Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft

denn’s kommt ja bei allem drauf an, ob’s in ist oder out, und denn denkt ’n kanake: mann, egal ob’s ’n bürgerlicher mösenmolch oder’n szenegeier ist, ’n hund muß eben immer her als statusheber. Das pack hier ist orntlich gestört, das lernt’n kanake, und so macht er’n bogen um dies schofele treiben, denn wenn er mitmischen tut, wo jeder seine lausige exzentrik annen tag legt, wird er zum pufflouis mit’m schlimmschlaffen lochspanner zwischen den beinen, und denn gerät der bastard irgendwann an ne hippiklottenschrippe, an deren prinzeßbohne der kümmel denn mal gern nuckeln tut, um denn als gesäuberter türkenhund inner versenkung zu leben, wo’s nimmer rausretten gibt, nur’n verrecken in kleinen portionen.

Im Namen des Allerbarmers
Yücel, 22, Islamist
    Im namen des allerbarmers, des gnadenvollen. Dank sei ihm, der gläubige tatkraft in jede fiber meines leibes hineingeheißen, und einst, als er feuchten schlick im unendlichen handumfang gehalten und gewendet und gedreht und es so befunden, daß ins tote sein fruchtbar odem wehe auf sein geheiß und drängen, also einst, als er dies tat im anfang des werdens, auch meinen unwürdigen namen ins lebensstammbuch eingeschrieben in die endliche liste seiner ihm ergebenen knechte. Und sein knecht, der ich bekennend und wohlwissend und gar stolz bin, als sein knecht fange ich dies mein reden mit lob auf den großen wirker und woller an, möge er mir wahres wort auf die zunge legen und die lippen stählen und mir die stimme nicht brechen und mir bescheiden eine seele wie ein gespannter bogen, daß der pfeil ins schwarze des wider gott aufständischen herzen treffe.
    Die gläubigen wenden sich ab vom tempeldienst, sie drehen ihr reines angesicht von hohen bauten der fäule, wo baal seine vasallen schrille laute gegen die kuppel ausstoßen läßt, und mit spitzen mündern und geiler lust aufs verderben und verrecken schlagen sich die götzendiener im gottlosen singsang die faust auf die hohle brust, und der götze hat wohlgefallen an der schar der säue, in denen der dämon seine werkstatt eingerichtet, baal der schlimmste verrücker von gut zu böse, von böse zu gut, streut heulenden widersinn ins eigeninnere der ewig verdammten, die, wenn ihr fleisch im grab eingesunken, bei wachem sinne erleben werden, wie der wurm sich sattlabt an ihrem kadaver. Wie im diesseits sie hort für sünden waren, werden sie sein im jenseits nest und nester für wurm und wurmgetümmel, gott erhöre mich.
    Der anfechtungen sind viele hier in der ungläubigen land. Die jugend wird geführt in lästerung durch baalhörige unterteufel, die gier und lust erwecken, gier nach hab und noch mehr hab, und lust auf nacktes frauenfleisch, das entblößt und aller hüllen beraubt keinen gedanken oder freien willen haben darf, wie ein haus mit einer rundherumfassade und einem blütenweißen anstrich, geht man aber hinein, ist das haus entkernt, und es wohnt keine menschenseele, dafür ist es vom erbauer nicht erdacht worden, aber nur für den einzigen zweck, daß man blicke wirft und bestaunt. So ist die frau im westen allein eine blickfischerin, ein blicknetz mit tausend zugeworfenen leblosen zappelnden augen, und so lernt sie, daß es gut sei und nicht anders zu machen, ihren körper anzubieten, denn das gesetz schreibt vor, daß nacktheit sich auf jeden fall bezahlt macht, es ist nämlich so eine art nackte gewalt. Gott erhöre mich. Und sie, die männer, die jungen wie die alten, lernen direkt vor ort die allererste weltprägung, und entdecken ein falsches bedürfnis nach dem anderen, flicken das ganze zu einem seelenrock zusammen, und ziehen ihn an wie eine zweite haut, und weil man leichter in der lüge lebt und bebt, machen sie sich und andere glauben, das falschfremde kleid passe wie angegossen, und sie wissen nicht, daß die sünde jener schneider war, der maß genommen. Das, was die ungläubigen geschlechterkrieg nennen, ist unfriede, ist ergebenheit ins falsche los, ist abstieg in den kraftlosen voranbeginn, als schlick nur feucht und dreck war und ohne reine gottesseele.
    Es herrscht hier bürgerkrieg zwischen mann und frau, und ich sehe, daß sie sich betrügen und hintergehen, schlagen und belügen, verkaufen und verraten, ich höre, daß in jeder ihrer beteuerungen mindestens zwei dämonen