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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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aufgetaucht sind, darunter Ihr Halbbruder, der Amerikaner, der als Ihr Sekundant fungiert hat, sowie die Freunde, mit denen Sie vor ein paar Tagen im Theater waren. Sie alle waren höchst besorgt, wollten aber nicht, dass man Sie stört.«
    »Sehr rücksichtsvoll von ihnen«, stellte er in trockenem Ton fest.
    »Wenn Sie glauben, jemand hätte sie daran gehindert, zu Ihnen ...«, begann sie, indem sie die Stirn runzelte.
    »Nein, nein, es ist nur so, dass sie sich vielleicht ge-wundert haben, warum sie mir ihre Aufwartung nicht bei mir zu Hause machen konnten.«
    »Das hat ihnen Maurelle, glaube ich, aufs Deutlichste erklärt.«
    »Eine unvergleichliche Frau, und eine, die zweifellos auch mit einem Rasiermesser umzugehen versteht. Klingeln Sie doch bitte nach einem der Dienstboten, damit er sie holt.«
    Er war entschlossen, seinen Kopf durchzusetzen — höflich, aber unerbittlich —, und würde keine Ruhe geben, bis ihn jemand rasierte. Dass er sie für diese Aufgabe ausgesucht hatte, war höchst verdächtig, obwohl ihr schleierhaft war, was dahinterstecken mochte. Vielleicht war es einfach die Tatsache, dass sie zur Verfügung stand und eine Herausforderung darstellte. Möglicherweise lag es auch daran, dass er sich langweilte und es für amüsant hielt, sie im Gebrauch einer anderen Art von Klinge zu unterweisen.
    Dass er sie attraktiv fand, wies sie weit von sich. Wenn ein ans Bett gefesselter Mann sich langweilte, fand er wahrscheinlich jede Frau, die in seine Nähe kam, anziehend. Tiefere Motive hätte man nur dann vermuten können, wenn er gewusst hätte, wer sie war und was sie von ihm wollte, und darauf ließ nichts in seinem Blick oder in seiner Haltung schließen. Gleichwohl war ihr unbehaglich zumute.
    Aber was spielte das für eine Rolle? Schließlich war ihr seit dem Tag, an dem sie Gavin Blackford kennengelernt hatte, unbehaglich zumute.
    »Na schön, dann werde ich Sie eben rasieren.« Sie drehte sich dem Klingelzug neben dem Kamin zu und zog rasch daran, um einen der Diener zu beauftragen, heißes Wasser zu holen. »Wenn Sie gleich noch mehr Blut verlieren«, fuhr sie fort, »haben Sie sich das selbst zuzuschreiben.«
    Es war Nathaniel, der eine Messingkanne mit heißem Wasser brachte und der in Gavins Habseligkeiten herumsuchte, um die zum Rasieren nötigen Utensilien zu finden. Nachdem er die Seifenschale und den Pinsel neben das Waschbecken gelegt hatte, griff er nach einem dicken Lederriemen und wetzte das Rasiermesser, bis es nur so funkelte.
    Während der Junge zugange war, umspielte ein Lächeln seinen Mund. Ariadne sah in stirnrunzelnd an. »Mon Dieu, Monsieur Nathaniel, finden Sie diese Sache irgendwie amüsant? «
    »O nein, madame «, erwiderte der Junge, dessen Gesicht augenblicklich völlig ausdruckslos wurde.
    »Sie haben gegrinst. Ich habe es deutlich gesehen.«
    Der Junge warf einen Blick in Richtung des Patienten. »Ich find‘s einfach lustig. Monsieur Blackford lässt mich nichts für ihn tun, während Sie jetzt...«
    »Während ich?«
    »Bei Ihnen ist das anders.« Nachdem er die Schneide der Klinge am Daumen geprüft hatte, nickte er zufrieden und legte das Rasiermesser neben den Pinsel und die Seifenschale.
    »Offenbar«, warf Gavin mit sanfter Stimme ein. »Das reicht jetzt.«
    »Sie hat mich doch gefragt.«
    »Gewiss, und nachdem du ihr geantwortet hast, bist du Hier fertig. Geh und kümmer dich um meine Schmutzwäsche oder was auch immer anstehen mag.«
    »Aber ich wollte doch zusehen, wie eine Dame rasiert.«
    »Moskitos lechzen nach Blut, aber das heißt noch lange nicht, dass sie Blut lecken dürfen.«
    »Na gut«, sagte der Junge mit einem Seufzer, »dann gehe ich jetzt.« Er machte eine unbeholfene Verbeugung in Ariadnes Richtung. »Klingeln Sie nach mir, wenn Sie fertig sind, madame. Dann komme ich und räume alles weg.«
    »Er ist sehr höflich«, stellte Ariadne fest, nachdem die Tür sich hinter Nathaniel geschlossen hatte.
    »Er ist ein Satansbraten und mein persönlicher Quälgeist. Aber höflich ist er, das stimmt.« Er machte eine Pause, um dann ein anderes Thema anzuschneiden. »Sie könnten sich natürlich einen Stuhl heranziehen, um mich zu rasieren, aber ich glaube, es ist bequemer für Sie, wenn Sie sich neben mich aufs Bett setzen.«
    »Ich ziehe es vor zu stehen.«
    »Wie Sie wollen.« Er lag entspannt da und wartete geduldig darauf, dass sie anfing.
    Obwohl Gavin etwas anderes annahm, hatte sie Jean Marc in den letzten Tagen seines Lebens nur ein oder

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