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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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zu. Ziehen Sie sich entweder zurück, oder üben Sie mit Ihrer Klinge Druck aus, ganz wie Sie wollen. Ja, genau. Und noch einmal.«
    War ihm klar, was er da mit ihr machte? Steckte hinter dem Ganzen tatsächlich sinnliche Begierde? Sie vermutete es, war sich aber nicht sicher. Der Gedanke benahm ihr den Atem, rief an bestimmten Stellen ihres Körpers ein schmerzhaftes Ziehen hervor, während sie in antagonistischer Harmonie hin und her glitten, ohne dass ihre Klingen ein einziges Mal den Kontakt verloren hätten. Und von ferne, aus dem Salon, waren die süßen Klänge einer Geige, einer Harfe und eines Cellos zu hören, die zu einer Sonate verschmolzen, die Gavin und Ariadne Tempo und Takt vorgab.
    »Kommen Sie jetzt näher, während ich in Ihre ... Ihren Sicherheitsbereich eindringe. Und wieder zurück. Und das Ganze noch einmal. Klopfen Sie mit Ihrer Klinge gegen die meine, ganz sachte, so als schlage ein Herz. Ja, richtig. Langsam. Gleichmäßig und ohne aufzuhören, während wir vorrücken und uns zurückziehen. Folgen Sie meinem Beispiel...«
    Was immer er da machte, es blieb, wie Ariadne feststellte, nicht ohne Wirkung auf ihn. Seine Augen wirkten dunkler, da die Pupillen sich erweitert hatten. Auf seiner Stirn schimmerte Schweiß, und der Stoff seines Hemds spannte sich feucht über den Muskeln seines Fechtarms. Ariadne beschleunigte ihr Tempo, band seine Klinge und machte mit ausgestrecktem Arm einen Ausfall. »Habe ich es jetzt verstanden, mon maitre!«, fragte sie ihn mit strahlendem Lächeln.
    »Bestens, würde ich sagen«, erwiderte er, während er ihren Stoß parierte und zum Gegenangriff überging, den sie wiederum mit solcher Kraft abwehrte, dass sie laut aufkeuchte.
    Immer schneller, immer heftiger wurden ihre Bewegungen, während ihre Lungen auf Hochtouren arbeiteten und ihre Stiefel über die Fechtbahn glitten, hin und her, hin und her, ohne dass ihre Klingen sich je voneinander lösten.
    Ariadnes Handgelenk und ihr Arm brannten, ihre Beinmuskeln zitterten und waren kurz davor, sich zu verkrampfen. Roter Nebel verschleierte ihren Blick, ihr Blut dröhnte ihr derart laut in den Ohren, dass sie annahm, Gavin müsse es hören. Und die ganze Zeit schaffte sie es nicht, den Blick von Gavins Augen zu lösen, die sie heiß und durchdringend ansahen und aus denen der unbezähmbare Wunsch zu sprechen schien, sie näher zu locken, so nahe, dass er sie berühren, sie festhalten, sie
    in Besitz nehmen konnte, doch das durfte und würde sie nicht zulassen.
    Gleichwohl bestand zu keinem Zeitpunkt der geringste Zweifel darüber, wie die Sache ausgehen würde. Sie war ihm weder hinsichtlich Kraft noch Kühnheit oder Erfahrung gewachsen. Sie war nicht imstande, diese Anstrengung länger durchzuhalten, vermochte die plötzliche, unfreiwillige Kapitulation nicht zu verhindern, bei der er, als sie mit erhobenem Arm keuchend dastand, ihre Deckung unterlief, um seinen harten Körper von den Brüsten bis zu den Knien gegen sie zu pressen.
    Der abrupte Übergang zur Bewegungslosigkeit wirkte wie ein Schlag. Die Flammen der Kerzen tanzten hin und her, um anschließend heller aufzubrennen. Der Wind draußen legte sich. Die Musik im Salon hatte aufgehört. Aus dem Rest des Hauses drang kein einziges Geräusch ins Zimmer, als wären alle Bewohner verstummt, um zu lauschen. Gavins Brust scheuerte beim Atmen gegen Ariadne und ließ ihre festen Brustwarzen zu schmerzenden Knospen anschwellen, während sich etwas Hartes gegen ihre bebenden Bauchmuskeln schmiegte, das nicht zu missdeuten war. Ein Zittern ging durch ihren ganzen Körper, ihr Herz pochte wie wild, das Blut rauschte wie eine Sturzflut durch ihre Adern. Sie atmete sein Odeur ein, das sich aus dem Geruch gestärkten Leinens, nach Lorbeer duftender Rasierseife und erhitzter Männlichkeit zusammensetzte, derweil ihr Blick sich auf einen kleinen Schnitt an seinem Kinn heftete, aus dem ein rubinroter Blutstropfen quoll.
    Jäh kam sie wieder zu sich, vermochte sie wieder klar zu denken. Sie schloss die Augen, um nach Entschuldigungsgründen zu suchen, doch ihr fiel nicht ein einziger ein. Ohne aufzublicken, löste sie sich von ihm, wobei ihr einen erschreckenden Moment lang ihre überstrapazierten Muskeln den Dienst zu versagen drohten.
    »Ich habe Sie doch nicht etwa getroffen?«, fragte sie aus sicherer Entfernung. »Ich meine, es war doch hoffentlich nicht meine Klinge, die Ihnen das Kinn aufgeritzt hat? «
    Er wandte sich ab und kehrte ihr den Rücken zu. Nachdem er sein

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