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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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standen ›Hotel California‹ und ›Desperado‹, aber nicht ›Lyin’ Eyes‹. Was für eine Scheiße … Diese Leute haben ihre Gehirne nur so weit von den Ärschen entfernt, dass sie ihre eigenen Duodenums sehen können.«
    »Duodena«, verbesserte Shapira.

    »Hast du mal ›Hotel California‹ von den Gipsy Kings gehört?« fragte Hyde. »Da ist ein Wohlklang drin …«
    »Verdammt«, sagte Lucas. Er nahm ein kleines schwarzes Notizbuch aus der Tasche. »Das habe ich völlig übersehen. Ich habe einfach schon zu viele verdammte Songs auf der Liste …«
     
    Als Lucas der Kellnerin winkte, um eine neue Diet Coke zu bestellen, klingelte sein Mobiltelefon. Er fischte es aus der Tasche, und Hyde knurrte: »Man sollte die Benutzung dieser Dinger in Restaurants verbieten. Sie lenken einen vom Essen und Trinken ab.« Lucas hob das Handy ans rechte Ohr und steckte den Zeigefinger ins linke, um den Anruf ungestört entgegennehmen zu können.
    Seine Sekretärin meldete sich und sagte: »Ich habe Gene Nordwall an der Strippe, er will Sie unbedingt sprechen, sagt, es sei dringend. Soll ich ihn abwimmeln, oder wollen Sie, dass ich ihn durchstelle?«
    »Geben Sie ihn mir«, sagte Lucas. Es klickte mehrmals in der Leitung, dann meldete sich ein Mann mit »Hallo?«, und Lucas sagte: »Hey, Gene, Lucas hier. Wie geht’s Ihnen?«
    »Verdammt schlecht«, antwortete Nordwall. Er klang zornig und außer Atem, als ob er gerade durch die Gegend gehetzt worden sei. Lucas sah ihn im Geiste vor sich - eine große, übergewichtige Masse Mann mit norwegischen Vorfahren, einen Mann, bei dem man eine Oshkosh-Latzhose als natürliche Bekleidung betrachten würde. Nordwall war der Sheriff des Blue Earth County, fünfzig bis sechzig Meilen südwestlich der Zwillingsstädte St. Paul und Minneapolis. »Können Sie so schnell wie möglich herkommen?«, fragte er.
    »Nach Mankato?«
    »Sechs Meilen südlich von Mankato, draußen auf dem Land«, antwortete Nordwall. »Dort hat’s einen Doppelmord
gegeben, und es ist echt zum Kotzen. Wir haben bereits die SKA-Spurenermittlung verständigt, aber wir brauchen Sie persönlich hier unten.«
    »Was ist passiert?«
    »Jemand hat einen Jungen, der noch zur Grundschule geht, ermordet und seinen Vater zu Tode gefoltert«, sagte Nordwall. »Gefoltert und vergewaltigt, und er hat ihm mit einem Rasiermesser die Kehle durchgeschnitten. Ich habe noch nie so eine Scheiße gesehen.«
    Sloans Mordfall zuckte durch Lucas’ Kopf. »Ein Junge und sein Vater, keine Frau?«, vergewisserte er sich.
    »Ja, Leute aus der Gegend hier. Der Vater heißt Adam Rice.«
    »Eine Schwulensache? Oder hat der Vater sich mit einer Motorradgang rumgetrieben oder so was?«
    »Der Mann war sicher nicht schwul«, sagte Nordwall. »Ich kenne ihn von Kindheit an.«
    »Aber er wurde vergewaltigt?«
    »Mein Gott, wollen Sie zum Beweis ein Foto?«, entgegnete Nordwall, und wieder zuckte Zorn in seiner Stimme auf. »Er wurde vergewaltigt, gottverdammte Scheiße - entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise.«
    Lucas wartete einen Moment, bis Nordwall sich wieder beruhigt hatte. »Sind Sie am Tatort, Gene?«, fragte er dann.
    »Ich bin draußen im Garten, Lucas. Bin aus dem Haus gerannt und hab mir an einer alten Wäscheleine beinahe die Gurgel durchtrennt.«
    »Sind die Leichen … irgendwie arrangiert? Oder liegen sie einfach nur so da?«
    Eine Pause, dann fragte Nordwall: »Woher wissen Sie das? Was man mit den Leichen angestellt hat?«
    »Ich bin in einer Stunde bei Ihnen« sagte Lucas. »Sorgen Sie dafür, dass nichts angerührt wird. Wir müssen absolut sorgfältig vorgehen.«

    »Wir warten draußen im Garten auf Sie«, erwiderte Nordwall.
    »Geben Sie mir Ihre Handynummer und erklären Sie mir kurz den Weg …«
     
    »Was ist los?«, fragte Hyde, als Lucas den Aus-Knopf gedrückt hatte.
    »Unten in Mankato ist ein scheußlicher Doppelmord geschehen«, antwortete Lucas. Er trank seine Coke in einem Zug aus und legte einen Zwanziger auf den Tisch. »Begleicht meine Rechnung, Jungs, okay? Ich muss sofort los.«
    »Schade«, sagte Hyde. »Ich habe um zwei den Räumungsverkauf eines Mandanten in einem Shoppingcenter zu beaufsichtigen. Hätte dich wahrscheinlich interessiert.«
     
    Auf dem Weg zum Ausgang wählte Lucas Sloans Handynummer: »Wo bist du gerade?«
    »Ich sitze an meinem Schreibtisch und lese das neueste Exemplar des British Esquire«, antwortete Sloan. »Nacktheit ist bei denen inzwischen kein Tabu mehr …«
    »Vielleicht

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