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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Menschenverstand.
    »Und wie erfolgt diese Konditionierung?«, fragte er. »Beten und meditieren, um zu sich selbst finden?«
    »Ich hab mir schon gedacht, dass ich ausgerechnet Sie nicht dafür begeistern kann, Calhern«, sagte Parr und verschränkte die Hände vor der Brust. Sie verlagerte ihr Gewicht auf ein Bein und knickte leicht in der Hüfte ein – eine provozierende Haltung, wie Lance erkannte. »Vielleicht meditieren die Te Ador, aber bei uns wird Konditionierung durch Hypnoseinduktion erreicht. Wir nutzen Biokristalle, um unser Bewusstsein zu erweitern und brachliegende Sektoren im Gehirn zu aktivieren. Das hat nichts Esoterisches oder Spirituelles an sich. Aber das werden Sie noch früh genug erkennen. Jetzt wollen wir sehen, ob Sie wirklich fit sind.«
    Sie drehte sich herum und öffnete die Tür.
    Die Trainingshalle besaß die Ausmaße eines Hangardecks auf einem Zerstörer. Nach Lieutenant Commander Parrs Auskunft sollte es noch elf weitere dieser Übungssäle an Bord der Gaia geben. Etwa fünfzig PRIME -Soldaten mühten sich an etlichen unterschiedlichen Kraftgeräten ab, einige spielten ein basketballähnliches Spiel mit einer schwebenden Diskusscheibe, andere wiederum übten sich im waffenlosen Nahkampf. Lance marschierte hinter Parr her, die auf eine Bodenmatte zuhielt, auf der sich drei Crewmitglieder unterhielten. Zwei Männer und eine Frau, alle drei in traditionelle, asiatische Kampfanzüge gekleidet, sodass Lance ihre Ränge nicht feststellen konnte. Als Parr die Matte erreichte, wunderte sich Lance, dass keiner der drei auch nur Anstalten machte, die Offizierin militärisch zu grüßen.
    »Der Neue?«, fragte einer der beiden Männer, ein drahtiger Kerl mit tiefschwarzer Haut und einer platten Nase.
    Parr nickte und deutete auf die drei. »Stellt euch selbst vor!«
    Der Schwarze trat mit breitem Grinsen an Lance heran und reichte ihm die Hand. »Glen Swan, Chief Petty Officer, schätze, Sie sind der neue Boss in unserer Gruppe, he?«
    Während er die Hand des Chiefs schüttelte, warf Lance einen fragenden Blick zu Sheree Parr.
    »Richtig«, sagte sie. »Diese Leute gehören zu der Gruppe, die ich Ihnen unterstellen werde.«
    Lance verzog einen Mundwinkel, nannte den dreien seinen Namen und ließ sich auch noch die beiden anderen vorstellen. Der zweite Mann hieß Hal Finn. Er stand im Rang eines Petty Officers First Class, war kleiner als Lance und ziemlich stämmig, doch nachdem, was Lance über das Training der PRIME wusste, musste der äußere Schein trügen. Einen behäbigen Kampfkoloss verpflichtete sicherlich niemand.
    Die Frau in der Gruppe stellte sich als Petty Officer Third Class Lynn O’Hare vor. Sie trug kurz gelocktes, rotblondes Haar. Ihre Sommersprossen auf der Nase und den Wangen unterstrichen das kräftige Grün ihrer Augen. Lance fand sie auf Anhieb sympathisch und lächelte ihr zu.
    »Zum Quatschen habt ihr sicher später noch Zeit«, sagte Parr und nickte mit dem Kinn in Richtung Matte. »Lasst mal sehen, was Lieutenant Calhern draufhat.«
    Lance runzelte die Stirn und deutete auf seine zerknitterte Raumflottenuniform. Parr nickte nur.
    Swan deutete auf seine Stiefel. »Die werden Sie allerdings ausziehen müssen, Lieutenant.«
    Lance verzog die Mundwinkel. Er hatte die Stiefel seit heute Morgen an. Das Ausziehen würde sicherlich von einer ordentlichen Duftwolke begleitet. Allerdings sah er keine Möglichkeit, aus der Nummer wieder herauszukommen. Er nickte und bückte sich, streifte die Stiefel ab und betrat dann die ausgelegten Matten.
    Wenn er erwartet hatte, dass Swan ihm gegenüber Aufstellung nehmen würde, sah er sich getäuscht. Zu seiner Überraschung war Lynn O’Hare seine Sparringsgegnerin.
    Das ist doch jetzt wohl ein Witz, oder? , dachte Lance.
    Die Rothaarige verbeugte sich vor ihm und nahm Kampfposition ein. Lance tat es ihr gleich und wartete auf ihre Attacke.
    Das Nächste, woran er sich erinnerte, war, auf dem Boden zu liegen, Lynn über ihm. Er hatte ihren Angriff nicht einmal kommen sehen. Dafür spürte er einen dumpfen Schmerz auf der Brust und ein Stechen im Nacken.
    »Sehr beeindruckend, Calhern«, sagte Sheree Parr.
    Lynn löste sich von ihm und reichte ihm ihre Hand. Er ließ sich von ihr auf die Füße ziehen und bezog erneut Position. Diesmal sah er ihren ersten Schlag, allerdings nicht im Ansatz, sondern als ihre Faust schon auf ihn zuflog. Keine Zeit zum Ausweichen. Der Block war ungeschickt und artete in eine hektische Aufwärtsbewegung

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