Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

Titel: Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
still und lauschte dem Wind, als sie plötzlich eine Eingebung hatte.
     
    Der See. Der See der Sorgen.
    Natürlich. Jeder, der für einen totkranken beten wollte, tat dies am See. Er war ein unberührter, kleiner See inmitten des roten Waldes, umgeben von Bäumen, die in den Himmel zu wachsen schienen. Es war ein heiliger Ort.
    Danke Vater, für deine Antwort, dachte Gwen. Sie konnte jetzt seine Nähe mehr denn je spüren, und fiel in einen Trab in Richtung des roten Waldes, in Richtung des Sees, der ihre Sorgen Gehöre schenken würde.
    *
    Gwen kniete am Ufer des Sees der Sorgen, die Knie auf weichen roten Kiefernnadeln, die das Wasser wie ein Ring umranden und sah auf das stille Wasser hinaus. Es war das stillste Wasser, das sie je gesehen hatte, und der Mond spiegelte sich darin. Ein glitzernder Vollmond. Voller, als sie ihn je zuvor gesehen hatte. Und während sich die zweite Sonne noch immer senkte, ging der Mond auf, und das letzte Sonnenlicht und das erste Mondlicht ergossen sich über den Ring. Die Sonne und der Mond spiegelten sich gemeinsam im Wasser des Sees, einander gegenüber, und Gwen konnte ahnen, wie heilig diese Zeit des Tages war. Es war das Fenster zwischen dem Ende des einen Tages und dem Beginn des nächsten, und zu dieser heiligen Zeit, an diesem heiligen Ort, war alles möglich.
    Gwen kniete weinend da, betete für alles, was Ihr etwas bedeutete. Die Ereignisse der letzten Tage waren zu viel für sie gewesen, und alles strömte aus ihr heraus. Sie betete für Ihren Bruder und vielmehr noch für Thor. Sie konnte den Gedanken beide zu verlieren nicht ertragen. Den Gedanken, niemanden mehr um sich zu haben außer Gareth. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er sie verschiffen wollte, um irgendeinen Barbaren zu heiraten.
    Sie fühlte, wie die Welt um sie herum zusammenbrach. Sie brauchte Antworten. Und mehr noch. Sie brauchte Hoffnung.
    Es gab viele Menschen in ihrem Reich, die zum Gott der Seen oder zum Gott der Wälder oder dem Gott der Berge oder des Windes beteten – doch Gwen hatte nie an auch nur einen von ihnen geglaubt. Sie, genauso wie Thor, hatte sich gegen den allgemeingültigen Glauben zum  radikalen Glauben an nur einen einzigen Gott bekannt, ein einzelnes Wesen, das das gesamte Universum kontrollierte. Und zu diesem Gott betete sie nun.
    Bitte Gott, betete sie . Bring Thor zurück zu mir. Beschütze ihn im Kampf. Lass ihn dem Hinterhalt entkommen. Bitte lass Godfrey leben. Und bitte beschütze auch mich. Lass nicht zu, dass man mich von hier wegschickt, um einen Wilden zu heiraten. Ich würde alles dafür geben. Bitte gib mir ein Zeichen. Sag mir was du von mir willst.
    Gwen kniete für eine lange Zeit da, und hörte nichts außer dem endlosen Heulen des Windes durch die Kiefern des roten Waldes. Sie lauschte dem sanften rauschen der Zweige, wie sie sich hoch über ihrem Kopf im Wind wiegten, und ihre Nadeln ins Wasser fielen.
    “Sei vorsichtig wofür du betest.”, hörte sie eine Stimme sagen.
    Sie erschrak und fuhr herum. Sie sah jemanden nicht weit von ihr entfernt im Schatten der Bäume stehen. Sie hätte sich gefürchtet, doch sie erkannte die Stimme sofort. Eine uralte Stimme. Älter als die Bäume, älter als die Erde selbst. Und ihr Herz schwoll vor Freude als sie erkannte wer es war.
    Sie wandte sich ihm zu und sah ihn vor sich stehen: In einen weißen Mantel mit Kapuze gehüllt, mit seinen hellen Augen, die durch sie hindurch direkt in ihre Seele zu blicken schienen. Er hielt seinen Stab und schien im Licht der letzten Sonne und des aufgehenden Mondes zu leuchten.
    Argon.
    Sie stand auf und ging auf ihn zu.
    „Ich habe dich gesucht.“, sagte sie. „Ich war bei deiner Hütte. Hast du mich nicht anklopfen gehört?“
    „Ich höre alles.“, antwortete er kryptisch.
    Sie hielt inne und wunderte sich. Er blieb ausdruckslos.
    „Sag mit, was ich tun muss“, sagte sie. “Ich bin bereit alles zu tun. Vollkommen egal was. Bitte lass Thor nicht sterben. Du kannst ihn nicht sterben lassen!”
    Gwen tat einen Schritt auf ihn zu und griff flehend nach seiner Hand. Aber als sie ihn berührte, durchfuhr sie eine brennende Hitze, die von seiner Hand ausging und in ihre strömte und zuckte zurück, überwältigt von seiner Kraft.
    Argon seufzte, wandte sich von ihr ab, und ging einige Schritte in Richtung des Sees. Er stand da und schaute aufs Wasser. Seine Augen reflektierten das Licht.
    Sie stellte sich neben ihn und wusste nicht wie lange sie stumm dastanden, bis er

Weitere Kostenlose Bücher