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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Bosch, nachdem er eingestiegen war. »Der Präsident?«
    »Mein Partner«, antwortete sie. »Ich habe ihm gesagt, er soll sich in Kents Haus mit mir treffen. Wo ist dein Partner?«
    »Unterwegs.«
    Bosch startete den Wagen. Sobald er losgefahren war, begann er, Fragen zu stellen.
    »Wenn Stanley Kent kein Terrorist war, auf welcher Liste stand er dann?«
    »Als Medizinphysiker hatte er direkten Zugang zu radioaktiven Materialien. Deshalb kam er automatisch auf eine Liste.«
    Bosch musste an die ganzen Klinik-Namensschilder denken, die er im Porsche des Toten gefunden hatte.
    »Wo hatte er damit Zugang? In Krankenhäusern?«
    »Richtig. Dort wird es aufbewahrt. Vorwiegend handelt es sich dabei um Material, das zur Krebstherapie eingesetzt wird.«
    Bosch nickte. Langsam begann er, klarer zu sehen, aber er hatte noch immer nicht genügend Informationen.
    »Na schön, und was ist der springende Punkt bei der Sache, Rachel? Könntest du mir das vielleicht mal erklären?«
    »Stanley Kent hatte direkten Zugang zu Materialien, die andere Leute auf der Welt nur zu gern in ihre Hand brächten. Materialien, die für diese Leute sehr wertvoll sein könnten. Aber nicht zur Krebstherapie.«
    »Terroristen.«
    »Ganz genau.«
    »Soll das heißen, dieser Typ konnte einfach in ein Krankenhaus reinmarschieren und sich dieses Zeug besorgen? Gibt es da keine Sicherheitsbestimmungen?«
    Walling nickte.
    »Es gibt immer Sicherheitsbestimmungen, Harry. Aber sie nur zu haben, reicht nicht immer aus. Wiederholung, Routine – das sind die Schwachpunkte jedes Sicherheitssystems. Bisher haben wir die Cockpit-Türen in Passagierflugzeugen immer unverschlossen gelassen. Inzwischen tun wir das nicht mehr. Es ist ein Ereignis von lebensverändernden Konsequenzen nötig, damit Verfahrensweisen geändert und Sicherheitsvorkehrungen verschärft werden. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    Bosch musste an die Notizen auf den Rückseiten einiger Namensschilder im Porsche des Toten denken. Könnte Stanley Kent so nachlässig gewesen sein, dass er sich die Zugangskombinationen zu diesen brisanten Materialien auf seine Ausweise geschrieben hatte? Bosch konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass die Antwort darauf wahrscheinlich ja lautete.
    »Ja, das verstehe ich«, sagte er zu Walling.
    »Wenn du also ein bestehendes Sicherheitssystem, egal, wie schwach oder stark es ist, umgehen wolltest«, fragte sie, »wo würdest du ansetzen?«
    Bosch nickte.
    »Bei jemandem, der dieses Sicherheitssystem sehr gut kennt.«
    »Genau.«
    Bosch bog in den Arrowhead Drive und begann, nach den Hausnummern Ausschau zu halten.
    »Willst du damit sagen, das hier könnte ein Ereignis von lebensverändernden Konsequenzen sein?«
    »Nein, will ich nicht. Noch nicht.«
    »Kanntest du Kent?«
    Bosch sah Walling an, als er sie das fragte, und sie schien überrascht über die Frage. Es war ziemlich weit hergeholt, aber er hatte es wegen ihrer Reaktion getan, nicht unbedingt wegen der Antwort. Walling drehte sich von ihm weg und schaute aus dem Fenster, bevor sie antwortete. Bosch kannte diese Bewegung. Ein untrügliches Zeichen. Er wusste, jetzt würde sie ihn belügen.
    »Nein, woher auch?«
    Bosch fuhr in die nächste Einfahrt und hielt an.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Wir sind da. Das ist Kents Haus.«
    Sie standen vor einem Haus, in dem nirgendwo Licht brannte. Es sah unbewohnt aus.
    »Quatsch«, sagte Walling. »Sein Haus ist eine Straße weiter und …«
    Sie verstummte mitten im Satz, als sie merkte, dass Bosch sie hereingelegt hatte. Bosch sah sie im Dunkel des Wagens kurz an, bevor er zu sprechen begann.
    »Willst du mir jetzt sofort reinen Wein einschenken, oder willst du lieber aussteigen?«
    »Hör zu, Harry, ich habe dir doch gesagt, da sind Dinge, die ich dir nicht …«
    »Steig jetzt aus, Agent Walling. Ich übernehme das selbst.«
    »Hör zu, du musst dir …«
    »Hier geht es um einen Mord. Meinen Mord. Steig aus.«
    Sie rührte sich nicht.
    »Ein Anruf von mir genügt, und du wirst von den Ermittlungen abgezogen, noch bevor du am Tatort zurück bist«, sagte sie.
    »Nur zu, dann ruf doch an. Lieber lasse ich mich gleich vor die Tür setzen, als mich vom FBI vorführen zu lassen. Ist das nicht eine eurer Grundregeln? Die Deppen von der Polizei immer schön im Dunkeln tappen lassen und gleichzeitig ordentlich mit Kuhscheiße zuschaufeln? Aber nicht mit mir, nicht heute Abend und nicht bei meinem Fall.«
    Er beugte sich über ihren Schoß, um die

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