Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
durch den Raum.
„Ein Weib?“ rief einer der Krieger.
„Ja, es ist wahr.“, sagte Reece.
„So ist es!“ stimmte Godfrey mit ein. „Wir waren alle da. Es war der Wunsch unseres Vaters. Er hat sie über uns alle gewählt. Und als ihre Geschwister tragen wir seine Entscheidung mit. In der Tat stimmen wir alle seiner Wahl zu.“
„Wenn ihr alle MacGil ehrt“, sagte Kendrick, „dann werdet ihr seinen letzten Wunsch respektieren. Ihr werdet euch erheben und Gwendolyn als Herrscherin über dieses Reich einsetzen, und sie bis auf den letzten Mann verteidigen.“
Alle Krieger im Raum drehten sich zu Gwen um, und eine schwere Stille erfüllte den Raum.
Thor sah zu ihr herüber und beobachtete, wie sie demütig den Kopf senkte.
„Wenn die Entscheidung gut genug war für MacGil, dann ist sie gut genug für mich.“, dröhnte Brom und brach die gespannte Stille.
„Und für mich!“, fügte Kolk hinzu.
„Und mich“
„Aye!“, echoten alle Krieger im Saal.
„Doch Gwendolyn, würdest du die Krone annehmen?“, fragte Kendrick sie.
Eine erwartungsvolle Stille folgte, und sie senkte erneut den Kopf.
„Ich weiß, dass du eine gerechte und weise Herrscherin sein wirst.“, fügte Kendrick hinzu. „Viel besser als es Gareth jemals sein könnte.“
“Du bist es, die unser Vater wollte.“, stimme Godfrey mit ein, „und du bist, was der Ring braucht.“
Endlich räusperte sich Gwen.
„Es ist nicht etwas, was ich mir wünsche, noch etwas wonach ich strebe Mylords.“, sagte sie. „Es ist wahr. Mein Vater drängte mich, und ich versprach ihm, dass ich die Krone annehmen würde. Doch ich tat es widerwillig. Ich würde es viel lieber sehen, wenn einer von euch an meiner Stelle regieren würde.“
Kendrick schüttelte den Kopf.
„Wir bekommen nicht immer, wonach wir uns sehnen.“, sagte er. „Manchmal muss man tun, was das Beste für das Königreich ist. Und mit jeder Faser meines Seins weiß ich, dass du herrschen solltest.“
„Aye!“ riefen mehrere Krieger zustimmend.
Die Stille wog schwer, während sie immer noch auf eine Antwort von Gwen warteten.
„Gwen, sag ja“, drängte Godfrey, „die Menschen brauchen jemanden, um den sie sich sammeln können. Die Adligen, die Lords, alle in den Provinzen – sie müssen wissen, dass es jemanden gibt, jemanden hinter den sie sich bedingungslos stellen könnten, sollte Gareth fallen. Um das Wohl des Königreichs willen, Gwen, sag ja.“
Gwen blickte zu Boden. Sie konnte den Geist ihres Vaters spüren, und blickte schließlich auf.
„Ich stimme zu“, sagte sie.
Jubel brach aus, und Thor konnte hören wie glücklich und erleichtert alle waren, eine Alternative zu Gareth zu haben. Er fühlte sich beschwingt und war über alle Massen stolz auf Gwen. Noch bevor der Beifall erstarb, noch bevor eine Gelegenheit hatte, ihr zu gratulieren, platzte plötzlich ein Bote durch die Tür. Er war außer sich.
„Mylord“, sagte er und verneigte sich in Kendrick’s Richtung. „Vor der Halle wartet ein Trupp von Männern, hundert Mann stark. Wilde Krieger. Nevaruns! Sie sagen sie sind gekommen, um die Braut zu holen!“
„Braut?“ rief Kendrick.
Empörtes Raunen brandete durch den Saal.
„Gwendolyn ist das wahr?“, fragte Kendrick sie.
Sie blickte ihn grimmig an.
„Das ist eine weitere hinterhältige Verschwörung unseres Bruders. Er hat es nicht geschafft, mich zu ermorden, daher glaubt er, er könnte mich verheiraten um mich loszuwerden. Doch er hat kein Recht dazu. Er ist nicht mein Vater.“
Thor zog sein Schwert und marschierte in Richtung der Türe.
„Ob es sein Recht ist oder nicht ist mir vollkommen gleich.“, erklärte Thor. „Es gibt nur ein Recht, das ich beherzigen werde. Und das ist das Recht des Schwertes. Wenn diese Männer Gwendolyn wollen, dann müssen sie zuerst an mir vorbei.“
„Und an mir!“, stimmte Reece ein und zog sein Schwert.
„Sie sagen sie sind gekommen, um Gwen einzufordern“, sagte der Bote.
Man konnte hören, wie hunderte von Schwertern vor der Halle gezogen wurden, als sich alle Krieger drinnen hinter Thor stellten.
Thor ging allen voran durch die offene Türe, und hunderte von Kriegern folgten ihm um die wartende Truppe in Empfang zu nehmen.
Vor ihnen warteten hundert wild aussehende Krieger zu Pferde. Ihr Anführer stand vor seinem Pferd. Er war zweimal so breit und doppelt so groß wie ein normaler Mann.
Er hatte leuchtend rote Haut und blickte grimmig drein. Zwei Fangzähne ragten aus seinem
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