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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Seiten angreifen. Certis würde fallen oder war es bereits eingenommen? Es gab so vieles, was ich nicht wusste. Dennoch, wenn die Hamoraner erst einmal Kyphrien erobert hatten, stünde ihnen Ruzor über den Fluss und die Flussstraße offen.
    Die Magierstraßen gehörten zu den Werkzeugen, mit deren Hilfe die großen Weißen Magier weite Teile Candars unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Insofern hatten die Hamoraner bisher keine Möglichkeit ausgelassen, um ihr Vorhaben zu verwirklichen. Warum sollten sie dann jetzt etwas versäumen?
    Hatten Krystal oder Kasee daran schon gedacht? Ich holte tief Luft. Verrannte ich mich etwa in Gefühle, denen ich gar nicht trauen durfte?
    Noch einmal hallte ein Chaos-Schauer von den Felsen unter mir wider. Das bildete ich mir bestimmt nicht ein.
    Ich hatte die Wahl: Entweder nahm ich Reißaus oder den Weg nach Ruzor in Kauf. Außerdem würde ich Krystal gern noch einmal sehen, bevor ich mich aufmachte zur Chaos-Quelle und deren Verursacher – oder den Verursachern. Auch wollte ich noch länger über meinen Plan nachdenken und mit Krystal darüber sprechen. Waren es nicht vielleicht doch alles Hirngespinste? Wenn es aber stimmte, stand Kyphros vor ernsthaften Schwierigkeiten.
    Bei Sonnenaufgang stand ich auf.
    »Rissa!«
    So lange ich in Kyphrien blieb, konnte ich Krystal nicht helfen, und es würde mindestens noch fünf Achttage dauern, bis Faslik auch nur annähernd ausreichend Kirschholz für Antonas neuen Auftrag auftreiben würde.
    »Rissa!«
    Ich ging in die Küche, um mit den Vorbereitungen für meine morgige Reise zu beginnen.

 
LXXXII
     
    G airloch tänzelte freudig im Stall herum, als ich meine Habseligkeiten festzurrte. Den Stab und einige Werkzeuge, einschließlich einer kleinen Säge, nahm ich mit.
    Ich führte Gairloch hinaus in den Hof, Jydee und Myrla saßen auf der Bank, die vor ihrer Hütte stand, Guysee war jedoch nicht zu sehen. Sie hielten ihr neues Zuhause äußerst sauber – auch den Abort, den Wegel willig gebaut hatte, nur über die Stelle, auf der ich bestanden hatte, hatte er gemurrt. Ich wollte nicht, dass er zu nahe am Haus stand, auch wenn das Wasser aus der Quelle vom Hügel gepumpt wurde.
    Jydee winkte mir schüchtern zu, als ich Gairloch hinüber zum Haus führte, wo ein Sack mit Vorräten auf den Stufen vor der Küche bereitstand. Wegel beobachtete mich von der Werkstatttür aus, er hielt den Besen in der Hand. Ich musste ihn schon gar nicht mehr dazu auffordern, die Werkstatt zu fegen. Ich hatte ihm die Verantwortung für eine Reisetruhe und den Entwurf für Antonas Esszimmergarnitur übertragen, außerdem sollte er weiterhin für Jahunt schnitzen. Auch über ein Fenster für seine Kammer sollte er nachdenken. Wahrscheinlich hatte er damit nicht genug zu tun, aber ich wollte nicht zu viel herstellen lassen, wenn kein Käufer außer Antona in Sicht war.
    »V-v-viel G-g-lück, S-ser.«
    »Danke, Wegel. Das kann ich brauchen. Ich werde nicht vor dem nächsten Achttag zurück sein, es kann auch länger dauern – viel länger.« Nachdem ich die Vorräte hinter den Sattel geschnallt hatte, sah ich Rissa an. »Hast du genug Geld, um den Haushalt zu fuhren?«
    »Jetzt wo wir die Hühner und Eier haben, brauche ich nicht mehr als zehn Goldstücke für eine Jahreszeit. Wenn das nicht reicht, könnt Ihr mich hängen, Meister Lerris.« Sie lächelte mich an. »Ein paar Ziegen oder eine Kuh, dann könnte ich auch unseren Käse selber machen.«
    Ich zuckte nur mit den Schultern. »Wie viel kosten ein paar Ziegen?«
    »Er hat vor etwas Angst, Junge.« Rissa blickte Wegel besorgt an. »Wenn sich ein Handwerker nicht mit Händen und Füßen dagegen wehrt, dass seine Haushälterin sein sauer verdientes Geld ausgibt, dann hat er vor etwas Angst.«
    »Du weißt aber auch genau, wann du mich fragen musst.«
    »Ich wäre nicht Rissa, wüsste ich das nicht.«
    »Also, wie viel?«
    »Ziegen sind billig und Ziegenkäse gehört zu der übelriechenden Sorte.«
    Ich hatte verstanden und band Gairloch an den Pfosten vor der Werkstatt. Sie hatte mich schließlich so weit gebracht, dass ich ihr zehn Goldstücke gab, damit sie eine Färse kaufen konnte, die zu einer Milchkuh taugte. Da ich Rissa kannte, wusste ich, dass sie dazu in der Lage war. Irgendwie entstand ein immer dichter werdendes Netz auf unserem Anwesen. Die zwei Mädchen kümmerten sich jetzt um die Hühner und sammelten die Eier für Rissa ein; Guysee half im Haus beim Saubermachen und mistete manchmal sogar

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