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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Zeugen, Sekundanten und Ärzten und allen erforderlichen Höflichkeiten. Erst dann würde ich dir die Kehle durchschneiden.«
    »Allein um den ganzen Firlefanz zu sehen, wäre ich möglicherweise versucht, mich darauf einzulassen. Aber ernsthaft, Blackford. Gelüstet es dich denn gar nicht nach Abenteuern? Verspürst du kein Bedürfnis, den Rio Grande und die Armee zu sehen, für die zu kämpfen du schon seit vielen Jahren Männer ausbildest?« Er machte eine ausladende Geste mit seinem langen Arm. »Ist dein Leben in der Stadt so faszinierend, dass du es nicht ertragen kannst, es auch nur für sechs Monate aufzugeben?«
    Das war ein gutes Argument. »Du glaubst, dass es in dieser Zeit vorüber sein wird?«
    »Jedenfalls behauptet man das in Washington. Und Sam Huston behauptet es ebenfalls, wenn er sich nicht gerade alle Mühe gibt, Feindseligkeiten zu verhindern, die unter Garantie für Ebbe in seiner Kasse sorgen würden, bevor Washington die Börse aus der Tasche holt. Falls es je dazu kommt.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach Gavin.
    »Großartig.« Kerr hob die Hand, als wolle er ihm auf die Schulter schlagen. Dann besann er sich, breitete die Hände aus und schüttelte den Kopf. »Ich würde mich freuen, von dir zu hören.«
    Als Nathaniel kam, waren sie immer noch auf dem Balkon, eingehüllt in blauen Rauch und Brandydünste. Er drängte sich aus dem überfüllten Studio und stolperte beinahe über die Balkonschwelle. »Monsieur Gavin!
    Ich habe Sie schon überall gesucht. Solon hat eine Nachricht für Sie gebracht.«
    Gavins Herz fing an, wie wild zu hämmern. Er nahm den quadratischen, elfenbeinfarbenen Umschlag an sich, erbrach das Wachssiegel und zog das Schreiben heraus. Im ersten Moment ergab Maurelles Gekritzel keinen Sinn. Doch dann begriff er schlagartig, was sie ihm mitteilte.
    »Was ist los?«, fragte der aufmerksam gewordene Kerr. »Was ist passiert?«
    »Es geht um Madame Faucher«, erwiderte Gavin in grimmigem Ton und setzte sich in Bewegung, bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte.
    »Madame Faucher?«, hakte Nathaniel mit vor Aufregung ganz hoher Stimme nach.
    »Sie ist weg.«
    Wallace holte Gavin mit zwei langen Schritten ein, während Nathaniel dem Amerikaner dicht auf den Fersen folgte. »Was meinst du mit weg'!«
    Gavin wich einem Diener in weißer Jacke aus, der Gläser mit Burgunder herumreichte, und schlängelte sich zwischen zwei Dandys hindurch, die bis zu den an ihren Revers befestigten Monokeln absolut gleich angezogen waren. »Verschwunden. Seit sie kurz nach Mittag ausging, um eine Besorgung zu machen, ist sie nicht mehr gesehen worden. Ihre Haube wurde in der rue de la Levee gefunden, in der Nähe des Dampfschifffahrtbüros. Solon hat die Haube an sich genommen, als er nach Madame Faucher suchte, weil er die schwarzen Bänder wiedererkannte, die sie erst vor ein paar Tagen angenäht hat. Maurelle fragt, ob sie zufällig oder auch weniger zufällig bei mir ist.« »Na so etwas!«, meinte Nathaniel empört.
    »Andernfalls, so glaubt sie, könnte Madame Faucher entführt worden sein.«
    Wallace beschleunigte seinen Schritt. »Jetzt verstehe ich, warum du es so eilig hast.«
    Gavin gab keine Antwort. Nicht weil ihm die Worte fehlten, sondern weil alles, was er zu sagen hatte, entweder zu vulgär oder zu persönlich gewesen wäre.

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    Mit gesenktem Kopf trat Ariadne aus dem Büro der Dampfschifffahrtsgesellschaft, während sie die Fahrkarte, die sie soeben gekauft hatte, in den an ihrem Arm hängenden Beutel steckte. Ihre Gesichtszüge wirkten so ernst wie das graue, mit schwarzer Borte besetzte Samtkostüm, das sie trug. Sie hatte noch so viel zu tun. Das Schiff würde in weniger als vier Stunden abfahren. Und da der ständige Regen die Abfahrt ohnehin schon verzögert hatte, würde der Kapitän ganz gewiss nicht auf sie warten.
    Gerade als sie den Bürgersteig erreichte, tauchte ein Mann vor ihr auf. Unwillkürlich trat sie zur Seite und wäre an ihm vorübergegangen, wenn er nicht ihren Arm berührt hätte.
    »Wo wollen Sie denn in solcher Eile hin, ma chere ? Darf ich hoffen, dass Sie Vorhaben, mit der Leodes zu fahren?«
    »Sascha!«, rief sie überrascht aus, als sie die Augen hob und sein Gesicht erblickte, das zu einem erfreuten Lächeln verzogen war. »Ich dachte, Sie seien schon weg.«
    »Morgen früh reise ich mit Sicherheit ab, da der Regen aufgehört zu haben scheint, so dass der Lotse das Schiff flussabwärts bringen kann, ohne

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