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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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wandte sich Barrabra an mich.
    Dieses Mal hatte ich wirklich etwas zu sagen.
    »Als ich das letzte Mal hier saß, betete ich, dass es den Menschen mit der rechten Gesinnung gelingen möge, das Chaos zu besiegen und Ordnung walten zu lassen, und um diesen Tisch waren viele rechtschaffene Menschen versammelt, die genau das taten. Sie brachten uns Ordnung und bezahlten dafür mit ihrem Leben. Nun steht uns abermals das Chaos bevor. Das Chaos wird immer eine Bedrohung für uns bleiben und die Ordnung fordert oft alles, was wir zu geben haben. Mögen wir uns stets an die Opfer und Hoffnungen all jener erinnern, die unsere Leben gerettet und unsere Welt zu einem geordneteren Platz gemacht haben.« Ich schluckte und senkte den Blick.
    »Nun spricht er wie ein Magier«, krächzte die alte Frau. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte sie bei meinem ersten Besuch in Tellura behauptet, dass ich nicht wie ein Magier klang.
    Cirla trug diesmal die Kasserolle herein und der würzige Duft erfüllte den Raum – Chili und andere kyphrische Küchengeheimnisse.
    »Riecht gut«, flüsterte Fregin.
    Barrabra hob den Brotkorb hoch und reichte ihn mir. Ich brach mir ein Stück ab und hielt dann den Korb für sie.
    »Danke.«
    Ich gab den Korb weiter an Berli und wartete, bis ich an der Reihe war, um mich aus dem Topf zu bedienen. Weldein häufte Eintopf auf seinen Teller, der junge Außenposten neben ihm tat es ihm gleich, dann wanderte der Löffel zu mir. Eigentlich verspürte ich keinen sehr großen Hunger, aber das Lamm und die Gewürze verleiteten mich dazu, eine große Portion herauszuschöpfen, bevor ich die Kelle an Barrabra weiterreichte. Sie nahm sich nur einen Bissen.
    Ich versuchte das scharfe Lammgericht. Ich kannte es von früher, doch schien es jetzt auch nicht nur annähernd so scharf zu sein wie damals und mein Hunger entpuppte sich als größer als vorher angenommen.
    Langsam, nur sehr langsam ... entwickelte sich eine Unterhaltung am anderen Ende des Tisches.
    »Der Hausierer hat erzählt ... grausige Dinge spielten sich in Freistadt ab ... der Regent ging in Flammen auf und ein hamorisches Kriegsschiff verbrannte fast unmittelbar an der Pier ...«
    »Die Schwarzen Teufel mit ihren unsichtbaren Schiffen, die waren es.«
    »Die mächtige Drakka. All ihre Panzer konnten die Schwarzen Teufel nicht aufhalten.«
    »Schreckliche Zeiten sind das«, bemerkte die ältere Frau in Gelb und berührte Stirn, Brust und Schultern – das Zeichen derer, die nur an einen Gott glauben. »Wie am Ende der Legende, wenn das Chaos stirbt ...«
    »Wie kann das Chaos sterben?« Cirla sah mich an.
    Schnell schluckte ich den Bissen hinunter, bevor ich antwortete. »Meines Wissens kann das nur geschehen, wenn auch die Ordnung stirbt. Das Gleichgewicht sollte jedoch mächtig genug sein, um das zu verhindern.«
    »Kann Ordnung vergehen?«
    Konnte das geschehen? Wie konnte Ordnung vergehen – oder Chaos? »Ich vermute, beides ist möglich, aber im Augenblick gibt es wohl keine Macht, die beide Kräfte zerstören könnte.« Ich konnte nur unwissend die Achseln zucken.
    Cirla schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Man sagt, dass der Magier drei Chaos-Meister tötete.« Die verhaltene Bemerkung kam vom anderen Ende des langen Tisches.
    »Glaubst du das?«
    »Warum nicht? Es ist eine spannende Geschichte.«
    »Sie stimmt auch«, fügte Berli hinzu.
    »Hast du es gesehen? Mit deinen eigenen Augen?«
    »Ich war Zeugin, als der dritte Magier umkam, und eine Freundin wurde gerettet, als Lerris den ersten Weißen Magier zerstörte.« Berli hob die Schultern. »Beim zweiten ... den gibt es auch nicht mehr ... da war ich nicht dabei.«
    »Was weißt du über den Magier?« Der junge Außenposten richtete die Frage an Fregin.
    »Weiß nichts von Magiern«, murmelte Fregin, während er einen Bissen Lamm kaute. »Hab gesehen, wie er die Hand eines jungen Soldaten mit einem Stab gebrochen hat. Gleichzeitig hat er etliche Männer mit einem Stück Holz in Schach gehalten. Der meist gefürchtete Offizier der Elitegarde hat sich tiefer vor ihm verbeugt als der Autarch. Das reicht mir.«
    »Der Magier ist einfach ein Magier, fertig«, stellte Barrabra fest. »Schluss mit diesem Gerede.«
    Sogar Fregin hörte für einen kurzen Augenblick damit auf, Eintopf in sich hineinzuschaufeln, aber wirklich nur kurz.
    »Was machen die Olivenbäume?«, fragte ich.
    »Es ist zu trocken. Wir haben Glück, dass der Winter so nass war, denn der Sommer wird heiß und lang werden und der

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