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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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der Plattform zu warten.
    Am gegenüberliegenden Ende des Brückenovals öffnete sich eine Tür, und Nolan und Calhern marschierten in eine an die Brücke anliegende Kabine, die funktionell eingerichtet war: ein riesiger Schreibtisch, dahinter ein gepolsterter Sessel, davor zwei Besucherstühle, etwas weniger luxuriös. An den Wänden standen ein paar Bücherregale. Eine Seite wurde von einer Videowand belegt und hinter dem Schreibtisch befand sich ein Computerterminal. Die Brücke lag offenbar dicht an der Außenhülle der Sternenfestung. Im Büro des Captains war ein großes Sichtfenster in eine Wand eingelassen, das den sternenbesetzten Samt des Alls offenbarte.
    Lance warf einen kurzen Blick nach draußen und stellte fest, dass von der Dritten Flotte keine Spur mehr zu sehen war.
    Du hast sechs Stunden geschlafen, was erwartest du?
    Ein Anfall von Heimweh überkam ihn, denn er war auf einem der zwanzig Zerstörer der Dritten stationiert gewesen, der Doomsday .
    »Nehmen Sie Platz, Calhern.« Captain Nolan ließ sich in dem breiten Sessel hinter dem Schreibtisch nieder. Sie lehnte sich weit zurück, legte die Arme auf die Lehnen und hob die Beine an, um sie auf einem Vorsprung aufzulegen, der sich hinter dem Tisch befand und den Lance nicht sehen konnte.
    Lance setzte sich auf einen der beiden Besucherstühle und kam sich beim Anblick des riesigen Tisches verloren vor. Er fühlte sich unwohl, als er bemerkte, dass Nolan ihn eingehend musterte. Seine Hände wurden feucht, und er wagte nicht, seine Vorgesetzte direkt anzusehen.
    »Willkommen an Bord, Lieutenant Calhern«, sagte Nolan endlich.
    Jetzt schaute er auf und sah in das grinsende Gesicht der Kommandantin.
    »Entspannen Sie sich. Wir schreiben Disziplin zwar groß, aber es ist hier nicht alles so förmlich, wie es scheint, und nicht so wie in den übrigen Bereichen der Raumstreitkräfte.«
    »Freut mich zu hören, Captain«, sagte Lance und atmete innerlich auf. Die erste Anspannung wich von ihm. Langsam taute das Eis auf.
    Nolan breitete die Hände aus. »Sehen Sie, Calhern, es ist immer ein wenig schwierig mit Neuzugängen bei PRIME . Sie mögen durch ihre Aktion auf Arktur IV ein Held geworden sein, aber das bedeutet hier gar nichts. Ruhm für den Einzelnen ist bedeutungslos. Wir leben und arbeiten im Team. Wir sind das Team. Unser Leben besteht aus der Pflichterfüllung, dem erfolgreichen Abschluss unserer Missionen und dem Dienst innerhalb des Sternenverbands.«
    Der Captain machte eine Pause und fuhr erst fort, als Lance nickte.
    »Man hat Ihnen sicher bereits gesagt, dass Sie ständig im Dienst sind. Sie bekommen Ihren Sold, der Ihnen zunächst vielleicht ungewöhnlich hoch erscheinen wird, aber wir haben auch außergewöhnliche Aufgaben zu erfüllen, die so mancher schon mit seinem Leben bezahlt hat. Ihr Einsatz auf Arktur IV war dagegen ein Kinderspiel …«
    Wirklich? , dachte Lance. Was weißt du denn schon davon?
    Arktur IV war in den Augen aller eine Heldentat gewesen, doch Lance war dafür durch die Hölle gegangen und hatte sich bereits mehrmals bei Gott und dem Universum dafür bedankt, dass er überhaupt noch am Leben war.
    Captain Nolan hielt wieder inne. Sie schien seinen skeptischen Blick richtig interpretiert zu haben, ging jedoch nicht darauf ein. Stattdessen fuhr sie fort: »Wir hatten früher Probleme mit einigen männlichen Neuzugängen, weil es bei PRIME einen hohen Anteil weiblicher Soldaten gibt. Einige Männer betrachteten sie als Freiwild und stellten ihnen nach. Ich sage es Ihnen gleich zu Anfang: Finden Sie sich damit ab, dass die halbe Besatzung der Gaia aus Frauen besteht. Haben wir uns verstanden?«
    Lance nickte, runzelte aber die Stirn. Der Dienst von Frauen in der Raumflotte war nicht ungewöhnlich. Diese Tradition war von einigen terranischen Armeen, unter anderem den amerikanischen Teilstreitkräften und der israelischen Armee, übernommen worden. In Anbetracht der Gesamtgröße der Raumflotte erschien der Bestand an weiblichen Soldaten jedoch eher gering. Statistisch gesehen kam auf zehn Männer eine Frau. Dass gerade die Elite eine Ausnahme machte, verwunderte Lance. »Ja, Sir … äh, Ma’am.«
    »Gut«, sagte Maxine Nolan. » PRIME untersteht direkt dem Präsidenten und hat Befehlsgewalt über alle anderen militärischen und polizeilichen Einrichtungen des Sternenverbandes. Wir sind kein Feld-Wald-und-Wiesen-Verein, sondern eine taktische Kampftruppe, die beste Spezialeinheit der terranischen Geschichte, mit

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