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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Gewehre herstellen könnte, die denen der Hamoraner auch nur im Geringsten ähneln. Doch immerhin konnten wir sechzig Gewehre und fast tausend Patronen von Schmugglern kaufen.« Der Autarch nahm einen kräftigen Schluck aus dem Becher.
    »Aber die Geographie ist auf unserer Seite«, fügte Krystal hinzu. »Der Hauptkanal nach Ruzor ist lang und eng. Das heißt, dass sie nicht viele Schiffe gleichzeitig in Reichweite der Stadtmauern manövrieren können, zumindest nicht mehr als zehn, und Gewehre können bei dicken Steinmauern nicht viel ausrichten. Ruzor hat gegenüber Renklaar und Worrak einen Vorteil, das tiefe Wasser reicht nicht bis an die Ufer.«
    Es blieb nur zu hoffen, dass Krystal und Kasee Ruzor halten konnten, zumindest eine gewisse Zeit. Und die Hamoraner würden in Gallos Schwierigkeiten bekommen, vorausgesetzt ein Lerris konnte die Magierstraßen geschlossen halten.
    »Wirst du es schaffen?«, fragte Kasee.
    »Wenn ich es nicht versuche, werde ich das nie erfahren. Und ich kann es nicht versuchen, wenn ich nicht bald aufbreche.«
    »Aber nicht heute Nacht.«
    »Kaum.«
    Darüber waren wir uns zumindest einig. Kasee verabschiedete uns mit einem Lächeln aus der Bibliothek.
    Auf dem Weg zurück zu Krystals Gemach, im schwachen Licht der Öllampen, redeten wir nichts, nicht einmal darüber, dass wir nicht über die Zukunft sprechen sollten.
    Doch kaum war die Tür hinter uns geschlossen und verriegelt, flossen Tränen und folgten Umarmungen und Worte, die niemandem verständlich sein konnten außer Liebenden, denen aussichtslose und getrennte Kämpfe bevorstanden. Und wie erwartet flehte mich Krystal auch diesmal wieder an, nicht den Helden zu spielen.
    Am Ende fanden wir doch noch Schlaf, aber wir ruhten weder lang noch gut.

 
LXXXIII
    Schwarze Residenz, Landende [Recluce]
     
    » J ellico ist gefallen.« Talryn schreitet in das Ratszimmer der Schwarzen Residenz. Er trocknet sich den Schweiß auf der Stirn. »Hydolar auch.«
    »So schnell?« Maris kommt von der nach Osten gerichteten Terrasse, aus der Sommerbrise, herein. »Wie habt Ihr das herausgefunden?«
    »Nordlanische Händler.« Der breitschultrige Magister hebt den Krug auf, der vor Heldra steht, riecht daran und rümpft die Nase. »So etwas dauert nicht lange, wenn man Kanonen besitzt, die fünf Stein schwere, explosive Kugeln durch die Gegend schleudern können, und wenn die Gegner mit Schwertern und Pfeilen gegen die neuen Gewehre zu kämpfen versuchen. Berfir ist tot und Hydlen zerstört. Genau wie Certis auch.«
    »Der kalte Stahl scheint seine Stärke verloren zu haben.« Heldra betrachtet ihren leeren Becher. »An das Zeitalter der neuen Ordnung.« Sie gießt sich Bier aus dem Krug ein.
    »Ihr habt getrunken.« Maris starrt sie an.
    »Habt Ihr einen besseren Vorschlag? So weit weg von Nylan?«
    »Wir haben noch nicht verloren«, fährt Talryn fort. »Das Trio ist noch einsatzfähig und die Llyse wieder auf ihrem Posten. Bis jetzt hat das Trio ein Dutzend hamorische Schiffe versenkt und die Bruderschaft arbeitet an einem neuen Kriegsschiff, das bald zur Verfügung stehen wird.«
    »So glorreich ... so ruhmreich ...« Heldra leidet unter Schluckauf. »Sechzig Kriegsschiffe ... und wir haben gerade mal zehn davon zerstört.«
    »Zwölf«, korrigiert Talryn sie. »Und der Präfekt von Certis hat Jellico verloren ...«
    »... und sein Leben.«
    »... Hamor hat es fast fünftausend Tote gekostet. Hydlen ist es nicht so gut ergangen. Hamor hat dort mehr Kanonen eingesetzt.«
    »Weder Kyphros noch Gallos können einen solchen Widerstand leisten.« Maris schreitet vor dem Tisch auf und ab. »Der letzte Krieg hat beide Länder ausgeblutet.«
    »Die Früchte unseres Erfolges!« Heldra setzt den Becher unsanft auf dem alten Tisch auf. »Die Früchte unseres Erfolges ...«
    »Seid still, Heldra.«
    »Verbietet mir nicht den Mund.« Ihre Hand greift nach dem Schwert. »Bin noch nicht so betrunken, dass ich Euch nicht zu Hundefutter verarbeiten könnte.«
    Maris tritt einen Schritt zurück. »Wie einfach. Zerhackt mich doch. Das wird Hamor auch nicht aufhalten.«
    »Wagt ja nicht, mir noch einmal den Mund zu verbieten.«
    »Hamor ist unser Problem«, erinnert Talryn die beiden.
    »Schon gut«, Heldra ist sichtlich betrunken. »Dann macht sich der Händler wenigstens nicht in die Hosen.«
    »Hel-dra ...«, Talryn zieht ihren Namen auseinander, sodass es sich wie eine Drohung anhört.
    »Schon gut, hab ich gesagt.«
    »Warum bitten wir nicht Gunnar um

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