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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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seinem Bergpferd an. Er trug nur einen Stab bei sich. Der Chaos-Magier brach Lerris' Arme und Beine. Obendrein wäre er noch fast verbrannt. Shervan und Lerris retteten hunderte von Soldaten. Auch ich verdanke ihnen mein Leben. Lerris musste auf einem Wagen zurück nach Kyphros transportiert werden, keiner glaubte, dass er überleben würde. Und jetzt wird er es allein – nur wir drei helfen ihm dabei – mit einem ganzen Heer aufnehmen.«
    Barrabra blickte zu Weldein. Weldein hielt ihrem Blick stand.
    Schließlich sah sie zu Boden. Als sie den Kopf wieder hob, schenkte sie mir ein mattes Lächeln. »Ich wusste, du bist nicht wie die anderen, aber wir haben gehofft, es würde nicht so viele Tote geben.«
    »Das war auch meine Hoffnung, glaub mir.«
    »Pendril ist tot. Niklos auch.«
    Keines meiner Worte konnte daran etwas ändern. Für eine Weile standen wir schweigend da. Dann zuckte Barrabra mit den Schultern, resignierend und traurig, und rief: »Cirla!«
    Die junge blonde Frau – fast noch ein Mädchen, das dieselbe kastanienbraune Kleidung trug wie bei meinem ersten Besuch – rannte aus der Tür.
    »Du erinnerst dich an den Magier?«
    Cirla senkte ihren Blick auf die Fliesen, mit denen der Verandaboden ausgelegt war.
    »Zeigst du ihnen die Boxen für die Pferde? Sie müssen sich ausruhen, bevor sie in den Kampf ziehen.«
    Cirla sah auf. Ihre grünen Augen trafen meine, sie schienen ohne Groll, und ich folgte ihr mit Gairloch in den Stall.
    Ich dachte, ich würde nie mit dem Striegeln fertig werden, so staubig war Gairloch. Und als er endlich einigermaßen glänzte, fühlte ich mich noch staubiger als vorher. Draußen klopfte ich erst einmal den gröbsten Dreck aus meiner Kleidung.
    »Warum musste Pendril sterben?«
    Ich hatte nicht bemerkt, dass Cirla die ganze Zeit vor der Box gewartet hatte.
    Ich schluckte. Schließlich fand ich eine Antwort. »Es hätte jeden treffen können; Pendril hat es einfach erwischt. Wenn Schlachten ausgefochten und Kriege geführt werden, sterben Soldaten.«
    »Der blonde Gardist« – sie warf einen kurzen Blick in die Ecke zu Weldein, der seinen Sattel putzte – »hat gesagt, dass du selbst dabei fast gestorben wärst. Stimmt das?«
    »Gestorben? Ja, das hat man mir erzählt. Ich erinnere mich kaum an die drei Achttage nach dem Kampf. Es dauerte ewig, bis ich wieder aufstehen konnte. Lange Zeit konnte ich ohne Stock überhaupt nicht laufen.«
    »Warum zogst du in den Kampf?« Sie blickte mir geradewegs in die Augen und verlangte eine Antwort.
    »Ich hatte Angst, dass meine Gemahlin ... ich fürchtete, sie könnte getötet werden, wenn ich nicht kämpfte.«
    »Wie ist ihr Name?«
    »Krystal.«
    »Die Kommandantin hätte getötet werden können?«
    »Die Kommandanten des Autarchen kämpfen selbst. Die vorherige musste auch im Kampf ihr Leben lassen.«
    »Aber der Kaiser von Hamor kämpft nicht selbst und der Präfekt auch nicht.«
    »Die Kommandantin kann nicht von Außenposten wie Shervan und Pendril verlangen, in den Kampf zu ziehen und dabei vielleicht zu sterben, während sie selbst im sicheren Kyphrien zurückbleibt.« Ich wusste, dass Krystal mir zugestimmt hätte.
    »Denkst du auch so?«
    »Nein. Er ist noch schlimmer«, mischte sich Berli ein, die gerade den Sattel auf den Bock hievte. »Er ist hart und zäh, unser Magier, aber bevor er uns in den Kampf schickt, kämpft er selbst bis zum Umfallen.«
    Cirlas Blick wanderte von der dunkelhaarigen Frau zu mir, dann schüttelte sie den Kopf. »Niemand hat uns das bisher erzählt.«
    »Ich wünschte, ich hätte es früher schon getan«, gab ich zu. »Ich meine, wie mutig Shervan und Pendril waren.«
    »Ich fand Shervan nie besonders mutig. Er redete zu viel.«
    »Sei versichert, er war mutig.« Ich verriegelte die Boxentür. »Er blickte immer nur nach vorn, beschwerte sich nie.« Wahrscheinlich war er zu tapfer gewesen. »Es stimmt, er redete tatsächlich viel. Aber als ich erfuhr, dass er getötet wurde, fehlte mir sein Gerede.«
    Eine Glocke erklang.
    »Essen ist fertig«, verkündete das Mädchen und machte sich auf den Weg in den Gebäudeflügel, der den großen Speisesaal beherbergte.
    Berli, Fregin und Weldein folgten mir in den länglichen Raum. Mir wurde der gleiche Platz am Ende des Tisches zugeteilt, auf dem ich schon vor Jahren gesessen war. Langsam ließ ich mich nieder und Barrabra nahm zu meiner Linken Platz. Sie saß auf demselben Platz wie damals, als ich Shervan kennen gelernt hatte.
    »Würdest du ...?«,

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