht. Vorerst würde er Flavia davonkommen lassen, sie hatte schon genug mit sich zu kämpfen. Aber zu gegebener Zeit wollte er ihren eiskalten Schild, mit dem sie ihn auf Abstand hielt, in tausend Stücke zerschmettern. Und dann würde sie bekommen, wonach sie heimlich verlangte, genau wie er …
    Nur eine Frage der Zeit, bis sie das Unausweichliche zuließ. Das war alles. Einfach abwarten.
    Leon konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und hätte sich vor lauter Vorfreude am liebsten die Hände gerieben.

2. KAPITEL
    Flavia hatte keine Ahnung, wie es ihr gelang, den Rest des Abends zu überstehen. Er schien sich endlos in die Länge zu ziehen. Sie behielt Leon Maranz permanent im Auge und war froh, dass er sich freiwillig von ihr fernhielt. Manchmal unterhielt er sich mit ihrem Vater und Anita, die meiste Zeit über war er allerdings von anderen Gästen umringt – hauptsächlich von weiblichen, was Flavia nicht weiter wunderte. Trotzdem nervte sie dieses Getue um ihn.
    Ihrem Vater wich sie ebenfalls konsequent aus. Er würde ihr noch früh genug wegen ihres unmöglichen Verhaltens die Hölle heißmachen.
    Endlich neigte sich der Abend dem Ende zu, und die Gäste verabschiedeten sich. Ihr alter Herr und seine Anita besuchten noch einen Nachtklub, und Flavia wusste nicht genau, ob Leon Maranz die beiden begleitete. Es ging sie auch gar nichts an. Wichtig war nur, dass er mit den anderen das Apartment verlassen hatte.
    Sobald sie konnte, zog sie sich in ihr Gästezimmer zurück. Zum ersten Mal, seit ihr Leon Maranz über den Weg gelaufen war, fiel die innere Anspannung von ihr ab. Endlich war sie in Sicherheit und konnte erleichtert aufatmen. Keine peinlichen Gespräche oder verstörenden Begegnungen mehr mit dem Mann, der ihr Blut in Wallung brachte.
    Als sie nur Minuten später unter der Dusche stand, entspannte Flavia sich noch mehr. Allerdings bedeutete der Umstand, dass Leon aus dem Apartment verschwunden war, noch lange nicht, dass sie ihn auch aus ihrem Kopf bekam. Ganz im Gegenteil …
    Plötzlich nahm sie das warme Wasser, das über ihren Körper rann, viel bewusster wahr. Sie beobachtete die Wasserperlen auf ihren Brüsten, wie sie über die Brustwarzen, ihren Bauch und ihre Schenkel liefen. Es war sinnlich, erregend und erotisch … aber nur, weil sie ständig das Gesicht des Mannes vor Augen hatte, der in ihr die wildesten Leidenschaften weckte.
    So etwas hatte sie noch nie erlebt. Absichtlich langsam rieb sie ihre Haut mit schäumendem Duschgel ein und zitterte leicht, während sie sich im Geiste vorstellte, wie Leon Maranz sie dabei beobachtete. Mit halb geschlossenen Lidern, und wie er seinen schönen Mund öffnete, um sich ihr zu nähern und …
    Nein! verbot sie sich diese Schwärmerei. Er wird mich niemals wiedersehen, schon gar nicht nackt! Um Himmels willen! Ich muss ihn mir endlich aus dem Kopf schlagen!
    Mit einer entschlossenen Handbewegung drehte sie den Hebel am Wasserhahn auf kalt und keuchte, als der eisige Strahl sie traf. Hastig stellte sie die Dusche aus und tastete mit dem Fuß nach der Badematte. Anschließend rubbelte Flavia sich mit dem Handtuch gründlich trocken, bis ihre Haut ganz rot war.
    Sie musste sich dafür nicht schämen, so stark auf Leon Maranz reagiert zu haben. Den anderen Frauen heute Abend war es immerhin ähnlich gegangen. Flavia war also kein Einzelfall. Und selbst wenn er ihr am Buffet wortlos zu verstehen gegeben hatte, wie attraktiv er sie fand, konnte aus ihnen doch sowieso nichts werden.

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