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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Explosion hallte durch die Hügel, eine weitere folgte, aber die zwei Magier ritten unbeirrt weiter nach Südwesten, fort aus Jellico.
    Justen hielt hinter den Trümmern einer Bergweide an. Der Baum war vom schweren Hauptast einer Eiche zu Boden gedrückt worden. Dort wo der Stamm der Weide auseinander gebrochen war, lagen große Mengen an Splitterholz herum.
    Justen sah hinauf in den Wipfel und betrachtete das weiße Eichenholz an der Bruchstelle, seine Augen blicken weit darüber hinaus.
    »Was ist damit?«, fragte Tamra.
    »Kanonenkugel.«
    Ihr Blick wanderte vom Baum zu Justen und zurück zum Baum.
    Rrrrummppps! Keine vierhundert Ellen unter ihnen flogen Grassoden und Gestrüppzweige durch die Luft.
    Im südöstlichen Tal stiegen nun dicke Rauchschwaden auf, dicht wie Nebel, und zogen über die niedrigen Hügel und das Weideland. Am Ostende des Tales, hinter den Sonnenbannern, züngelten noch immer die Flammen aus den Kanonen.
    Dreck und Gras wurden in den Himmel geschleudert, die Kanonenkugel hatte genau vor der certischen Stellung eingeschlagen. Die Soldaten des Vicomte verschanzten sich hinter hastig aufgeschütteten Erddämmen, die kaum einen Schutz vor den Explosionen boten. Die grünen Banner hatte jemand umgeworfen, kein einziges sollte den hamorischen Kanonen als Zielscheibe dienen.
    Justen deutete nach Westen und auf die Rückseite des Hügelkamms. »Wir werden um diesen Bergrücken herumreiten und den Pfad auf der Rückseite nehmen müssen. Das wird mehr Zeit in Anspruch nehmen als der direkte Weg.«
    »Werden wir da nicht auf Truppen treffen?« Tamra ließ ihren Blick von den weit entfernten hamorischen Kanonen zu den toten Soldaten unter ihr schweifen. »Sie scheinen überall zu sein.«
    »Die Hamoraner gehen anders vor. Sie nehmen die Straßen, Städte und wichtigsten Handelspunkte und warten dann. Irgendwann geben die Menschen auf. Diese Truppen kontrollieren keine der großen Hauptstraßen. Das macht mir Sorgen.«
    »Warum?«
    »Ich fürchte, die Hamoraner setzen die alten, verborgenen Straßen von Fairhaven wieder instand und räumen sie frei. Wie hätten sonst all diese Truppen so schnell und unbemerkt nach Certis marschieren können?«
    Justen ritt schweigend weiter, erst nach einer Weile fuhr er fort. »Das stellt uns vor die nächsten zwei Probleme. Weißt du, welche das sind?«
    »Die Hamoraner werden mit Hilfe dieser Straßen das Zentrum Candars einnehmen und die Häfen auf dem Seeweg«, folgerte der Rotschopf.
    »Das ist das erste«, bestätigte Justen. »Und mit den Häfen und Straßen in ihrer Hand bleibt von Candar nicht mehr viel übrig.«
    »Ich glaube nicht, dass der Autarch so schnell aufgeben wird. Und Lerris auch nicht.«
    »Das wird das zweite Problem, wenn wir ihm nicht schnellstmöglich zu Hilfe kommen.« Justen lenkte Rosenfuß weg von Tamra und den Hügel hinunter, fort von den Truppen und Kanonenkugeln. »Ein großes Problem. Verstehst du, warum?«
    Tamra warf noch einen letzten Blick auf das Schlachtfeld, dann folgte sie dem Grauen Magier. »Wie kann Lerris ein Heer aufhalten?«
    Justen antwortete nicht. Auch als Tamra neben seinem Pferd ritt, blieb sein Gesicht grimmig und verschlossen.
    »Warum sagt Ihr nichts? Ihr verschweigt mir wieder etwas.«
    »Wie, glaubst du, kann Hamor die Straßen so schnell befahrbar machen? Hast du das Rumoren tief in der Erde nicht gehört?«
    »Chaos? Und Lerris will es aufhalten? Wie in Hydlen? Bei der Dunkelheit ...«
    Sie trieben ihre Pferde an.

 
LXXXVII
     
    M it jedem Schritt verwandelte sich Gairloch zunehmend in einen Rotschimmel und wir anderen zu staubbedeckten Statuen – die hin und wieder niesten.
    Was ich auch dagegen unternahm, das Niesen hörte nicht auf, auch bei Weldein und Fregin nützte nichts. Fregins Nase leuchtete schon ganz rot, nur Berli war es irgendwie gelungen, während des gesamten Rittes nicht ein einziges Mal zu niesen.
    Mein Hinterteil schmerzte und ich hatte schon fast vergessen, wie gut es sich anfühlte, im eigenen Bett zu schlafen. Eine Nacht verbrachten wir bei mir zu Hause. Ich schlief zwar im eigenen Bett, aber ich vermisste Krystal. Das Gackern der Hühner hingegen hatte mir bisher noch nicht gefehlt.
    Wegel wirkte so traurig, als er stotternd aufzählte, was die kleinen Mädchen dringend brauchten, dass ich ihm erlaubte, mit den Holzresten und sonstigen unbrauchbaren Brettern Tisch und Stühle für die Hütte zu schreinern. Ich schlug ihm auch vor, Holzabfälle bei seinem Vater zu holen. Es war

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