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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Vorsichtsmaßnahmen Angst einjagen, doch so ist es nicht. Es bedeutet nun mal ein Risiko, in Israel zu sein. Und die Israelis sind sich dessen ebenfalls bewusst. Ohne sich durch die allgegenwärtige Terrorismusbedrohung einschüchtern zu lassen, bestreiten sie ihren Alltag und tun, was in ihrer Macht steht, um sich zu schützen. Ich fühle mich sicher, wenn diese Kämpfer mich beschützen.
    Wir marschieren weiter. Diesmal gibt Nimrod den Takt vor. Die Kälte der Dämmerung schwindet, und die Luft wird wärmer, ein Zeichen, dass die Sonne bald aufgehen wird. Je länger wir marschieren, desto karger und wüstenhafter wird die Gegend. Berge und Felsen prägen die Landschaft und unsere Schuhe laufen über unebenen, steinigen Untergrund.
    Ein paar aus der Schule haben mich gefragt, was an Israel so besonders wäre. Es ist nicht, als gäbe es einen Funpark, den man unbedingt gesehen haben müsste, oder berühmte Weltwunder wie die Pyramiden in Ägypten. Allein schon in Israel zu sein, ist etwas Besonderes – wenn man noch nie da war, kann man das nicht nachvollziehen. Dass man in Israel ist, merkt man an den Leuten. Die Israelis sind entschlossen und stark. Hart, aber herzlich. Sie lassen nicht zu, dass ihr Leben von Terrorismus und Angst bestimmt wird – vielleicht liegt das am Holocaust oder daran, dass sie schon so lange in einem Kriegsgebiet leben. Egal warum, ihre Entschlossenheit, das Leben voll auszukosten – ohne Furcht –, ist ansteckend.
    Der Charakter der Landschaft spiegelt den der Einwohner des Landes. Beim Anblick der schroffen Negevwüste wundert man sich, dass sich hier überhaupt Menschen niedergelassen haben, bis man die historischen Stätten kennenlernt und von der reichen Geschichte des Landes beeindruckt ist. Angesichts der Golanhöhen, wo meine Cousine wohnt, fragt man sich, warum jemand so fernab jeder Zivilisation leben will, bis man an den Abhang tritt und das Galiläische Meer erblickt, das in der Ferne glänzt und den Betrachter einmal mehr in seinem Glauben an Gott bekräftigt.
    Gerade kann ich die mystische Wirkung Israels allerdings nicht spüren, weil ich nicht genug Schlaf hatte, um die Heimat der Juden zu schätzen. Als ich mich gerade über die Steine in meinen Knöchelturnschuhen beschweren will, wird uns befohlen, haltzumachen, und eine fünfminütige Pause einzulegen.
    Ich unterhalte mich gerade mit Jessica und Miranda, als Nathan zu uns schlendert. »Ich komme mir vor wie Moses, der vierzig Jahre lang durch die Wüste gezogen ist«, sagt er.
    »Was meinst du, was wir hier sollen?«, fragt Miranda, die sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht wischt.
    Jess zuckt mit den Schultern. »Keine Ahnung. Mir ist heiß und ich bin schlecht drauf. Amy, frag doch mal Avi, warum wir hier sind.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«, meint Nathan. »Er ist doch dein Seelenverwandter, oder? So hast du ihn letzte Woche zumindest bezeichnet, als ich wissen wollte, warum du dich für diesen Hornochsen aufhebst.«
    »Ähm, äh, ich sage es dir ja nur ungern, Nathan, aber dieser Hornochse steht direkt hinter dir«, informiert ihn Jess.
    Nathan sieht Miranda an. »Sag mir, dass sie lügt«, stöhnt er.
    Mirandas Antwort besteht in einem kurzen Kopfschütteln.
    Avi drückt Nathan eine Schaufel in die Hand, die so lang ist wie sein Arm.
    »Wofür ist die? Soll ich mir damit mein eigenes Grab schaufeln?«, fragt Nathan, als er sie von Avi entgegennimmt.
    »Leider nein«, sagt Avi. »Kommt mit.«
    Alle scharen sich um die Soldaten der Sajeret Tzefa. Insgesamt sind es fünf Gruppen von je acht Leuten, jede mit einer kleinen Schaufel ausgerüstet. Avis Team besteht aus mir, Jessica, Miranda, Tori, Nathan und drei anderen amerikanischen Jungs namens David, Eli und Ethan.
    »Das ist ein Wettkampf«, erklärt Nimrod, dessen Gruppe neben uns steht. Ohne eine Miene zu verziehen, hört Avi Nimrod zu, wie er alles erklärt. »Ihr müsst einen Graben von zwei Metern Länge und hundert Zentimetern Tiefe ausheben. Die Gewinner dürfen zum Stützpunkt zurück fahren.«
    »Oh, da gewinnen wir hundertpro, denn Avi ist in unserem Team.« Ich klatsche begeistert in die Hände und tätschle meinem Freund den Rücken.
    »Freu dich nicht zu früh. Die Teamleiter dürfen nicht mithelfen.«
    Hä? Ohne seine Hilfe stehen wir auf verlorenem Posten. Wir haben Tori in der Mannschaft, und ein Tag mit ihr hat gereicht, um zu wissen, dass sie nur eines wirklich kann: anderen auf die Nerven gehen. Nathan hat mit Avi seinen eigenen

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