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Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

Titel: Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Feridun Zaimoglu
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feine empfindung vorgeben tut.
    Ich weiß schon, wovon ich spreche, denn in die sexmaterie bin ich eingesunken als’n profihandwerker, wo ich im schweiße meiner ollen lenden mein bargeld hol, jeder menschensohn tut’s ja auf seinem weg beschaffen, und mir gab der weg halt ne rolle als bezahlter ficker mit nem einwandfreien service, ich bin eben mit den jahren der übung so ne art kenner worden, der auspacken kann, was lichtblick ist im geschäft und was fiese dunkle seite.
    Erst mal isses in der branche gold wert, wenn du als besorger mit’m spezi-bonus kommst, was denn anregung verheißt bei der willigen frauenschaft, was ermitteln tut’n hengst für’n gutenachtkuß oder dolleren spaß und dafür orntlich asche blättert, also da gibt’s bräute, die wollen einfach mal’n knackarsch, und daß sie dann auch für ne mannutte bezahlen, törnt die voll an, da sind die halt kommandostelle, und was zählt, ist, daß die mannutte mit’m guten einfall kommen muß und ne geile erregung schaffen. Du bist nur ne fleischpartie, ’n äffchen, das nach seinem herrn befehl luftsprung macht und alle kinder klatschen wie die irren, und in meinem fall muß ich’n rohr ausfahren und’n kolben reinladen, weil’s jetzt vonner lady heiß erwünscht ist. Du kannst echt nicht einfach die beine breit machen, und während ne arschkrücke zum eigenen ergußwohl pumpt und pumpt, ne runde wegblicken und an schöner leben denken, das ist nicht drin, egal ob dir bei der frau der magen hochkocht, du bist eben ne fleischbestellung, und du mußt schmecken wie’n fertiggericht, also kramst du dir die letzte erregung aus’m kopfwinkel, um der lady ’n paar gefallen zu tun, und wenn’s ihr gekommen ist, darfst du ihre hand bloß man nicht wegschlagen, wo die dir übern arsch oder die olle brust fährt, der job verlangt auch ne nachfickleistung. Die lady hat dich für ne ganze nacht gekauft, deinen schwanz hat sie gekauft, und der ist mir mein bonus, weil ja’n hautstück fehlt, und ich laß man damit die hölle jodeln.
    Da ist ja sonne frau mal seltsam geworden, reich war die, schick und gepflegt, man hat’s der auf’n ersten blick angesehen, daß die nicht hungern muß bei dem wohlstand dort im haus, ich kam da also man wie bestellt und bezahlt an, und nach’m halben besäufnis knetet die mir unterm gürtel den teig inne rechte form, und als sie sich halt über mir die pralle eichel beugt, sagt sie: du mein schöner jude, und als ich ihr sag, ich bin nur’n schlichter kümmel, wird die lady potzblitz ärgerlich und sagt, ich soll die man nicht zerstören, lieber’s maul halten und sie man machen lassen, und das, bruder, ging mir über’n verstand, ich dachte, das ist wohl der ihre olle phantasie und wenn der ihr blut ins wallen kommt, wo die lady man annehmen tut, sie würd jetzt’n verbotenes spiel treiben mit nem judengringo, dann soll die man falsch für wahr halten, mir wirklich schnuppe. Sonne schicke lady hat eben ne latte von klugbüchern gelesen, in der ihrem hirn hat sie’s weise wissen verstaut, und vielleicht kommt ja nach vielem überlegen so ne geilheit raus, wo die ihr mitteilt, ’n jude ist mir mehr wollust als irgendwer sonst, na ja, die hat halt auch mitten im ausüben des geschäfts volle kante gebrüllt, von wegen mich fickt’n jude, oder ich ich hab’n judenschwanz in mir inner möse, was die prächtig in fahrt brachte, die hätte sich vom vielen reinbohren in mir den rücken fast alle nägel gebrochen, so fahrig und rollig war die. Am morgen steckt die mir’n ordentlichen schein inne tasche, und nach’m kurzen schmatzer sagt die zum abschied: mein schlimmer judenschniddel, und ich rück denn ab und denk unterwegs, was doch sone christenlady alles zusammenstammelt, wo alle welt doch wissen tut, daß der olle alemanne oberster barbar war beim judenschnitzeln und gas denen ihre lungen treiben. Ich sag dir, bruder, so ne theorie von mir, wo ich zwischendurch entwickeln tat im kümmelkopp, besagt, daß da, wo ne leiche liegt, von ihr der substanz anne ort abgibt, und ihre allererste substanz is eben dolle wut übers ausscheiden und nicht mehr teilnehmer sein am schönen luftein- und ausatmen, und hier’s land ist bis zum letzten erdenfleck vollgesogen mit totem judenunschuldsfleisch, das die

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