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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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dass es auf Grund läuft. Und Sie, madame ?«
    »Ich muss Sie leider enttäuschen, aber ich werde das Paketboot nach Natchitoches nehmen«, erwiderte sie, ein Kopfschütteln andeutend. »Meine Mutter hat die Stadt verlassen, wissen Sie, um meine Stiefschwester und meinen Stiefvater zur ... zur Beerdigung nach Hause zu bringen. Ich hätte mit ihr fahren müssen, konnte mich aber erst jetzt entschließen, ebenfalls abzureisen.«
    »Ein sehr plötzlicher Entschluss.« Der hoffnungsvolle Ausdruck in seinen Augen erlosch, und die Narbe in seinem Gesicht nahm eine violette Farbe an.
    »Eher ein zögerlicher. Ich ... scheine beträchtliche Zeit zu brauchen, um herauszufinden, was ich will.« Einen Moment lang dachte sie an Gavin und sah wieder vor sich, wie er sich zum Abschied vor ihr verneigt hatte. In ihrem Hals bildete sich ein Kloß, so dass sie schwer schluckte und nur noch mit Mühe Luft zu holen vermochte.
    »Sie sind also entschlossen, in diesem gottverlassenen Land zu bleiben.«
    »Sie sagen es. Paris ist so weit weg. Und hier habe ich immerhin Familie.«
    Auf dem Bürgersteig kam eine Nonne mit wallendem Habit und wehendem Schleier auf sie zu. Nachdem Sascha aufgeblickt hatte, nahm er Ariadnes Hand, legte sie in seine Armbeuge und trat mit ihr zur Seite. Es wäre unhöflich gewesen, sich sofort von ihm loszumachen. Deshalb ließ sie es zu, dass er ihre Hand festhielt, während er mit ihr die Straße hinunterschlenderte.
    »In Paris könnten Sie auch Familie haben«, stellte er mit seiner tiefen rollenden Stimme fest. »Sie brauchen nur meine Frau zu werden.«
    »Bitte fangen Sie nicht schon wieder damit an.«
    »Sie sind sehr starrköpfig.«
    »Das gebe ich zu. Wenn ich erst einmal weiß, was ich will, bin ich nicht leicht von meinem Weg abzubringen.«
    »Und dieser Weg führt Sie zu dem Engländer.« Er beugte sich vor, um ihr unter der Krempe ihrer Haube ins Gesicht zu blicken.
    »Wie können Sie so etwas sagen?«
    »Wollen Sie etwa leugnen, dass zwischen Ihnen etwas ist?«
    »Oh, gewiss ist da etwas, nämlich Abneigung, um nicht zu sagen Hass.« Sie weigerte sich, daran zu denken, was sonst noch zwischen ihnen gewesen war, wie sein kraftvoller Körper auf dem ihren gelegen und wie es sich angefühlt hatte, als er in ihr gewesen war. Am allerwenigsten wollte sie an den verzweifelten Ausdruck in seinen Augen denken, als er sie verlassen hatte.
    »Es heißt, das sei die Kehrseite der Liebe.«
    »Das ist eine optimistische, wenn nicht gar ausgesprochen törichte Auffassung.«
    »Tatsächlich?«, entgegnete er. »Er ist kein gewöhnlicher Fechtmeister, der von niedriger Herkunft ist und dem die Manieren fehlen. Er wäre durchaus als Ehemann für Sie in Frage gekommen.«
    »Bitte!«, sagte sie ein wenig verzweifelt. »Wir sollten voneinander Abschied nehmen, da wir uns zufällig getroffen haben und getrennte Wege gehen werden.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, haben wir uns schon einmal voneinander verabschiedet.« Der Griff, mit dem er ihre Hand festhielt, wurde fester, und er lächelte sie traurig an, wobei noch ein anderer Ausdruck in seinen Augen zu erkennen war.
    »Aber diesmal ist es endgültig. Mein Schiff fährt vor
    Sonnenuntergang ab. Ich muss zu Maurelles Haus zurück, um meine Koffer zu packen und mich anschließend zum Kai zu begeben.«
    »Könnten Sie nicht wenigstens so lange bei mir bleiben, um irgendwo einen Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen?« Er hob den Kopf und schaute umher, als hielte er Ausschau nach einer patissrie.
    »Es tut mir wirklich leid, aber dafür habe ich keine Zeit.«
    »Erfüllen Sie mir doch die kleine Bitte. Ich werde Sie auch nicht übermäßig lange aufhalten.«
    Er führte sie weiter die rue de la Levee entlang, die von Kneipen und anderen zweifelhaften Etablissements gesäumt wurde, in denen Matrosen, Bootsführer und Hafenarbeiter verkehrten. Solange sie männliche Begleitung hatte, war das keine besonders gefährliche Straße, auch wenn sie sich diese Route ganz gewiss nicht ausgesucht hätte, um zu Maurelles Stadthaus zurückzukehren. Als sie sich einer Kreuzung näherten, lenkte sie ihre Schritte automatisch in Richtung der Querstraße, die sie in eine respektablere Gegend zurückbringen würde.
    Sascha ging weiter und zog sie mit sich, als hätte er nicht bemerkt, wo sie hinwollte. Sie blieb stehen, um Druck auf seinen Arm auszuüben. »Hier entlang, bitte. Ich muss wirklich zurück.«
    »Wenn wir ein Stück weiter unten abbiegen, ist es näher.« Er

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