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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Geheimnisse.«
    Sie blickte auf und sah ihn scharf an, doch er hatte sich zur Seite gedreht, um ins Feuer zu starren. In seinem von den Flammen beleuchteten Gesicht war keine Spur von Gefühl zu entdecken.
    Nicht die geringste.

Einundzwanzigstes Kapitel
    Gavin beobachtete, wie die Flammen hinter dem schmiedeeisernen Gitter über die Kohlen tanzten, und dachte über die Situation nach. Es war bizarr, einer Frau gegenüberzusitzen, die lächelnd Konversation machte, ihm Wein einschenkte und sich überaus fürsorglich gab, obwohl sie die Absicht hatte, ihn zu töten.
    Außerdem war es seltsam, mit einer Frau allein zu sein, die ihn für ungefährlich hielt. Jedenfalls war er fest davon überzeugt, dass sie die Lage so einschätzte. Sie schien so entspannt zu sein, als verschwende sie keinen Gedanken daran, ob er irgendetwas im Schilde führte. Er war es nicht gewohnt, so leicht abgetan zu werden.
    Überdies war er sich nicht sicher, wie viele Gelegenheiten er noch haben würde, um das, was er vorhatte, auszuführen. Seine Zeit hier war schließlich begrenzt, und es war unwahrscheinlich, dass die Barmherzigkeit der Dame anhalten würde, wenn er wieder genesen war. Es sprach eher alles dafür, dass ebendiese Barmherzigkeit erlöschen würde, sobald ihr klar wurde, dass er imstande war, sich ohne Hilfe fortzubewegen.
    Sie hatte eigentlich nicht erfahren sollen, dass er fähig war, das Bett zu verlassen, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn heute noch einmal aufsuchen würde.
    Warum war sie hier? Er war sich ziemlich sicher gewesen, dass er ihren Plan kannte, der darin bestand, da-
    für zu sorgen, dass er wieder gesund und munter war, damit sie ihn eigenhändig erledigen konnte. Er machte nicht den Fehler anzunehmen, ihr Zorn auf Nowgorodtschew lasse irgendwie darauf schließen, dass sie um sein Wohlergehen besorgt sei. Vielmehr galt ihr Zorn mit ziemlicher Sicherheit der Tatsache, dass der Russe sich auf hinterhältige Weise etwas angemaßt hatte, das sie für ihr Vorrecht hielt. Wenn ihn, Gavin, jemand töten würde, dann sie.
    Er war durchaus bereit, ihr zu gestatten, es zu versuchen. Allerdings behielt er sich das Recht vor, sich auf jede Weise, die ihm geeignet schien, zu verteidigen, unter anderem indem er sich die sinnliche Spannung zunutze machte, die zwischen ihnen bestand und die die Dame, die ihn pflegte, sowohl zu faszinieren als auch abzustoßen schien. Er überlegte, was wohl erforderlich war, um diese sinnliche Spannung deutlicher zu machen.
    Er öffnete bewusst die Finger und ließ das Glas, das er in der Hand hielt, fallen. Es prallte gegen seinen Schenkel und rollte über die Kante seines Stuhls in Richtung Fußboden.
    Ariadne bewegte sich so rasch, dass es fast schien, als hätte sie so etwas erwartet. Blitzschnell glitt sie vom Stuhl, ließ sich aufs Knie nieder und fing das Kristallglas aut, bevor es auf dem Boden aufschlug.
    »Brava«, sagte er mit uneingeschränkter Bewunderung, derweil sie zu seinen Füßen kniete und ihn mit ihren dunklen Augen ansah. »Ich danke Ihnen für die Rettung des Glases, und Maurelle wird Ihnen ebenfalls dankbar sein.«
    »Ich hatte einfach Glück«, erwiderte sie mit einem leisen Lachen.
    »Sie haben nicht nachgedacht, sondern spontan gehandelt. Ich bin überzeugt, dass Sie jetzt in der Lage wären, jedes Florett, das man Ihnen zuwirft, aufzufangen.«
    Ihr Gesicht rötete sich, obwohl das Lächeln, mit dem sie ihn ansah, ironisch wirkte. »Tatsächlich? Wie ... freundlich von Ihnen, das zu sagen, monsieur le maitre.«
    »Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn wir unsern Unterricht wiederaufnehmen.«
    »Ich hoffe nur, dass ich bis dahin nicht alles vergessen habe, was ich bisher gelernt habe.«
    Sie machte Anstalten aufzustehen, was er verhinderte, indem er nach ihrer Hand griff. Nachdem er ihr das Glas weggenommen und auf den Tisch gestellt hatte, legte er ihr die Hand gegen die Wange. »Sie werden eine ausgezeichnete Fechterin abgeben. Allerdings frage ich mich, was Sie mit dem, was Sie gelernt haben, anzufangen gedenken.«
    Wenn er je an ihren Absichten gezweifelt hätte, dann hätte ihn jetzt die brennende Röte, die ihr ins Gesicht stieg, eines Besseren belehrt. Das Lächerliche war, dass ihm gleichzeitig das Blut in die Lendengegend schoss. Aber war es wirklich so ungewöhnlich, dass ihn dieses Spiel mit der Gefahr anlockte wie Honig eine Wespe? Viele — darunter auch er — fühlten sich vom Leben eines maitre d'armes aufgrund der damit verbundenen

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