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Kaltes Grab

Titel: Kaltes Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Untersuchung der Hauptbestandteile des Flugzeugs. Nirgendwo war ein Konstruktionsfehler festgestellt worden. Darüber hinaus waren die Wetterbedingungen, der Werdegang des Piloten und der Standort des Flugwerks vermerkt. Diese Unterlagen halfen Cooper nicht weiter, erzählten ihm nichts über die Beteiligten.
    Aber jemand hatte mehr über Sergeant Dick Abbott gewusst. Alison Morrissey hatte erwähnt, dass außer Danny McTeague noch ein anderes Besatzungsmitglied der Sugar Uncle Victor ein kleines Kind hatte. War das nicht Dick Abbott gewesen? Woher also hatte Morrissey diese Information?
    Cooper wählte eine Nummer in Edendale.
    »Sergeant Dick Abbott, der Heckschütze?«, fragte Frank Baine. »Er stammte aus Glasgow. Hat in einem Stahlwerk gearbeitet, bevor er sich zur Luftwaffe meldete.«
    »Er war verheiratet und hatte ein Kind?«
    »Genau. Nur zwei Leute der Besatzung der SU-V hatten Kinder - Abbott und McTeague. Abbott war selbst noch sehr jung. Vielleicht musste er wegen des Kindes heiraten, aber das weiß ich nicht.«
    »Konnten Sie seine Familie ausfindig machen?«
    »Die Abbotts? Na ja, ich habe mich an die Geschwaderchronisten gewandt. Sie haben versucht, Kontakt mit der Ehefrau herzustellen, aber allem Anschein nach hat sie wieder geheiratet und ist ausgewandert. Daraufhin habe ich das Ganze nicht mehr verfolgt.«
    »Aha. Sie wissen vermutlich, dass es Leute gibt, die Reste von Flugzeugwracks sammeln. Man nennt sie gelegentlich wohl auch >Aasgeier<.«
    »ja, davon habe ich gehört. Manche Leute halten es für Grabschändung, weil die Wracks in ihren Augen Mahnmale für die Männer sind, die dort ums Leben kamen.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass insbesondere Verwandte dazu eine sehr eindeutige Haltung haben.«
    »Natürlich.«
    »Alison Morrissey zum Beispiel?«
    »Alison? Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Baine.
    »Wie meinen Sie das?«
    Baine seufzte. »Sie scheint immer etwas zurückzuhalten. Verstehen Sie, was ich meine? Sie hat mir die ganze Geschichte erzählt, alles über ihre Mutter und ihren Großvater, Danny McTeague. Da war sie ganz offen. Aber manchmal kommt es mir vor, als ob sie mir viel mehr erzählt, als ich wissen will, und das macht mich stutzig... Na ja, ich habe den Eindruck, sie macht das, damit ich keine Fragen stelle. Sie mag keine Fragen, obwohl sie weiß Gott selbst mehr als genug Fragen stellt.«
    »Werden Sie von ihr bezahlt?«, fragte Cooper.
    Baine zögerte einen Augenblick. »Sie übernimmt meine Unkosten, das schon. Warum fragen Sie?«
    »Dafür dass Sie Miss Morrissey noch nicht lange kennen und sogar sagen, dass Sie ihr nicht so ganz trauen, scheinen Sie sehr viel für sie zu tun. Sie heute Morgen zum Irontongue Hill zu fahren, war reichlich dumm. Damit haben Sie mich in ziemliche Schwierigkeiten gebracht.«
    »Tut mir Leid, aber wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann sie ganz schön hartnäckig sein.«
    »Allerdings. Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    In diesem Moment betrat Diane Fry das Büro. Cooper wusste nicht genau, ob sie mitbekommen hatte, dass er über Alison Morrissey gesprochen hatte. Aber etwas an der Art, wie sie mit ihrem Schal herumspielte, ihn in die Länge zog und dann zusammenzwirbelte, ließ ihn vermuten, dass sie es gehört hatte.
    Sie ging zu seinem Schreibtisch, griff nach dem Stapel Faxe, hielt sie ihm unter die Nase und wartete darauf, dass er das Telefonat beendete.
    »Was ist damit?«, fragte sie. »Ist was Interessantes dabei?«
    »Nein, nichts Wichtiges.«
    Bevor er ihr die Faxe aus der Hand nehmen konnte, fiel ihr Blick auf das oberste Blatt. »Wer ist Kenneth Rees? Sollte ich den Namen kennen?«
    »Nein.«
    »Kein besonders attraktiver Bursche, finde ich. Außerdem sieht es so aus, als würde er in Kanada wohnen.«
    Cooper biss die Zähne zusammen. »Er ist der Stiefvater von Alisons Mutter.«
    »Ben, heißt das etwa, du lässt dir Einzelheiten aus ihrem Leben ins Büro faxen?«
    »Es hat mit dem Piloten Danny McTeague zu tun.«
    »Tatsächlich? Bist du sicher?«
    »Ich habe darüber nachgedacht, ob er vielleicht nach Kanada zurückgekehrt ist und dort eine neue Identität angenommen hat.«
    »Aha. Sogar du bist skeptisch, hm?«
    »Es ist nicht unmöglich, die Identität zu ändern. Viele Deserteure haben das getan.«
    »Und jetzt glaubst du, dieser Rees ist in Wirklichkeit McTeague mit einer neuen Identität, der nach einer gebührenden Trauerzeit um sich selbst seine Frau zum zweiten Mal geheiratet hat. Wie um alles auf

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