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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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eigentlich seine Idee gewesen, eine gute Idee, wie ich fand, aber er fragte mich vorher anständigkeitshalber.
    Rissa stand nur kopfschüttelnd in der Küchentür, als wir wieder fortritten, und die beiden Mädchen sahen uns mit großen Augen nach. Wegel winkte mit dem Besen und ich hätte ihm gern gesagt, dass diese Mission keinen großen Ruhm versprach, dass es kein Vergnügen werden würde, zwischen Ordnung und Chaos zu geraten, und dass es möglicherweise sogar tödlich ausgehen konnte, wenn wir kein Glück hatten oder unvorsichtig handelten. Am meisten störte mich jedoch, dass unser Vorhaben auch dann tödlich ausgehen konnte, auch wenn wir Glück hatten und Vorsicht walten ließen.
    Während des Rittes nach Norden umgab uns eine Ruhe, die fast unheimlich wirkte; der Marktplatz in Kyphrien war nur noch ein stummer Schatten seiner selbst, die Straßen menschenleer und der Staub darauf dick und oft ohne Spuren.
    Haaa ... tschii! Ich fuhr herum.
    »Du hast geniest! Du hast wirklich geniest!«
    Berli sah verlegen drein. Dann zuckte sie mit den Schultern.
    »... man glaubt es kaum ...«, brummte Fregin. »Der verdammte Staub hat sie doch noch erwischt.«
    Ich klopfte Gairloch anerkennend auf den Hals und wünschte sofort, ich hätte es nicht getan. Zwei Mal hintereinander musste ich niesen.
    »Seht nur«, sagte Berli plötzlich.
    Der Wegweiser auf der rechten Seite der Straße verkündete, dass Meltosia nur noch drei Meilen entfernt lag.
    Wir aßen dort bei Mama Parlaan zu Mittag. Sie setzte uns eine Burkha vor, die scharf wie eh und je war. Alle behandelten uns sehr freundlich, waren aber nicht gerade gesprächig. Langsam fürchtete ich mich vor der Ankunft in Tellura.
    Eine Staubkruste bildete sich auf jedem von uns während der Weiterreise nach Nordwesten. Unser Ziel war die kleine Stadt Tellura und der dortige Außenposten. Dort hatte ich vor ein paar Jahren meine ersten Erfahrungen mit Kyphrern gemacht. Manchmal kamen einem drei Jahre länger als ein ganzes Leben vor.
    Ich näherte mich Tellura mit gemischten Gefühlen, schließlich waren durch meine Schuld Soldaten verletzt und getötet worden. Besonders elend wurde mir zu Mute, wenn ich an Shervans Schwester Barrabra dachte. Aber hier bot sich die letzte Gelegenheit, unsere Vorräte aufzufüllen, bevor wir die Magierstraße erreichten. Auch sagte mir mein Gefühl, dass es falsch wäre, Tellura zu meiden, so hart es auch werden würde.
    Das Gebäude des Außenpostens hatte sich nicht verändert – weiß getünchte Mauern, Dächer aus roten Ziegeln und alles umgeben von rotem Staub und noch mehr rotem Staub.
    Vor dem überdachten Säulengang banden wir unsere Pferde fest.
    Wie wir alle versuchte Gairloch den Staub auszuatmen.
    »Die Elitegarde! Die Elitegarde!« Ein kleines Mädchen kam aus dem Gebäude gerannt.
    Ich stieg ab und übergab die Zügel an Weldein.
    »Aber ...«
    »Ich muss etwas erledigen.«
    Barrabras üppige Frauengestalt zeichnete sich unter dem Bogengang im Schatten der Nachmittagssonne ab. Als ich die drei Stufen hinaufstieg, sah ich die weißen Strähnen in ihrem blonden Haar und die feinen Linien in ihrem Gesicht.
    »Meister Magier ...« Sie verneigte den Kopf und als sie wieder aufblickte, entdeckte ich die Dunkelheit in den einst so fröhlichen kyphrischen Augen.
    »Barrabra ... es tut mir Leid.« Ich verneigte mich vor ihr. »Worte können deinen Schmerz nicht lindern. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich Shervan und den anderen mein Leben verdanke.«
    Lange sah sie mich eindringlich an, dann fragte sie: »Warum bist du gekommen?«
    »Ich muss versuchen, die Hamoraner aufzuhalten. Sie sind dabei, die alten Magierstraßen freizuräumen, auf denen sie schnell nach Kyphros gelangen könnten.«
    »Aha ... wenn es der Präfekt von Gallos nicht versucht, dann der Kaiser von Hamor ... Warum lassen sie uns nicht in Ruhe?«
    »Ich weiß es nicht. Die Leute reden von Ordnung und Chaos, doch das sind nur Begriffe ohne Bedeutung, wenn ein geliebter Mensch stirbt.«
    »Du bist älter geworden.«
    »Vielleicht.«
    »Du wirst noch mehr altern.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Erzähl ... Wie hat Shervan dein Leben gerettet?«
    »Viel gibt es da nicht zu erzählen. Wir griffen einen Chaos-Magier an und Shervan stürzte sich mit dem Schwert auf den Magier. Der Magier musste sich wehren und so konnte ich tun, was ich tun musste.«
    »Ich verstehe.«
    »Nein ... Barrabra ... du verstehst nicht.« Weldein stand hinter mir. »Lerris führte die Truppe auf

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