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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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vielleicht sogar das Schlagen seines Herzens vermissen würde.
    Bald würde sie nicht mehr da sein. Vielleicht würde er dann eine Art von innerem Frieden finden, von Heilung, die tiefer ging.
    Vielleicht aber auch nicht. Immer wieder ging ihm im Laufe des Tages durch den Kopf, dass er sich auf dem Höhepunkt der Lust nicht aus ihr zurückgezogen hatte. Dafür war er viel zu verzückt gewesen von der Art und Weise, wie sie sich unter ihm, gegen ihn bewegt hatte, von dem herrlichen, unglaublichen Gefühl, in ihr zu sein. Was, wenn sie schwanger geworden war? Was dann?
    Daraus würde sich nichts ergeben. Wie kam er nur darauf, etwas anderes anzunehmen?
    Sie würde sich des Babys entledigen oder es an irgendeinem abgelegenen Ort aufziehen. Vielleicht würde sie es einer Frau geben, die wie damals ihre Pflegemutter keine eigenen Kinder hatte. Und er würde es nie erfahren, wenn sie sein Kind weggab.
    Er würde es nie erfahren.
    Als der Abend anbrach, saß er griesgrämig auf dem Balkon von Croqueres Fechtstudio, wo ihn Kerr Wallace, der Mann aus Kentucky, ausfindig machte. »Schön, dich zu sehen, mein Freund«, sagte der große, schlaksige Amerikaner, indem er ihn bei der Schulter packte. »Rio meinte, dass ich dich hier finden würde.«
    Gavin zuckte unter der Berührung zusammen und stieß zischend den Atem durch die Zähne.
    Kerr zog die Hand zurück, als hätte er einen heißen Ofen angefasst. »Verdammt noch mal, was bin ich doch für ein ungeschickter Idiot. Verzeih mir.«
    Die Verletzung, die er berührt hatte, war frischer als die vom Duell stammende Verwundung, die er meinte, und ließ sich überdies nicht sonderlich gut erklären. Deshalb ging Gavin nicht weiter darauf ein. »Der verlorene Sohn ist heimgekehrt. Hattest du einen bestimmten Grund, nach mir zu suchen?«
    »Rio sagte, du wüsstest nichts mit dir anzufangen. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht nicht doch der Legion beitreten willst.«
    »Um in den Krieg zu ziehen, während die Kapelle spielt, alte Männer Jubelrufe ausstoßen und die Frauen weinen? Das heißt, falls es überhaupt zu diesem glücklichen Ereignis kommt. Das ist eine Überlegung wert, obwohl meine Gedanken noch nicht in diese Richtung gehen.«
    »Dürfte ein guter Kampf werden.«
    Gavin schaute an Wallace' Schulter vorbei zum Himmel, den der Sonnenuntergang in rosiges, lavendelfarbenes und goldenes Licht tauchte, und beobachtete eine Schar Tauben, die ausgelassen ihre Kreise zogen. Die Glocken der Kathedrale St. Louis läuteten das Angelus, was die Vögel zweifellos aufgeschreckt hatte. Die Luft war kühl und strich so weich wie die Liebkosung einer Frau über sein Gesicht, war so berauschend wie eine Liebesnacht.
    »Oh, gewiss«, erwiderte er mit ausgesuchter Höflichkeit, »auf fremdem Boden mit weit auseinandergezoge-nen Nachschublinien und gegen einen Feind, der jeden Fels und jede Senke kennt und Skorpione zu seiner Verwandtschaft zählt.«
    »So schlimm wird es nicht werden.«
    »Nein, sondern noch schlimmer. Ich dachte, du seist ein vernünftiger Mensch und hättest dich voll und ganz deiner Suche verschrieben, mein Freund. Wenn ich mich recht entsinne, hast du das sogar selbst gesagt. Was nützen dir eine Uniform und ein Marschbefehl?«
    »Das ermöglicht es mir, ohne viel Aufhebens nach Mexiko zu gelangen. Und um die Wahrheit zu sagen, brauche ich auf diese Weise auch nicht das Geld für eine Schiffslahrkarte zusammenzukratzen. Ich habe erfahren, dass sich der Mann, den ich suche, in Vera Cruz aufhält.«
    »Wenn du dich von der Truppe entfernst, um diesen schwer fassbaren Feind ausfindig zu machen, und geschnappt wirst, wirst du entweder vor ein Erschießungskommando Santa Anas kommen oder als Deserteur gehängt werden. Du tätest besser daran, dich als Maultiertreiber zu verkleiden, mit einer fetten Frau und zwei Körben voll kleiner Maultiertreiber.«
    »Eine ausgezeichnete Idee. Jetzt brauchst du mir bloß noch zu sagen, auf welchem Markt ich eine Frau bekomme.«
    »Du nimmst alles zu wörtlich, mein Freund.«
    »Und du drückst dich zu unklar aus«, erwiderte Kerr in fröhlichem Ton. »Ich würde ja vorschlagen, dass du die Rolle übernimmst und dir einen Rock anziehst und dir eine Haube aufsetzt, aber ich befürchte, dass du mir daraufhin die Kehle durchschneiden würdest.«
    »So plebejisch würde ich mich nicht verhalten«, gab
    Gavin zurück. »Es würde alles so vor sich gehen, wie es sich gehört. Ein Duell mit Rapieren, das im Morgengrauen stattfindet, mit

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