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Kampf um die Löwenburg

Kampf um die Löwenburg

Titel: Kampf um die Löwenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Thorwartl
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hob beruhigend die Hand, „hat mir euer Herr ein Versprechen abgenommen. ‚Wenn ich falle, mein guter und getreuer Nominus, sollst du mein Nachfolger werden. Versprich mir das. Du sollst unter dem Namen Dominus der Gütige über mein Volk herrschen.‘ Ich habe Lucidus schweren Herzens das Versprechen gegeben.“
    Die Leute aus dem Dorf rührten sich nicht.
    „Als der schreckliche Kampf vorüber war, habe ich das Volk der Krull mit großem Dank von euch allen entlassen. Nun muss ich mein Versprechen einlösen. Ich werde den Thron eures Herrn besteigen. Zu Beginn meiner Herrschaft möchte ich aber gleich eine Warnung aussprechen: Hütet euch vor den …“ Nominus’ Augen wurden groß vor Erstaunen und Entsetzen, als er in der letzte Reihe Florian entdeckte, der sich gerade hinter dem Verhüllten verstecken wollte. Nominus sprach seine Warnung nicht zu Ende, zeigte nur mit zitterndem Finger auf Florian, seine Stimme wurde schrill, sie überschlug sich beinahe: „Ha! Da ist er wieder, dieser Dämon aus den Träumen! Er war tot, und jetzt ist er von den Toten zurückgekehrt, um uns alle heimzusuchen! Der Freund, der Verbündete des Alten Volkes! Los! Ergreift ihn und verbrennt ihn auf der Stelle! Stopft ihm sein Schandmaul, dass er euch nicht verfluchen kann!“
    Die Leute erkannten Florian. Sie murrten drohend und kamen näher. Einer schrie: „Verbrennt den Dämon! Schickt ihn ins Feuer! Dort gehört er hin!“
    „Er soll für Lucidus in Flammen aufgehen“, riefen einige.
    Aber Flint und Meister Glut waren auch unter den Leuten. Sie schrieen: „Seid ihr verrückt geworden? Florian ist ein Junge aus einem anderen Land, der nach Hause will, aber er ist nie und nimmer ein Dämon!“ Die Menge drängte die beiden zur Seite und rückte bedrohlich näher. Nominus stand ruhig auf dem Felsen. Mit diesem Schmied und seinem Freund würde er sich befassen müssen. Aber das konnte warten.
    Florian packte voll Entsetzen den Verhüllten an seiner Kutte. Da rief jemand von der Burg her: „Die Ritter! Ich sehe sie! Die Ritter kommen zurück!“
    Die Leute aus dem Dorf blieben stehen. Sie sahen unschlüssig auf Florian und den Verhüllten. Plötzlich drang wütendes Gebell vom Burgtor her auf die Leute ein. Die Hunde des toten Herrn! Die Menschen wichen zurück. Sie hatten von diesen Bestien schon genug gesehen. Der Platz zwischen Nominus und seinen Gegnern war auf einmal frei.

Gute Jagd fr Blmchen und Pommelchen
    Die riesigen Hunde stürmten vor. Nominus schrie: „Blümchen, Pommelchen, her da zu mir!“ Die Bestien wurden langsamer, duckten sich und knurrten. Sie ließen Nominus nicht aus den Augen. Der Verwalter zeigte auf Florian und den Vermummten und bellte einen scharfen Befehl: „Blum, Pom, fasst diese beiden! Zerreißt sie!“
    Die beiden Riesenhunde hatten Florian entdeckt. Sie stürmten über den freien Platz und warfen ihn zu Boden. Manche Leute drehten sich weg, sie wollten das blutige Schauspiel nicht mit ansehen. Andere starrten hin, in Erwartung eines grausamen Spektakels. Sie wurden enttäuscht. Die beiden Hunde winselten vor Freude und schleckten Florian ab. Sie rieben ihre Köpfe an seiner Brust und wedelten vor Freude mit ihren mächtigen Schwänzen. Er richtete sich mühsam auf, lächelte und strich ihnen über die sehnigen Körper.
    Die Leute wurden unruhig. Dieser freundliche Junge sollte ein Dämon sein? Oder hatte er die wilden Bestien verzaubert? Nein, die Hunde standen unter keinem Zauber. Sie begrüßten nur einen alten Freund, den sie lange nicht mehr gesehen hatten. Einige sahen sich an, dann starrten sie zu Nominus hinüber, der unruhig hin und her schritt. Eben wollten sie noch Florians Tod, aber jetzt … Andere, die Florian vor wenigen Augenblicken noch auf den Scheiterhaufen zerren wollten, drehten sich weg und schlichen beschämt zur Seite. Sie warfen die Holzprügel weg, die sie bereits für die Hinrichtung gesammelt hatten.
    Nominus bemerkte, dass ihm die Leute keine Aufmerksamkeit mehr schenkten. Irgendetwas musste er tun, und das rasch! „Der Dämon verstellt sich! Werft ihn nieder, dass er euch nicht verfluchen kann!“ Manche sahen unschlüssig zu dem Jungen. Den aber beschützten Blum und Pom. Wer auf Florian zugehen wollte, ließ es gleich bleiben. Das Knurren der beiden Bestien verhieß nichts Gutes.
    Plötzlich rief eine bekannte Stimme vom Burgtor her: „Blümchen, Pommelchen, fasst den Verräter!“ Burgherr Lucidus stand auf einmal unter dem steinernen Bogen des Burgtores

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