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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wär’s besser für deinen Gemütszustand, wenn du mehr Zeit auf die Betrachtung bekleideter Leute verwenden würdest … Hör zu, verfrachte deinen Hintern in einen Streifenwagen, schalte Blaulicht und Sirene ein und komm damit zur Auffahrt der Mall of America in der 24. Avenue. Ich komme so schnell wie möglich dorthin - ich kann’s in zwölf Minuten schaffen. Also, mach schnell.«
    »Wo geht’s hin?«
    »Mankato. Es klingt seltsam, aber wir könnten dort etwas vorfinden, das mit deinem Irren-Fall zusammenhängt.«
     
    Lucas joggte die Straße hinunter zum Parkhaus am Marshall Field. Er war heute Morgen mit dem Porsche zum Dienst gefahren, was sich jetzt als gute Entscheidung erwies. Er besaß
auch einen neuen Truck, aber der war nicht sehr schnell, und er hatte es eilig. Er wollte den Tatort da unten noch bei Tageslicht in Augenschein nehmen und mit Nachbarn, neugierigen Gaffern und vorbeikommenden Spaziergängern reden.
    Neugierige Gaffer …
    »Verdammt«, murmelte er. Er zog im Laufen den Zettel mit Nordwalls Handynummer aus der Tasche, blieb dann kurz stehen und rief Nordwall an.
    »Gene, hier ist nochmal Lucas. Ich bin auf dem Weg zu meinem Wagen. Hören Sie zu, postieren Sie einen ihrer Leute an der Straße … Wie weit ist das Haus von der Straße entfernt?«
    »Rund sechzig Meter, schätze ich. Altes Farmhaus.«
    »Also, postieren Sie einen Cop an der Straße, er soll die Nummernschilder aller vorbeifahrenden Wagen notieren. Er soll die Wagen aber nicht daran hindern anzuhalten. Er soll sie vorbeifahren oder anhalten lassen und die Insassen ruhig als Gaffer zum Tatort kommen lassen - wichtig ist, dass er alle Autonummern notiert. Postieren Sie ihn möglichst so, dass er nicht gesehen wird.«
    »Wie wär’s mit Fotos von den Wagen?«
    »Das wär nicht schlecht, aber der Fotograf darf unsere Beobachtung nicht auffliegen lassen oder zum Schluss nur verwischte Fotos liefern. Besser und sicherer ist es, alle Wagennummer zu notieren.«
    »Okay, wir machen beides.«
     
    Dann war Lucas im Parkhaus, im Porsche und draußen auf der Straße, und er schlängelte sich durch den Verkehr auf der C4, zur Auffahrt der I-35E, raste diese dann mit fünfzig Meilen über der erlaubten Geschwindigkeit hinunter nach Süden, über den Mississippi auf die I-494, auf dieser dann nach Westen, über den Minnesota River und zur Auffahrt an der 24. Avenue.

    Der Streifenwagen der Stadtpolizei von Minneapolis stand mit blinkenden Signalleuchten am Ende der Auffahrt. Sloan stieg aus, kam um das Heck des Streifenwagens zu Lucas und sagte: »Der Rekord für eine Fahrt vom Flughafen Minneapolis nach Mankato beträgt eine Stunde und eine Minute.«
    »Das muss eine alte Lady in einem lahmen Packard gewesen sein«, erwiderte Lucas.
    »Nein, das war ich höchstpersönlich in einem fünfzehn Jahre alten Pontiac LeMans, den mein alter Herr mir geschenkt hatte«, sagte Sloan. Er stieg zu Lucas in den Porsche.
    »Erzähl mal …«
    Lucas umkurvte das Rotlicht des Streifenwagens, fuhr die Auffahrt hinunter zum Highway 169, dann ein Stück nach Westen und schließlich nach Süden, hinein in das grüne Meer aus Mais und Sojabohnen des ländlichen Minnesota.

DREI
    N ördlich der Stadt Mankato wurde ihre Fahrt durch eine Baustelle verlangsamt; der Beton auf einer der nach Süden führenden Fahrspuren war zerbröckelt, und der Verkehr wurde auf die Gegenfahrbahn umgeleitet.
    »Ich frage mich, wann sie endlich anfangen, sich um anständige Straßenbeläge zu kümmern«, brummte Sloan. »Alles bröselt auseinander. Die Fahrbahn über die Hudson-Brücke hat höchstens sechs oder sieben Jahre gehalten, dann musste man sie komplett aufreißen.«
    »Ja, man darf gar nicht daran denken«, stimmt Lucas zu. Nach der Baustelle fuhr er bei erster Gelegenheit an den Straßenrand, sprang aus dem Porsche, setzte das Blaulicht aufs Dach und drängte damit bei der Weiterfahrt den Verkehr auf der Überholspur zur Seite.
    Unterwegs hatte Lucas berichtet, was er von Nordwall über den Doppelmord erfahren hatte, und Sloan hatte verdrossen einen Rückblick auf den Fall der ermordeten Angela Larson gehalten: »Wenn ich doch nur auf einen Anhaltspunkt gestoßen wäre …, einen einzigen verdammten Anhaltspunkt. Aber ich habe die Fingernägel nirgends druntergekriegt, verstehst du?«
    »Vielleicht ist das nicht dein Killer da unten in Mankato; vielleicht ist es nur ein zufälliges Zusammentreffen«, sagte Lucas. »Das Opfer ist diesmal männlich.«
    »Ich habe schon

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