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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. R. Merliss
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hatte, blieb Jon im Sitz und blickte teilnahmslos in den Raum. Von jetzt ab hatte er Zeit. Das Ziel, das er sich ausgesucht hatte, war über achtzig Lichtstunden entfernt. Das bedeutete, daß er fast drei Monate nach irdischer Zeitrechnung unterwegs sein würde. Auch das war er bereit, in Kauf zu nehmen.
    Die Lufterneuerungsanlage arbeitete leise seufzend, aber die rein mechanische Arbeit war umsonst. Jon brauchte keinen Sauerstoff. Er brauchte auch kein Wasser – keine Rationen. Nach seiner Landung würde die Rakete unberührt sein, mit Ausnahme des Treibstoffes.
    Die Raumsonde lotete den Weltraum auf Tausende von Kilometern, und die Radarschirme waren erleuchtet.
    Die Zeit verrann. Stunden um Stunden! – Tage – Wochen.
    Unbeirrt hielt Jon die Rakete auf Kurs. Der Lufterneuerer hatte schon lange aufgehört zu arbeiten, und die Luft wäre für einen Menschen schon seit Tagen tödlich gewesen. Die Kalipatronen waren verbraucht.
    Sieben Wochen – zehn Wochen. Zum erstenmal seit langer Zeit rührte sich Jon. Ein leiser Summton der Raumsonde hatte ihn aufgeschreckt. Vor ihm, in der Unendlichkeit des Raumes, war ein Lichtpunkt größer geworden, hob sich ab, wurde bläulich – weiß. Endlich! Er hatte sein Ziel erreicht.
    Vor ihm hing Torkai, ein blauer Zwerg, der in seinem Gefolge von zehn Planeten einen hatte, der, wie Jon wußte, bewohnt war. Hier halfen ihm die Erinnerungen des ‚Sternenrutschers’, dessen Gehirn er in sich trug.
    Jon drehte mit Hilfe der Gyroskope die Rakete und begann das Bremsmanöver. Torkai rutschte langsam über den Rand der Bildschirme, und die drei äußeren Planeten dieses Systems tauchten auf und schwammen vorbei. Weiter – immer weiter hinein in die Laufbahnen der restlichen sieben.
    Jon hatte die axiale Bewegung des Planeten vorausberechnet, und mit rasendem Tempo schoß die Rettungsrakete auf ihr Ziel zu.
    Der Planet war riesengroß geworden, und immer wieder ließ Jon die Triebwerke aufbrüllen. Fast unmerklich wurde der pfeifende Sturz der Rakete langsamer. Wolken wurden sichtbar – Ozeane – Kontinente. Wie hergezaubert erschien urplötzlich ein eiförmiges Raumschiff neben Jons Rakete, ohne daß sich der Radar gemeldet hätte. Jon zuckte zusammen. Energiestrahlen griffen nach der winzigen Rakete, und krachend brannten in deren Inneren sämtliche Sicherungen durch. Die Aggregate standen! Aber seltsam, die Rakete stürzte nicht. Von unwirklicher Kraft gehalten, schwebte sie abwärts, tauchte in die Wolkendecke ein, stieß hindurch. Unter ihm lag der Planet! Das Ziel, das er sich ausgesucht hatte, für das er gekämpft hätte, wäre es nötig gewesen.
    Ein Flugfeld tauchte auf. Rascher sank jetzt Jons Rakete. Ein schneller Blick auf Ben Höhenmesser – 8000 – 5000 – 3000 – 1000 Meter. Lautlos und ohne Erschütterung setzte die Rakete auf. Hart daneben landete das eiförmige Schiff, und Jon sah, daß es ein winziger, fugenlos-glatter Körper war, in dessen Haut nicht die kleinste Öffnung oder Unebenheit zu sehen war. Er wartete darauf, daß sich etwas rühren würde – daß sich eine Luke öffnen würde – daß irgend jemand auftauchen würde. Nichts geschah.
    Lastende Stille lag über dem Flugfeld, und gespensterhaft starteten und landeten die eiförmigen Schiffe. Keine Menschenseele war zu sehen. Jon entschloß sich, die Rakete zu verlassen. Er berührte den Auslöser der Luftschleuse, und fast lautlos öffnete sich das Schott. Jon schaltete Radar, Raumsonde und Spannung ab und wollte sich aus dem Pilotensitz erheben.
    Da durchbrach urplötzlich und mit elementarer Gewalt ein telepathischer Befehl die Barriere in seinem Gehirn.
    Völlig überrascht hielt Jon in der Bewegung inne und lauschte den auf ihn einstürmenden Gedanken, die in Bildern und Eindrücken Befehle und Anweisungen gaben. In Sekundenschnelle hatte er ein genaues Bild von Myo, dem Planeten, auf dessen Boden er gelandet war. Er sah Laufbänder die unterirdischen Straßen durchziehen; er sah mächtige Maschinen in riesigen Höhlen arbeiten; sah Lichter aufblinken; sah den Reaktor.
    Das einzige, was er nicht sah, waren die Bewohner Myos. Kein Wesen tauchte in den Gedankenbildern auf. Leer und verlassen waren die ragenden Türme, die Straßen, die Gebäude.
    Als Jon versuchte, mit seinen Gedanken das Rätsel zu lösen, stieß er auf undurchdringlichen Widerstand. Es war ihm unmöglich, die Blockade dieses Gehirns zu durchbrechen. Jon versuchte es immer wieder. Vergeblich! Endlich gab er es auf und

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