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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Zweifel die ganze Zeit über ein wenig verrückt gewesen, und zwar seit sie von Francis' Tod erfahren hatte. Die Dinge, die Sascha heute Vormittag gesagt hatte, hatten noch dazu beigetragen. Wie erbost sie gewesen war, weil Gavin mit ihr geschlafen hatte, obwohl er genau wusste, wer sie war und was sie von ihm wollte, weil er versucht hatte, ihre Gefühle auszunutzen, um ihren Plan zu untergraben. Ja, und weil ihm das gelungen war.
    Was sie getan hatte, war viel schlimmer. Es war unverzeihlich. Es hatte also keinen Sinn, nach Absolution zu streben.
    Schweigend wischte sie ihm mit einem Schwamm das Blut von den Wunden und verband diese, wobei sie sorgsam darauf achtete, seine heiße Haut nicht mit den bloßen Händen zu berühren. Nachdem sie den letzten Knoten gemacht hatte, trat sie von ihm weg. »Ihr Hemd ist hinüber. Wieder einmal.«
    »Stimmt. Und ich tolle halbnackt in Ihrem jungfräulichen Schlafzimmer herum wie ein Satyr, der nach einem weiblichen Opfer sucht, während Sie unentschlossen dastehen, eine halbnackte Nymphe, die nicht recht weiß, ob sie davonlaufen oder sich fügen soll.«
    Die Röte schoss ihr ins Gesicht. »Auf solche Gedanken wäre ich nie gekommen.«
    »Nein? Ich habe an kaum etwas anderes gedacht, während Sie mich so gewissenhaft verbunden haben. Das ist schon zur Gewohnheit geworden.«
    »Sie meinen ...«
    »Ja, ich meine«, erwiderte er mit ironischem Lächeln. »Wenn ein Mann dem Tod ins Auge geblickt und überlebt hat, verspürt er gewöhnlich das Bedürfnis, das Leben zu feiern. Ich hatte gehofft, dass Sie dieses Bedürfnis erkennen, vielleicht sogar teilen.«
    »Wie können Sie so etwas sagen? Schließlich habe ich gerade versucht, Sie zu töten.«
    »Pervers von mir, nicht wahr? Aber nicht perverser als die Tatsache, dass Sie mich nach dem Duell verbunden und gepflegt haben, nur um mich dann wieder aufzuschlitzen.«
    »Schweigen Sie!«
    »Ich könnte mir natürlich einbilden, dass das den Zweck hatte, mich ein zweites Mal pflegen zu können, da der Vorwand, unter dem ich Maurelles Gastfreundschaft in Anspruch nehmen konnte, inzwischen zu gut verheilt ist. Ein paar neue Wunden hätten zu einer Verlängerung des Aufenthalts führen können, was Nathaniel sehr gefreut hätte. Ja, und seinen maitre auch.«
    »Es tut mir leid«, rief sie voller Schuldgefühl aus.
    »Bitte lassen Sie das, denn das ist eine weitere Kränkung«, sagte er, während er an einem Stück schwarzer Seide herumspielte, das an ihrem zerfetzten Ausschnitt hing. Dabei streiften seine Fingerknöchel ihre Brustwarze, die sich sofort erwartungsvoll zusammenzog. »Es geht um Heilung, nicht um Entschädigung, weil jemandem unrecht getan wurde.«
    »Sie sind nicht der Einzige, der verletzt worden ist.«
    Er sah sie unverwandt an. »Ich habe ja auch nicht gesagt, dass die Heilung einseitig sein würde. Ich werde einen Umschlag aus Liebkosungen und Zuwendung für Sie machen, Sie in den Armen halten, bis das Land süßen Vergessens erreicht ist, wenn Sie bereit sind, dasselbe zu tun.«
    Aber was würde danach kommen ?
    Die Frage schoss ihr durch den Kopf, ohne dass sie sie aussprach. Es konnte kein Danach geben; sie waren zu verschieden. Zu viel stand zwischen ihnen. Er würde in sein Fechtstudio und zu seinen Schülern zurückkehren, die sich in den grässlichen Regeln des Duellspiels auskannten. Sie würde ihre Sachen und den Rest ihrer Würde zusammenpacken und nach Paris zurückkehren, nach Europa, irgendwohin, wo sie alles vergessen konnte. Sie würden wieder zu Fremden werden, wie sie es vor kurzer Zeit noch gewesen waren. Wenn sie sich in den kommenden Jahren Wiedersehen sollten, dann würde das reiner Zufall sein. Wenn sie nach einigen Jahrzehnten einmal seinen Namen hören sollte, würde sie den Kopf schütteln, ohne sich an sein Gesicht erinnern zu können, an seine Berührungen, sein Lächeln, die Art und Weise, wie das Licht seine goldenen Haarsträhnen aufschimmern ließ oder dem Lachen in seinen blauen Augen etwas Magisches verlieh.
    Aber vielleicht kam es auch anders. Vielleicht schaffte sie es nie, ihn zu vergessen, und würde sich immer an die
    Zeit erinnern, die sie in seinen Armen verbracht hatte, an die unendliche Lust, die er ihr bereitet hatte, an das berauschende, ekstatische Gefühl, sich in ihm zu verlieren. Und wenn sie ihn tatsächlich nicht vergessen konnte, dann würde sie es sich wahrscheinlich nie verzeihen, wenn sie diese letzte, bittersüße Apologie des Fleisches ablehnte.
    Ihr Blick wanderte

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