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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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richtig vermutet. Gavin gefiel nichts davon, weder dass die Leodes flussabwärts lag noch dass sie mitten im Fluss ankerte. Das ließ darauf schließen, dass man schnellstens zum Golf aufzubrechen gedachte.
    Doch es blieb Nathaniel Vorbehalten, mit der aufschlussreichsten Neuigkeit aufzuwarten. Während die Männer in den Schifffahrtsbüros und Straßen zugange gewesen waren, hatte er die Straßenjungen ausgefragt, die einst seine Kameraden gewesen waren.
    »Monsieur Gavin!«, rief er, als er auf Gavin und Nicholas zugerannt kam, die in der rue de la Levee standen. »Wharf Rat und Cotton haben sie gesehen, keine zwei Blocks von hier entfernt. Ein Mann mit weißem Haar hat sie in eine Droschke geworfen und ist mit ihr davongefahren. Sie hat sich wie wild gewehrt, als wolle sie nicht mit.«
    Das hörte sich nach Ariadne an. »Warum sind die beiden nicht sofort zu mir gekommen?«
    »Sie wussten ja nicht, wer sie ist und dass sie Ihnen am Herzen liegt.«
    Gavin sah den Jungen scharf an, da er sich hundertprozentig sicher war, dass der letzte Teil des Satzes auf Nathaniels eigenem Mist gewachsen war. »Das tut sie«, gab er barsch zurück. »In welche Richtung sind sie gefahren?«
    »Dort entlang«, antwortete der Junge, zum Place d'Armes zeigend, hinter dem der untere Abschnitt des Flusses lag. »Der Dreckskerl hatte es sehr eilig.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Vier, vielleicht fünf Stunden.«
    In dieser Zeit konnte ihr alles Mögliche widerfahren sein, dachte Gavin bei sich, während ihm Schuldgefühle und Wut das Herz abschnürten. Trotz dessen, was Maurelle gesagt hatte, hatte er es nicht für völlig ausgeschlossen gehalten, dass sie freiwillig zu dem Russen gegangen war. Was die Straßenjungen erzählt hatten, deutete auf etwas anderes hin. Er hätte es wissen müssen.
    Ariadne hatte sich gewehrt. Er hoffte, dass sie den Willen hatte, sich weiter zu wehren. Und die Kraft, vor allem die Kraft. Sie war dem Russen nicht gewachsen, falls dieser zudringlich wurde.
    Was ziemlich wahrscheinlich war.
    Gavin verdrängte das Bild, das vor seinem inneren Auge aufstieg. Das half ihm weder weiter noch würde es Ariadne etwas bringen. Was auch immer ihr widerfuhr, sie würde die bleiben, die sie war, und auch an dem, was er für sie empfand, würde sich nichts ändern.
    Er brauchte ein Fahrzeug. Möglicherweise hätte er in der Nähe des Hotel St. Louis eine Droschke gefunden, aber dann hätte er zurückgehen müssen, und dafür fehlte die Zeit. Deshalb trat er auf die Straße und hielt einen leeren, mit Maultieren bespannten Rollwagen an. Der Kutscher war überglücklich, Kundschaft zu bekommen, besonders als Gavin ihm einen mexikanischen Silberdollar zuwarf und noch mehr davon in Aussicht stellte. Nachdem die Männer aus allen Richtungen zusammengeströmt waren, stiegen Gavin, Nicholas, Caid, Kerr, Nathaniel und Croquere auf den Wagen. Der Kutscher stand auf, knallte mit der Peitsche und fuhr los.
    Sie ratterten durch die Straßen, fuhren durch Schlaglöcher, aus denen Schlamm aufspritzte, und rasten an anderen Wagen vorbei. Bald hatten sie das Vieux Carre und seine von Gaslaternen beleuchteten Straßen hinter sich gelassen.
    Die Nacht brach herein. Da der Wagen keine Seitenlaternen hatte, war es ein Wunder, dass der Kutscher es schaffte, stets zwischen den mit Wasser gefüllten Gräben entlangzufahren. Ohne das Tempo zu drosseln, jagte er die Straße hinunter, eine Gefahr für Leib und Leben, Hunde, Katzen, Hühner und alles, was seinen Weg kreuzte.
    Sie kamen an etlichen Dampfschiffen, ein oder zwei Kielbooten und einigen anderen Schiffen vorbei, die am Kai festgemacht waren und in der Strömung des Flusses hin und her wiegten. In der Dunkelheit waren nur die Umrisse der Schiffe zu erkennen, da sie lediglich am Bug und am Heck Laternen hatten und sonst in keiner Weise beleuchtet waren. Gavin war fast schon zu dem Schluss gekommen, dass sie an der Leodes vorübergefahren waren, als das Schiff aus dem Nebel, der sich auf der Wasseroberfläche zu sammeln begann, auftauchte, im Lichtschein treibend, den seine Laternen auf den Fluss warfen.
    Sie machten halt und stiegen aus. Caid ging zum Rand des Kais und rief das Schiff an, ohne dass von dort eine Antwort kam. Auf Deck schien irgendeine Art Kampf stattzufinden. Die spärliche Mannschaft hatte sich mittschiffs versammelt. Vom Nachtwind wurden dünn und hoch klingende Schreie und Rufe herangetragen.
    Das Schiff drehte sich leicht an der Ankerkette hin und her. Gavins Blick

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