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KALTHERZ

KALTHERZ

Titel: KALTHERZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irmgard Schürgers
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klärung wi e so Thomas Wagner fliehen konnte.
    „Den Bericht erwarte ich morgen früh auf meinem Schreibtisch. Lassen Sie sich einen guten Grund einfallen, wieso Sie so unprofessionell vorgegangen sind“, schnarrte er und war schon wieder draußen.
    „Ich schreibe den Bericht.“ Katja sah Pfaff schul d bewusst an. Er hatte sich bi s her nicht dazu geäußert, was im Ke l ler von Gertrud Wagner passiert war. Jetzt nickte er nur. Dann wurde sein Gesicht wieder freundlicher.
    „Wir sollten uns vorher allerdings absprechen, was du schreibst, d a mit wir nicht ganz so dämlich rüberkommen, wie wir uns tatsächlich angestellt haben.“  Er grinste. Katja war froh, dass er seinen Frust über den missglückten Ei n satz  anscheinend überwunden hatte.
     
    Gertrud Wagner saß ihnen erneut gegenüber. Der Arzt hatte sie für vernehmungsfähig erklärt und sie hatte sich o f fe n bar ein wenig erholt.
    „Wo ist Ihr Sohn, Frau Wagner?“
    Sie zuckte zusammen. „Was wollen Sie von meinem Sohn?“, fragte sie fast ängstlich. Ihre aufgesetzte Fassade schien zu bröckeln.
    „Sagen Sie uns einfach, wo wir ihn finden können. Wir haben ein paar Fragen an ihn.“
    „Ich hab keine Ahnung, der ist ja alt genug. Der sagt mir b e stimmt nicht, wo er hingeht.“
    Ihre Antwort sollte forsch klingen, aber man konnte die Unruhe sp ü ren, die die Frage ausgelöst hatte.
    „War Ihr Sohn mit Herrn Knab befreundet?“ Katja ve r suchte es mit einer anderen Taktik.
    „Nein, würde ich nicht sagen“, wehrte Gertrud Wagner sofort ab.
    „Aber die beiden kannten sich?“
    „Flüchtig. Mein Sohn hat mich ab und zu abgeholt.“
    „Er hat Sie vom Jakob-Rohmann-Haus abgeholt?“
    Gertrud Wagner biss sich auf die Lippen, als hätte sie einen Fehler gemacht.
    „Ja, aber er hat meistens draußen gewartet. Er kennt kaum jema n den im Heim.“
    Katja sah das Bild vor sich, wie Gertrud Wagner von e i nem jungen Mann auf der Karneval s veranstaltung der Schwarzen Elf bedrängt worden war. Hätte sie gleich g e wusst, dass Gertrud Wagner einen Sohn hat und dass er ebenfalls Kontakte zu den Behinderten hatte, vielleicht w ä re sie dann mit ihren Recherchen schneller vora n gekommen. Aber es hatten die ganze Zeit noch zu viele Details gefehlt, wahrscheinlich hätte das alles nichts g e ändert.
    „Mach weiter“, sagte sie zu Pfaff, „bin gleich zurück.“
    Sie holte das unscharfe Foto aus ihrem Büro, das den jungen Mann auf dem Bahnsteig Taunusanlage zeigte. Se l bermann und Stefan hatten sofort auf das Bild reagiert. Es musste Thomas sein. Sie zeigte das Bild Gertrud Wagner. Aber die schaute kaum hin.
    „Was wollen Sie von meinem Sohn? Ich denke, Sie h a ben Fragen an mich?“
    „War Ihr Sohn auch in der Taunusanlage in jener Nacht? Das ist doch Ihr Sohn, Frau Wagner?“
    „Mein Sohn war nicht da. Nur ich war da.“ Sie sackte in sich z u sammen.
    „Was wollten Sie da?“
    Sie begann zu weinen. Still und geräuschlos.
    „Magnus Knab wollte mich erpressen. Er kannte mein Alkoho l problem. Ich sollte ihm 10.000 Euro zahlen, sonst würde er mich anzeigen, so dass ich meinen Arbeitsplatz verloren hätte.“
    „Sie sollten ihm Geld bezahlen?“
    Gertrud Wagner nickte
    „Was ist dann passiert?“
    „Wir haben uns in der Anlage getroffen. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht soviel Geld besitze. Dann haben wir gestritten. Er hat mich beschimpft und gesagt, er würde mich persönlich rausschmeißen.“
    „Und weiter?“
    „Er hat mich geschubst. Ich bin gefallen.“
    „Und dann?“
    „Da lag ein Stein. Ich habe ihn in die Hand genommen, bin aufgestanden, und habe ihm den Stein auf den Kopf gehauen.“
    „Das würden Sie uns unterschreiben, wenn wir jetzt ein Prot o koll anfertigen lassen?“
    Gertrud Wagner nickte ergeben.
    Sie stellten ihr weitere Fragen, aber sie wollte nicht mehr antworten.
    „Ich habe doch gestanden, lassen Sie mich jetzt endlich in Ruhe“, sagte sie müde.
    „Was hältst du davon?“, fragte Pfaff Katja, nachdem Gertrud Wagner in ihre Zelle zurüc k gebracht worden war.
    „Das macht gar keinen Sinn. Magnus Knab hat doch selbst Geld a b gehoben. Und man zeigt niemanden an, nur weil er ein Alkoho l problem hat.“
    „Vielleicht wollte er sich ja wirklich ein Auto kaufen.“
    „Und dann hat er die fehlenden zehntausend noch schnell von Gertrud Wagner erpresst? Das stimmt doch a l les hinten und vorne n i cht. Erst war sie gar nicht da, dann weiß sie von nichts und dann legt sie plötzlich ein G e ständnis

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