Kaltes Blut
hat endgültig mit ihm gebrochen, mit einem Verbrecher will er nichts mehr zu tun haben. Aber das wollte er auch vorher schon nicht.
Am 14. Februar unternahm er einen Selbstmordversuch, nachdem er aus der Werkstatt mehrere spitze Metallteile in seine Zelle geschmuggelt und sich damit die Pulsadern aufgeschnitten hatte. Doch ein aufmerksamer Wärter hatte ihn rechtzeitig gefunden. Zwei Wochen verbrachte er auf der Intensivstation des Gefängniskrankenhauses und wird seitdem psychologisch betreut. Ein neues Gutachten wurde erstellt, aus dem hervorgeht, dass Kaufmann nicht nur vermindert schuldfähig, sondern auch akut suizidgefährdet ist.
Emily Gerber besucht ihren Bruder regelmäßig, spricht ihm Mut zu und erfüllt ihm jeden erdenklichen Wunsch. Und sie macht ihm Hoffnung auf das noch ausstehende Revisionsverfahren, und die Chancen, dass zumindest die Sicherungsverwahrung aufgehoben wird, stehen relativ gut, behaupten zumindest die Anwälte. Damit könnte Kaufmann nach fünfzehn bis zwanzig Jahren wieder auf freiem Fuß sein, vorausgesetzt, er übersteht diese Jahre.
Nach dem Prozess hat Emily Gerber noch einmal ein Gespräch mit Julia Durant geführt, hat ihr in allen Einzelheiten aus ihrer Kindheit und Jugend berichtet und ihr Fotos von sich und ihrem Bruder gezeigt und immer wieder geweint. Sie war auch die Einzige, für die Julia Durant Mitleid empfand.
Drei Wochen nach der Verhaftung von Achim Kaufmann flog Julia Durant zu ihrer Freundin Susanne Tomlin, um für sechs Wochen dem Alltagsstress des Molochs Frankfurt zu entfliehen. Die Seele baumeln lassen, sich mit jemandem unterhalten, der inzwischen wie eine Zwillingsschwester war, mit der sie über alles, aber auch wirklich alles sprechen konnte. Und irgendwann, das hatte sie beschlossen, würde sie für immer nach Südfrankreich ziehen. Doch wann dies sein wird, das wissen allein die Götter.
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Vom Autor sind außerdem erschienen:
Der Finger Gottes
Die Bankerin
Tod eines Lehrers
Die Julia-Durant-Krimis:
Jung, blond, tot
Das achte Opfer
Der Jäger
Letale Dosis
Das Syndikat der Spinne
Kaltes Blut
Das Verlies
Über den Autor:
Andreas Franz wurde in Quedlinburg geboren. Er hat als Übersetzer für Englisch und Französisch gearbeitet und war jahrelang als Schlagzeuger tätig. Seine große Passion aber ist das Schreiben. Seine Maxime: »Die Leser fesseln und trotzdem (vielleicht) zum Nachdenken anregen (aber nie den Zeigefinger erheben!).« Andreas Franz ist verheiratet und hat fünf Kinder. Wenn Sie mehr über den Autor erfahren wollen, besuchen Sie seine Homepage: www.andreas-franz.org
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